Page 21 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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Hochwasserschutz mit unmittelbaren planungsrechtlichen Auswirkungen, wie z.B. Restriktionen bei der
Ausweisung oder Erweiterung kommunaler Baugebiete.
Hochwassergefahrenkarten stellen die örtliche Hochwassersituation für ein Extremhochwasser, für ein
100-jährliches Ereignis und auch für ein 20-jährliches Hochwasserereignis dar. Für alle drei Szenarien
wird die Wassertiefe ausgewiesen. Die Hochwassergefahrenkarten für NRW stehen im Internet zur An-
sicht oder als PDF-Dokument zum Download bereit (s. LANUV NRW 2023 und MUNLV o.J.).
Abb. 2.7: Hochwassergefahrenbereiche für Hochwasserereignisse mittlerer und niedriger Wahrscheinlichkeit und festgelegte
sowie vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiete in der Stadt Essen (Quelle: Land NRW 2022)
In der Karte der Überschwemmungsgebiete bei Flusshochwasser (Abb. 2.7) sind die Überschwemmungs-
bereiche für mittlere und niedrige Wahrscheinlichkeit dargestellt. Auf einer Länge von rund 6.000 Kilo-
metern an 448 Gewässern, wurde in NRW ein signifikantes Hochwasserrisiko festgestellt und in den
Hochwasserkarten (Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten) dokumentiert. Für das Essener
Stadtgebiet sind das
für das Teileinzugsgebiet des Emscher Systems: Berne, Borbecker Mühlenbach, Boye, Emscher,
Schwarzbach, Stoppenberger Bach
für das Teileinzugsgebiet der Ruhr: Deilbach, Rinderbach, Rumbach, Ruhr
Am Hesperbach wurde auf Basis der HQ 100-Berechnungen ein Überschwemmungsgebiet festgesetzt. Er
ist aber nicht als Risikogewässer eingestuft worden. Die Karte (Abb.2.7) zeigt auch die die festgesetzten
und vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebiete im Essener Stadtgebiet.
Flutereignisse wurden in der Vergangenheit für Städte über den gewässerseitigen Hochwasserschutz
bewertet. Aus der Formulierung ist bereits zu entnehmen, dass die Gefahr von Überflutungen bisher
meist von Fließgewässern ausging. Vom Gewässernetz unabhängige, lediglich durch Niederschlag her-
beigeführte Flutereignisse werden erst seit einigen Jahren untersucht. Die dominanten Abflussprozesse
bei Stark- und Extremniederschlagsereignissen finden an der Oberfläche statt. Die hohe Flächenver-
sieglung in Städten verstärkt das Problem durch die vermehrte Bildung von Oberflächenabfluss. Maß-
gebend für die Identifikation von Gefahrenzonen ist primär die Topographie.
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