Page 88 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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S11 Reduzierung der Wärmeleitfähigkeit von Verkehrsflächen
Ziel/e der Maßnahme
Hitzereduktion in verdichteten Stadtquartieren durch eine Verringerung der Aufheizung von Ver-
kehrsflächen
Beschreibung
Durch Wärmezufuhr bzw. Wärmeabfuhr wird die Temperatur eines Körpers verändert. Technogene
Baumaterialien erwärmen sich deutlich stärker als natürliche Oberflächen. Abhängig von der Ober-
fläche des Materials wird ein Teil der eingestrahlten Sonnenenergie sofort wieder reflektiert (Albedo)
und steht damit nicht zur Erwärmung zu Verfügung. Helle Materialien erhöhen diesen Effekt, reflek-
tieren also mehr kurzwellige Sonneneinstrahlung. Dadurch heizen sich Straßen mit hellem (Asphalt)-
belag weniger stark auf. Großflächig in der Stadtplanung angewandt, kann somit der Wärmeinselef-
fekt verringert werden.
Die folgende Abbildung zeigt die Auswirkungen von verschiedenen Bodenoberflächen auf die Ober-
flächentemperaturen (eigene Berechnungen). Während die Asphaltoberflächen um die Mittagszeit
Temperaturen von fast 50 °C aufweisen, verhält sich helles Pflaster tagsüber ähnlich wie feuchtes
Gras und erwärmt sich nur auf gut 30 °C. Nachts kühlen die natürlichen Oberflächen stärker aus.
Trockener, unversiegelter Boden kann zwar tagsüber mit über 40 °C sehr warm werden, hält die
Wärme in den Nachstunden aber nicht.
Tagesgang der Oberflächentemperaturen verschiedener Oberflächen (eigene Darstellung)
Umsetzungsbeteiligte
Amt für Straßen und Verkehr, Grün und Gruga, Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Umweltamt
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
Die Maßnahme kann bei Neubaumaßnahmen umgesetzt werden. Bei Ausbesserungen sollten Materi-
alien verwendet werden, die dem Bestand möglichst nahekommen.
Zeitlicher Umsetzungshorizont
fortlaufend
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