Page 108 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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G8 Reduzierung der Windwurfgefahr im städtischen Raum
Ziel/e der Maßnahme
Reduzierung der Windwurfgefahr durch Sturm
Beschreibung
Auch wenn der statistische Nachweis zur Zunahme von Stürmen noch nicht erbracht werden kann,
ist durch die vergangenen Jahre klar geworden, dass Stürme zukünftig sehr wahrscheinlich häufiger
und mit höheren Windgeschwindigkeiten auftreten können. Insbesondere Sommerstürme werden in
Zukunft voraussichtlich häufiger auftreten. Aufgrund der Belaubung der Bäume während der Vege-
tationsperiode erhöht sich die Gefahr von Windwurf. Eine hohe Anfälligkeit für Sturmschäden gibt
es insbesondere im dicht besiedelten Raum. Hier sind städtische Infrastrukturen und viele Menschen
von den Folgen eines Sturms betroffen.
Im städtischen Raum können empfindliche Nutzungen durch bauliche Ausrichtungen und das Ein-
halten von Abstandsflächen vor Beschädigungen geschützt werden. Ein Sicherheitsabstand zu
Leichtbauteilen oder Bäumen reduziert das Aufprallrisiko. Andererseits sollten Bäume so dicht an
Gebäuden stehen, dass der Schattenwurf zur Kühlung der Gebäudehülle beitragen kann.
Bei Bäumen lässt sich das Windwurfrisiko durch regelmäßige Pflege und Entfernung von schadhaf-
ten Ästen reduzieren. Ein guter Wuchsort mit ausreichendem Platz für die Baumwurzel, eine opti-
male Wasserversorgung sowie die klimaangepasste Auswahl der Baumarten sorgt für eine verbes-
serte Standfestigkeit. Insbesondere auch bei dem im Sinne der Klimafolgenanpassung gewünschtem
höheren innerstädtischen Baumanteil ist die Windwurfgefahr immer mitzubedenken. Daher ist es
umso wichtiger für einen vitalen Baumbestand hinreichend große Baumscheiben mit entsprechend
guter Bodenstruktur zu schaffen.
Umsetzungsbeteiligte
Grün und Gruga, Amt für Straßen und Verkehr, Umweltamt
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
Empfohlene Handlungsschritte sind:
1. Erfassung von Gefahrenstandorten
2. Kontaktaufnahme zu den Besitzern, Vorsorge im privaten Bereich (Aufklärung, Information)
3. Sicherung von Straßenbäumen
4. Sicherung von sensiblen Einrichtungen (Prüfung der Windexponiertheit, Baumaßnahmen)
5. Sicherung des öffentlichen Raums (Prüfung der Windexponiertheit, Maßnahmen zum Wind-
schutz)
6. Sicherung von Anlagen wie Ampeln, Straßenschildern oder Oberleitungen
Zeitlicher Umsetzungshorizont
fortlaufend
Controlling der Maßnahme
Anzahl und räumliche Verteilung der Sturmschäden je Jahr protokollieren
Erwartete Wechselwirkungen und Synergien
Es ergeben sich Synergien mit folgenden Aspekten:
Schutz von Gesundheit und Sachwerten
Nutzung von überschüssigem Regenwasser durch Zwischenspeicherung
Erhalt positiver bioklimatischer Funktionen
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