Page 40 - Essener Nachhaltigkeitsstrategie

40 Essener Nachhaltigkeitsstrategie Zielsystem der Essener Nachhaltigkeitsstrategie
B Um die Anzahl der Unternehmen und Institutionen in Essen mit SDG-Unterziele 11.2
betrieblichem Mobilitätsmanagement deutlich zu steigern, bie-
tet die Stadt Essen Unterstützung durch die Mobilitätspartner- DNS 11.2
schaft und zur Zertifizierung zum Fahrradfreundlichen Arbeit- NHS NRW 13.1
geber an. Die Anzahl der Mitglieder in der Mobilitätspartner-
schaft und der zertifizierten fahrradfreundlichen Arbeit geber
haben sich gegenüber 2020 bis 2025 verdoppelt. Die Stadt-
verwaltung und ihre Beteiligungsgesellschaften gehen ins-
besondere bei Maßnahmen mit dem Ziel Fahrradfreundlicher
Arbeitgeber mit gutem Vorbild voran. Essener Schulen stellen
sich bis 2025 fahrradfreundlicher auf.
→ Operatives
Strategisches Ziel 3.3
Im Jahr 2030 ist sich die Essener Stadtgesellschaft ihrer Verantwortung für
Konsumentscheidungen bewusst und trägt dazu bei, Ressourcen beim Kauf und
der Nutzung von Produkten einzusparen. In der Ernährung hat der Anteil von
bioregionalen Produkten maßgeblich an Bedeutung gewonnen. Die Stadt Essen
nimmt ihre Vorbildfunktion wahr und verwendet überwiegend bioregionale und
faire Produkte in der Verpflegung öffentlicher Kantinen sowie städtischen Kitas
und Schulen.
→ Operatives A Im Jahr 2025 nutzen in der Stadt Essen 100 Kitas oder Schulen SDG-Unterziele 2.4 4.7 12.8
Ziel 3.3.1 eigene Gärten oder kooperieren mit Klein- oder Gemeinschafts-
Flächen für gärten, um eigene Lebensmittel anzubauen.
lokale Lebens-
mittel und
Landwirtschaft → Operatives
in der Stadt
B Das Kleingartenentwicklungskonzept sichert den Bestand der SDG-Unterziele 2.3 11.3 11.7
Kleingärten in Essen. Die Stadt Essen unterstützt zudem das
unterschiedliche Engagement zur urbanen Landwirtschaft in
Gemeinschaftsgärten und anderen Projekten.
C Entsprechend des EU-Ziels der Farm-to-Fork-Strategie werden SDG-Unterziele 2.4 15.1
bis 2030 25 % der landwirtschaftlichen Flächen zu Ökoland-
bau, der chemische Düngemitteleinsatz wird bis 2030 um 20 % DNS 2.1.a, 2.1.b, 15.1
und der Einsatz von Pflanzenschutzmittel um 50 % reduziert. NHS NRW 2.1.a, 2.1.b, 15.1
Die Biodiversität der Flächen wird im Dialog mit den Landwirt*in-
nen verbessert (z. B. über das Integrieren von Feldraine, Acker-
randstreifen).
→ Operatives A 20 % des Angebots der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung SDG-Unterziele 4.a 12.1
Ziel 3.3.2 (städtische Kantinen, Schulen und Kitas) und nicht-öffentlichen
Gemeinschafts- Gemeinschaftsverpflegung sind im Jahr 2025 biologisch herge-
verpflegung stellt und mit einem höheren vegetarischen Angebot verbunden,
auch der Anteil fairer Produkte steigt. Das Projekt SchoolFood-
4Change erreicht 7500 Schüler*innen mit einem nachhaltigen
und gesunden Schulessen. Durch die Umstellung auf ein höhe- → Operatives
res vegetarisches und veganes Angebot in der Schulverpflegung
und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen werden die Treib-
hausgasemissionen an den teilnehmenden Kantinen um 25 %
reduziert.
→ Operatives A Die Stadt Essen beteiligt sich an der Erarbeitung eines regio- SDG-Unterziele 8.4 12.2 12.5
Ziel 3.3.3 nalen Konzeptes zur Circular Economy, um das Wirtschafts- DNS 8.1
Kreislauf- wachstum von der Ressourcennutzung abzukoppeln und den
wirtschaft und Übergang zu klimaneutralen und zirkulären Lösungen zu NHS NRW 8.1
lokale Produkte gewährleisten.
