Page 25 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
P. 25
Umgesetzt wird der Prozess vom eca-Klimateam sowie einem externen, zertifizierten Berater. Jährlich
wird eine Ist-Analyse erstellt, die alle laufenden und umgesetzten Maßnahmen im Konzern Stadt Essen
zur Klimaanpassung darstellt.
Im Jahr 2022 wurde das Klimaanpassungspolitische Aktivitätenprogramm (KAP), bestehend aus zwei
Teilen, durch das Klimateam erarbeitet. Teil 1 besteht aus 51 Einzelmaßnahmen zur Klimaanpassung,
deren Umsetzung vom Rat der Stadt Essen beschlossen wurde. Im Teil 2 sind weitere 14 Maßnah-
menideen aufgelistet, deren Umsetzung noch in Planung ist. Das Klimaanpassungspolitische Aktivitä-
tenprogramm (KAP) des eca wurde in die Maßnahmensteckbriefe des Klimafolgenanpassungskonzeptes
integriert und kann im Ratsinformationssystem der Stadt Essen abgerufen werden.
Integration der Klimaanpassung in Planungen und Maßnahmen der Stadtentwicklung
Wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Etablierung kommunaler Klimaanpassung ist die In-
tegration des Klimafolgenanpassungskonzeptes der Stadt Essen als Querschnittsaufgabe in Planungen
und Maßnahmen der Stadtentwicklung.
Als sektoraler Fachplan wird das Integrierte Klimafolgenanpassungskonzept zur stadtklimatischen Be-
wertung von Bau- und Planvorhaben herangezogen (vgl. Ablaufschema im Kapitel 3.3). Von zentraler
Bedeutung sind hierbei die Handlungskarte Klimaanpassung mit den Themenfeldern Hitze und Wasser,
die im Kapitel 3.2 vorgestellt wird, sowie das Maßnahmenkonzept zur Klimafolgenanpassung (Kapitel
5). Die Handlungskarte Klimaanpassung wurde auf der Grundlage der Risiko-/ Betroffenheitsanalyse
aus dem Kapitel 2 erarbeitet. Da eine nachhaltige Stadtentwicklung nur Schritt für Schritt realisierbar
ist, müssen rechtzeitig Maßnahmen getroffen werden, um die Anfälligkeit von Menschen und Umwelt
gegenüber den Folgen des Klimawandels zu verringern. Dabei wirken sich die Effekte von Anpassungs-
maßnahmen unmittelbar „vor Ort“ positiv aus. Jede Strategie zur kommunalen Anpassung an die Fol-
gen des Klimawandels sollte unter dem übergeordneten Leitbild einer „nachhaltigen Stadtentwicklung“
stehen. Dabei geht es um die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität in einer Stadt unter der
Voraussetzung, notwendige räumliche und wirtschaftliche Entwicklungen zuzulassen. Um eine Ge-
samtstrategie zur Klimafolgenanpassung entwickeln zu können, stehen drei Kernfragen zur Klimafol-
genanpassung im Mittelpunkt:
lokale Ausprägungen des Klimas in der Stadt Essen (städtische Hitzeinseln, Luft-
leitbahnen, Fließwege und Überflutungsbereiche)
Warum?
Auswirkungen des Klimawandels in den nächsten 50 Jahren (extreme Zunahme
der sommerlichen Hitze, Zunahme von Starkniederschlägen, Zunahme von Som-
merstürmen)
Lage der Hitzeareale
Lage der Überflutungsbereiche und der Hochwassergefahrenbereiche
Wo?
Lage der trockenheitsgefährdeten Bereiche
räumliche Verteilung der betroffenen, sensiblen Bevölkerungsgruppen und der
sensiblen Einrichtungen
Handlungskarte mit Empfehlungen zur Klimafolgenanpassung
Katalog möglicher Anpassungsmaßnahmen
Womit?
Integration von Maßnahmen der Klimafolgenanpassung in Planungen und Maß-
nahmen der Stadtentwicklung der Stadt Essen
Controllingkonzept zur Verstetigung der Klimafolgenanpassung
Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen 25