Page 112 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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G10 Schaffung von Schattenplätzen und verschatteten
Aufenthaltsbereichen
Ziel/e der Maßnahme
Um die Aufenthaltsqualität im Innenstadtbereich sowie in den Stadtteilzentren zu erhöhen, sollten
Plätze und Freiflächen im Sommer ausreichend beschattet werden.
Beschreibung
Neben den Anforderungen der Wohnbevölkerung an den Schutz vor Auswirkungen des Klimawan-
dels ist auch der Aspekt der Beeinträchtigung der Aufenthaltsqualität und der Produktivität der ar-
beitenden Bevölkerung zu berücksichtigen. Eine einfache Möglichkeit, die Hitzebelastungen auf-
grund direkter Sonneneinstrahlung am Tage zu verringern, ist der Einbau von Verschattungselemen-
ten. Dabei reichen die Methoden der Verschattung von Plätzen vom Pflanzen von Bäumen über Son-
nensegel als Schattenspender bis hin zu Markisen, die die Aufenthaltsqualität in stark besonnten
Einkaufsstraßen erhöhen.
Im Idealfall werden großkronige Bäume zur Verschattung genutzt. Wählt man eine Beschattung
durch Bäume, hat dies gleichzeitig positive Effekte auf das Stadtklima und die Lufthygiene. An hei-
ßen Sommertagen liegt die Aufenthaltsqualität im Schatten der Bäume deutlich höher als auf einem
unbeschatteten Platzbereich. Es können hierbei aber Konflikte zwischen dem Wurzelwerk der Bäume
und existierenden Leitungstrassen, Verteilungsnetzen und Kanälen entstehen, weshalb ggf. auf bau-
liche Verschattungsmaßnahmen zurückgegriffen werden muss. Auch in bestehenden Grünflächen
stellt sich zum Teil die Frage einer ausreichenden Beschattung, um diese Flächen als Klimaoasen at-
traktiv zu machen. Hier wäre die Option der großkronigen Bäume denkbar ohne Konflikte mit Lei-
tungen aufzuwerfen. In den Grünanlagen sollte dieser Aspekt bei Umgestaltungen/ergänzenden
Pflanzungen mitberücksichtigt werden. Der Hitze kann so lokal auf kurzem Weg ausgewichen wer-
den. Neben größeren Parkanlagen spielen diese lokalen Ausgleichsräume eine große Rolle für die Le-
bensqualität der Bevölkerung vor Ort.
Umsetzungsbeteiligte
Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement, Essen
Marketing GmbH, Grün und Gruga, Privatwirtschaft
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
Die Maßnahme kann kurzfristig und mit relativ geringem Aufwand umgesetzt werden. Folgende
Schritte sind dazu möglich:
1. Identifikation und Priorisierung potenzieller Standorte anhand der Handlungskarte Klimaan-
passung (Hitzeareale), evtl. Erstellung eines gesamtstädtischen Konzeptes
2. Information von Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Nutzenden
3. Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern beispielsweise durch Workshops zu konkreten
Umsetzungen
4. Berücksichtigung der Verschattung bei stadteigenen Planungen und Maßnahmen (Freiflä-
chen, Hochbau, Straßenbau, vorhabenbezogenen Planungen)
5. Bedarfsgerechte Absicherungen über die Instrumente der Bauleitplanung: Festsetzen von
Anpflanzungen und Pflanzbindungen für einzelne Flächen oder für ein Bebauungsplange-
biet sowie für Teile baulicher Anlagen (nach § 9 (1) Nr. 25 BauGB) in neu aufzustellenden
Bebauungsplänen
6. Gestaltungssatzungen und Gestaltungsfestsetzungen im Bebauungsplan
Zeitlicher Umsetzungshorizont
Die Maßnahme ist noch nicht gestartet, sollte kurzfristig starten und als Daueraufgabe fortlaufend
umgesetzt werden.
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