Essener Nachhaltigkeitsstrategie Klima, Ressourcen & Mobilität 41
B Durch die Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, SDG-Unterziele 12.2 12.5
Recycling und sonstige Verwertung (insbesondere energetische
Verwertung) von Abfällen sinkt die Menge der zu beseitigenden DNS 8.1
Abfälle. Bis 2025 wird das Restabfallaufkommen der Essener NHS NRW 8.1
Haushalte von 205 kg/(E*a) in 2019 um 1,5 % auf 202 kg/(E*a)
gesenkt. Bis 2030 wird das Restabfallaufkommen auf 191 kg/
(E*a)E*a um weitere 5,4 % gesenkt. Darüber hinaus stärkt die
Stadt Essen ihre Funktion in der Marktüberwachung, um nach
dem Kreislaufwirtschaftsgesetz den Marktanteil unzulässiger
Produkte zu reduzieren.
A Bis 2025 werden im Sinne der Abfallwirtschaftssatzung der SDG-Unterziele 11.6 12.5 12.8
Ziel 3.3.4 Stadt Essen und des Netzwerks „Nachhaltige Veranstaltungen“
Kunststoff- und alle Veranstaltungen in Essen nachhaltig und möglichst abfall-
Abfallvermei- frei ausgerichtet. Insbesondere der Einsatz von Einweggeschirr
wird vermieden. Die Handlungsempfehlungen und Checkliste
dung bei Ver-
anstaltungen des Netzwerks „Nachhaltige Veranstaltungen“ werden bei der
Planung und Durchführung von Veranstaltungen berücksichtigt.
Strategisches Ziel 3.4
Als resiliente Stadt hat Essen im Jahr 2030 maßgeblich dazu beigetragen, die
natürlichen Ressourcen zu schützen. Stadtplanerische Entscheidungen orientie-
ren sich an Nachhaltigkeitskriterien zum Einklang von Ökonomie, Sozialem und
Ökologie. Die Entwicklung und Förderung von Wald-, Wasser- und Grünflächen
sowie Siedlungs- und Verkehrsflächen erfolgt im Sinne der Klimafolgenanpas-
sung sowie des Schutzes der biologischen Vielfalt.
A Grundsätzlich werden die städtischen Grünräume (Regionale SDG-Unterziele 11.3 11.7 13.1
Ziel 3.4.1 Grünzüge, NSG und LSG, Wälder, Park- und Grünanlagen) auf- 15.1 15.5
Erhalt von grund der maßgeblichen Bedeutung in ihrer Funktion als Frei- DNS 11.1, 15.1 1 2 3 4 5 6 7
raum, klimaökologischer Ausgleichsflächen und als Biotopver-
Wald- und bundsystem mindestens erhalten oder adäquat ausgeglichen. NHS NRW 11.1, 15.1
Grünflächen
B Baumaßnahmen im Lebensbereich der Stadtbäume beinhalten SDG-Unterziele 11.3 13.1
immer auch Maßnahmen zur Verbesserung des Baumstand-
ortes* und der Leistungsfähigkeit des Stadtbaumbestandes
für die Klimaanpassung. Neue Stadtbaumstandorte werden in
Planung und Bau grundsätzlich auf eine mindestens 80-jährige
vitale Lebensdauer ausgerichtet. Alle Verbesserungen werden
im Standortkataster Stadtbaum zusammengeführt und für den
Fortschrittsbericht der Grünen Hauptstadt Europas ausgewertet.
*Maßnahmen zur Verbesserung des Baumstandortes schließen
sowohl Maßnahmen zur Standortoptimierung (z. B. Substratver-
besserung, Mindestgröße der Baumgrube etc.), Artenauswahl,
eine intelligente Wassernutzung und ein optimierte Bewässe-
rungsstrategie mit ein.
A Im Sinne der „Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von Morgen“ SDG-Unterziele 6.5 6.6 11.3
Ziel 3.4.2 werden 5 % der befestigten Flächen bis 2025 abgekoppelt und die 13.1
Wasser- / Verdunstungsrate um 2,5 % gesteigert. Die Regenrückhaltung DNS 11.1
Regenwasser- und Starkregenvorsorge wird in allen neuen Bebauungsplänen 11.1
und städtischen Neubauten berücksichtigt bzw. für Bestandsan- NHS NRW
bewirtschaf- lagen soweit wie möglich umgesetzt.
tung