Page 24 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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3 Kommunale Gesamtstrategie zur Klimafolgenanpassung der
Stadt Essen
In der Gesamtstrategie Klimaanpassung der Stadt Essen werden alle übergeordneten Konzepte zur
Klimaanpassung gebündelt und vom Umweltamt koordiniert. Die Gesamtstrategie Klimaanpassung
setzt sich aus den folgenden Bausteinen zusammen:
Klimaanalyse Stadt Essen
In der Klimaanalyse werden stadtklimatische Datengrundlagen in Form von Bestandskarten und Pla-
nungshinweisen bereitgestellt. Grundlage dafür sind stadtklimatische Modellierungen und Messungen.
Vertiefende Kartenwerke dienen der Bewertung von Auswirkungen auf die Belange des Stadtklimas
und der Klimaanpassung im Rahmen der Stadtentwicklung. Die Klimaanalyse wurde durch den Regio-
nalverband Ruhr (RVR) erstellt und im November 2022 dem Rat der Stadt Essen vorgestellt (RVR 2022).
Klimafolgenanpassungskonzept
Das hier vorliegende Klimafolgenanpassungskonzept bildet die gesamtstädtische Grundlage für Maß-
nahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und baut auf den Erkenntnissen der Klimaana-
lyse auf. In Überschneidung von spezifischen Betroffenheiten gegenüber den Auswirkungen des Klima-
wandels und Gefährdungen sensibler Bevölkerungsgruppen und Infrastrukturen wurde eine lokale
Strategie entwickelt. Diese versetzt die Kommune in die Lage, sich auf die zu erwartenden Auswirkun-
gen vorzubereiten und entsprechende vertiefende Maßnahmen umzusetzen, mit dem Ziel, die Gesund-
heit der Bevölkerung sowie die Infrastruktur vor Beeinträchtigungen zu schützen. Auf Basis der ge-
samtstädtischen Betroffenheitsanalysen wurden allgemeine Handlungsempfehlungen zur Klimafolgen-
anpassung in Essen abgeleitet.
Quartiersbezogene Klimaanpassung
Die im Klimafolgenanpassungskonzept beschriebenen Handlungsempfehlungen sollen und müssen
durch weitere Konzepte näher konkretisiert und auf die Quartiersebene heruntergebrochen werden.
Quartiere werden detaillierter betrachtet, um gezielt Maßnahmen zu entwickeln. Die vorgeschlagenen
Maßnahmen werden genau verortet und inhaltlich konkretisiert. Dies erfolgt häufig im Rahmen von
Städtebauförderprojekten oder Drittmittelprojekten der Klimafolgenanpassung.
Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen (laufend)
Die vierte Ebene der Gesamtstrategie Klimaanpassung umfasst die Umsetzung von Klimaanpassungs-
maßnahmen. Da Klimaanpassung eine fachbereichsübergreifende Aufgabe ist, erfolgt die Umsetzung
von Maßnahmen bei verschiedensten Fachämtern, z.B. im Zuge der Grünentwicklung, der Stadtent-
wicklung oder der Straßensanierung. Mit der Veröffentlichung der städtischen Klimaanalyse sowie des
Klimafolgenanpassungskonzeptes und der Erarbeitung von kleinräumigen Handlungsempfehlungen
wird in Zukunft eine zielgerichtete Maßnahmenumsetzung möglich sein, die die identifizierten Betrof-
fenheitsschwerpunkte thematisiert. Im Rahmen interner Beteiligungsverfahren (z.B. Bebauungsplanver-
fahren) findet die Klimaanpassung grundsätzlich im Rahmen der Abwägung in Form von stadtklimati-
schen Stellungnahmen und Beratungen Berücksichtigung.
European Climate Adaptation Award (eca)
Die übergeordnete Klammer um die Gesamtstrategie Klimaanpassung bildet der „European Climate
Adaptation Award, kurz eca, an dem die Stadt Essen seit Juni 2020 teilnimmt. Der eca ist ein Qualitäts-
management- und Zertifizierungsprozess zur Klimaanpassung für Kommunen und dient der Bünde-
lung, Bewertung und Überprüfung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Konzern Stadt Essen. Ziel des
Prozesses ist es, das Thema Klimafolgenanpassung in das Verwaltungshandeln zu integrieren, Hand-
lungsschwerpunkte zu setzen und ein Monitoring der Klimaanpassungsmaßnahmen zu gewährleisten.
Ein eca-Prozesszyklus umfasst vier Jahre und ist in die folgenden Prozessschritte untergliedert:
Erstellung einer Klimawirkungsanalyse (KWA) und einer Ist-Analyse,
Erstellung eines Klimaanpassungspolitischen Aktivitätenprogramms (KAP),
Umsetzung des Aktivitätenprogramms und Aktualisierung der Ist-Analyse,
Zertifizierung und Auszeichnung mit dem European Climate Award.
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