Page 9 - Essen.Informiert Ausgabe September 2025
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       September 2025                                                                              Essen.Informiert




       Gelebte Demokratie: Beirat Untere Naturschutzbehörde

       Im Fokus: Den Schutz von Natur und Umwelt auf dem Essener Stadtgebiet
        Sie haben den Schutz von Natur und die Um-
       welt fest im Blick: die Mitglieder im Beirat der
       Unteren Naturschutzbehörde.
         „Im Beirat sitzen hochqualifizierte Mitglieder,
       die sich sehr gut auskennen“, sagt der Vorsit-
       zende des Beirats, Dr. Bodo Rolf Tigges. Elf Or-
       ganisationen entsenden insgesamt 16 Mitglie-
       der plus Stellvertreter in das unabhängige Gre-
       mium. „Wir wirken beim Schutz, der Pflege und
       der Entwicklung der Landschaft im Essener
       Stadtgebiet mit“, schildert Patrick Sauer. Er ist
       der stellvertretende Vorsitzende des Gremiums.
         „Zusätzlich teilen wir Politik und Verwaltung
       bei Bedarf unsere Anregungen und Vorschläge
       zum Naturschutz mit“, sagt der Vorsitzende.
       Daneben stehen dem Beirat Anhörungs- und
       Beteiligungsrechte zu. Dazu zählen alle Pla-
       nungen, die Eingriffe in die Natur oder Land-
       schaft nach sich ziehen. „Wir sind mit dabei,
       wenn es um die Neuaufstellung oder Verände-
       rung von Landschaftsplänen geht. Das gilt
       auch für Flächennutzungspläne, wenn Belange
       des Naturschutzes eine Rolle spielen“, erläutert
       der Vorsitzende. „Dazu gehören auch Dach-   Der Vorsitzende des Beirates, Dr. Bodo Rolf Tigges (links), und sein Stellvertreter, Patrick Sauer, vertreten als unabhängiges
                                               Gremium den Natur- und Umweltschutz in Essen.
                                                                                                         Foto: Dirk-R. Heuer, Stadt Essen
       und Fassadenbegrünungen, für die wir uns ein-
       setzen.“                                er. „Grundsätzlich stehen Mensch und Tier die   weil eine Übernutzung beispielsweise durch
           Das Arbeitsspektrum des             Wege zur Verfügung. Das Verlassen ist in der   Geocacher, Mountainbiker (sog. „Downhillri-
                                               Regel nicht erlaubt. Das gilt auch für Radfah-
                                                                                        der“) oder herumstreunende Hunde stattfindet,
                Beirates ist groß              rende: Einfach mal eben querfeldein zu radeln,   erklärt Dr. Bodo Rolf Tigges.
                                               ist verboten“, fährt er fort. „Und Hunde gehö-    Die Zusammenarbeit mit dem Rat und der
         „Unser Arbeitsspektrum reicht von der Freiga-  ren in der Regel an die Leine.“ Da gebe es viel   Verwaltung sei fair, so der Vorsitzende. 2022
       be einer Entfernung von Wespen- und Hornis-  Uneinsichtigkeit bei den Menschen.  kaufte die Stadt nach Anregung durch den
       sennestern über die Sperrung von Wegen und   Wer Wege verlässt, verbreitet       Beirat einen alten Steinbruch und erklärte ihn
       Flächen bis hin zur Überprüfung der genann-                                      als Habitat für den Uhu zum Naturschutzge-
       ten Pläne.“ Es gebe immer viel zu lesen - inzwi-  oft tödliche Krankheiten       biet. „Wir wägen immer sehr genau ab, trotz
       schen digital, um die Ressourcen zu schützen.                                    der bisweilen unterschiedlichen Interessen,
         Der Beirat schlägt außerdem Mitglieder für   „Und dahinter steckt auch viel Unwissen. Wer   auch bei uns im Beirat.“ Das bedeute auch,
       die ehrenamtliche Landschaftswacht vor. „Ein   die Wege verlässt, kann dadurch zum Ausbrei-  Kompromisse zu finden.
       nicht immer einfaches Amt. Viele Menschen   ten von Krankheiten beitragen.“ Der Feuersala-    Eine weitere Aufgabe sei, die Menschen über
       halten sich nicht an die Vorschriften bei der   mander ist in Essener Wäldern durch ein einge-  den Naturschutz zu informieren und zu sensi-
       Nutzung von Wald und Flur“, weiß Patrick Sau-  schlepptes, tödliches Virus ausgestorben, auch   bilisieren.

       EMW 2025: Mitmachen und Spaß bei ungewöhnlichen Aktionen


       Am 16. September startet die Europäische Mobilitätswoche in Essen / Mobilitäts-Alternativen ausprobieren

        Es wird laut in den Essener U-Bahn-Statio-  an dem Tag eine Führung durch die Buswerk-  Mobilitätsalternativen kennengelernt und ge-
       nen: Mit verschiedenen Konzerten startet ab   statt in der Beuststraße an. Am 21. September   testet werden. Die Umfahrung vor dem Grillo-
       16. September die Europäische Mobilitätswo-  starten Sonderfahrten mit historischen Bussen.   Theater wird in der Zeit für den Autoverkehr
       che (EMW). Das Essener Musikerduo BENNY &   Außerdem gibt es wieder eine Führung durch   gesperrt.
       JOYCE sowie Saxophonist Joël van de Pol laden   die Hauptwerkstatt der Ruhrbahn, eine geführ-    Die Grüne Hauptstadt Agentur organisiert mit
       zu den URBAHN Music Sessions ein, gefördert   te Spurbusfahrt sowie die bonus mobil-Chal-  dem ADFC Essen am 18. September eine Nach-
       von der Brost-Stiftung. Oberirdisch veranstal-  lenge über die bonus mobil-App.  haltigkeitsradtour. Beim internationalen Par-
       tet die Verkehrswacht Essen e. V. gemeinsam     Auf dem Theaterplatz veranstaltet die Grüne   king Day einen Tag später werden Parkplätze
       mit BOB-Automobile, BOB-Bike, Solar NRW,   Hauptstadt Agentur mit vielen Partnerinnen   im öffentlichen Straßenraum umgenutzt. Dort
       der Polizei Essen und der DEKRA-Niederlassung   und Partnern vom 18. bis 20. September einen   entstehen dann Sitz- und Aufenthaltsflächen,
       Essen einen Aktionstag auf ihrem Verkehrs-  „KlimaGarten“. In der „Biergartenatmosphäre“   Straßencafés, Spielflächen oder Straßenkon-
       übungsplatz, Am Schacht Hubert 55 in Essen-  gibt es Infos zu Klimaschutz, Energiesparen,   zerte. Am 21. September findet erneut der Fan-
       Frillendorf. Die Besucherinnen und Besucher   Nachhaltigkeit, Gebäudesanierung und Mobili-  cy Women Bike Ride statt. Das Ziel ist es, Frau-
       haben die Möglichkeit, verschiedene E-Autos   tät. Das Klimamobil der Kreishandwerkerschaft   en und FLINTA* im öffentlichen Raum sichtbar
       zu fahren. Auch Pedelecs usw. stehen zur Ver-  veranschaulicht die Technologie einer Wärme-  zu machen, zum Radfahren zu ermutigen und
       fügung. Solar NRW informiert dort über die   pumpe. Gleichzeitig können mit dem neuen   das Gefühl von Freiheit auf dem Rad zu feiern.
       Ladeinfrastruktur vor Ort. Die Ruhrbahn bietet   Lastenrad-Sharing und bussi klimafreundliche   Weitere Infos unter: www.essen.de.
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