Page 86 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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S10  Hitzeschutz an Gebäuden

                Ziel/e der Maßnahme
                Minderung negativer bioklimatischer Auswirkungen auf die Umgebung von Gebäuden sowie die Ver-
                besserung des Innenraumklimas
                Beschreibung

                Im Zuge des Klimawandels ist mit einer zum Teil deutlichen Steigerung der Temperaturen und somit
                auch der Hitzebelastung zu rechnen. Hierdurch kommt der Gebäudekühlung eine immer größere Be-
                deutung zu. Die konventionelle Art der Kühlung besteht in der Installation von Klimaanlagen. Aller-
                dings verbrauchen diese Anlagen sehr viel Strom, was negative Auswirkungen auf den Klimaschutz
                hat. Eine Möglichkeit besteht in der Nutzung von regenerativen Energien zur Stromversorgung der
                Klimaanlagen. Bei Neubauten ist der Einsatz von Passivkühlung, beispielsweise durch den Einsatz von
                Erdwärme, eine klimaschonende Möglichkeit. Neben technischen Lösungen ist eine Reduktion der
                Hitzebelastung auch durch Verschattung möglich. Hierfür können Pflanzen (z.B. großkronige Bäume)
                oder bauliche Elemente (z.B. Überstände, Sonnensegel, Jalousien) installiert werden. Eine Kombina-
                tion der unterschiedlichen Maßnahmen ist ebenfalls möglich. Beschattungsmaßnahmen sind beson-
                ders bedeutsam beim Neubau und bei der Bestandssanierung von Schulgebäuden und Kitas (Dach-
                flächen und Fassaden inkl. Fenster) sowie bei Kita-Außenflächen und Schulhöfen.

                Darüber hinaus wirken viele Maßnahmen, die eigentlich der Energieeinsparung und somit dem Kli-
                maschutz zugutekommen, auch positiv auf die Klimaanpassung. Eine gute Wärmedämmung gegen
                Energieverluste im Winter wirkt beispielsweise auch als Hitzeschutz gegen übermäßige Aufheizung
                der Innenräume im Sommer.

                Umsetzungsbeteiligte
                Umweltamt, Grüne Hauptstadt Agentur, Gesundheitsamt, Immobilienwirtschaft, Personen und Un-
                ternehmen mit Immobilieneigentum
                Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente

                    1. Identifikation und Priorisierung potenzieller Standorte anhand der Handlungskarte Klimaan-
                       passung (Hitze)
                    2. Informationen von Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Nutzenden
                    3. Partizipation der Bürgerinnen und Bürger (z.B. durch Workshops)
                    4. Prüfung der Möglichkeit zur Schaffung von Anreizsystemen
                    5. Berücksichtigung des Hitzeschutzes bei Neuplanungen
                    6. Absicherung der Umsetzung über die Instrumente der Bauleitplanung (Festsetzungen)

                Zeitlicher Umsetzungshorizont
                kurzfristig, fortlaufend umsetzen
                Controlling der Maßnahme

                Erfassung der Rückläufe über die Teilnahme und Umsetzung von Maßnahmen
                Erwartete Wechselwirkungen und Synergien

                Es ergeben sich Synergien mit folgenden Aspekten:
                      Steigerung der Aufenthaltsqualität im und am Gebäude
                      Verbesserung bioklimatischer Eigenschaften und der Lufthygiene
                      Klimaschutz durch Einsatz von Photovoltaikanlagen zur Verschattung von Dachflächen
                Zielkonflikte können entstehen mit:
                      Durchlüftung vs. kompakte Bebauungsstruktur
                      Sturmschäden bei Verschattung mit großkronigen Bäumen möglich




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