Page 4 - Essen.Informiert Ausgabe September 2025
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Essen.Informiert Aktuelles September 2025
Erfolgreicher Auftakt für Abfallvermeidungskonzept in Essen
Weniger Müll: Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft sowie Verwaltung erarbeiten zusammen neue Wege
Die große Abfalltonne quillt schon wieder
über. Einige zerfetzte Tüten daneben verbreiten
schon einen üblen Geruch. Der Mann an der
Tonne ärgert sich. Ein kurzer Blick zeigt, dass ein
Teil des Abfalls kein Restmüll ist. Die richtige
Mülltrennung kann gar nicht oft genug erklärt
werden, gerade dort, wo viele Menschen zusam-
menleben. Andere Abfälle wiederum hätten be-
reits beim Einkauf vermieden werden können.
Abfallvermeidung heißt das in der Fachspra-
che. Doch wie kann das in einer Stadt wie Essen
funktionieren? „Keine einfache Aufgabe“, weiß
auch Dr. Sandra Bühre. Als Projektleiterin der
Grünen Hauptstadt Agentur (GHA) organisiert
sie die Entwicklung des neu entstehenden Esse-
ner Abfallvermeidungskonzepts. Sie setzt auf die
Hilfe der Menschen in der Stadt. „Sie wissen, ob
als Privatmensch oder Geschäftsführer, wo der
Schuh drückt und wie aus Abfall wertvoller Weniger Abfall entlastet die Umwelt: Deswegen entwickelt die Stadt Essen zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern
Rohstoff werden kann. Zusammen wollen wir ein Abfallvermeidungskonzept. Foto: Moritz Leick, Stadt Essen
Ideen in Richtung Kreislaufwirtschaftssystem
entwickeln.“ Es geht dabei um konkrete Maß- Bei der Auftaktveranstaltung zum Abfallver- laufs“. Der Dienstag, 7. Oktober, steht ab 13
nahmen und Anreize, damit in Essen weniger meidungskonzept haben die Teilnehmenden Uhr unter dem Thema „Reduzierung von Ver-
Abfall entsteht. Leitthemen und Maßnahmen erarbeitet. packungsabfällen“.
Damit trifft sie bei dem Mann an der Tonne Mit der „Reduzierung der Lebensmittelver-
auf offene Ohren. Er zeigt auf die Plastikverpa- Workshops rund um schwendung“ befasst sich der Workshop am
ckungen. Auch das Konservenglas und die Abfallvermeidung starten Mittwoch, 8. Oktober, ab 13 Uhr.
Blechdose gehören da nicht rein. „Das zahlen Um die „Abfallvermeidung und Nachhaltig-
wir alles doppelt. Erst als Verpackung beim Ein- Zu den entwickelten fünf Leitthemen bietet keit im Bausektor“ geht es am Donnerstag, 9.
kauf und jetzt als Gebühr für den Restmüll.“ die Projektleiterin ab Oktober Workshops im Oktober, ab 13 Uhr. Wer teilnehmen möchte,
Essener Rathaus am Porscheplatz an. Sie wird wird gebeten, sich unter
Beim Restabfall ist noch dabei vom Konsortium aus Wuppertal Institut dem QR-Code anzumel-
viel Luft nach unten für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, Prognos den.
AG und dem Institut für Abfall, Abwasser und „Wer mitmachen möch-
Der Blick auf den Essener Haus- und Sperrmüll Infrastruktur-Management GmbH (INFA) un- te, ist herzlich willkom-
zeigt, dass da noch sehr viel Luft nach unten ist: terstützt. men. Unser Ziel ist es, ein
2023 entstanden in Essen 294 Kilogramm pro „Wir hoffen, dass viele Interessierte die Mög- Netzwerk aufzubauen
Kopf. Bundesweit liegt der Durchschnitt bei 179 lichkeit nutzen, um ihr Wissen, ihre Erfahrun- und eine große Akzeptanz bei allen Betroffe-
Kilogramm. Unterschiede gibt es auch bei Bio- gen und Ideen dort einzubringen“, erklärt nen zu erreichen. Zusammen mit der Stadtge-
abfall, Grünschnitt, Leichtverpackungen, Altpa- Sandra Bühre. Am Mittwoch, 1. Oktober, star- sellschaft möchten wir praktikable Ideen ent-
pier, Altholz, Altmetall, Altglas, Altkleidern, tet der erste Workshop um 13 Uhr zum Thema wickeln, die es allen ermöglichen, Abfall so
Schadstoffen und Elektrogeräten. Bundesweit „Öffentliche Verwaltung als Vorbild und Weg- einfach wie möglich zu reduzieren“, erklärt
sammelten die Menschen pro Kopf und Jahr 252 bereiter“. Am Montag, 6. Oktober, geht es ab Sandra Bühre.
Kilogramm, in Essen nur rund 155 Kilogramm. 16 Uhr um die „Stärkung des Ressourcenkreis- Weitere Infos unter: www.essen.de/avk.
Erfrischender Drink aus einfachen Zutaten
Gesund relaxen mit Grünem Tee, Obst, Gemüse und Kräutern der Saison
Ein cooler Drink erinnert im September an Beeren drin). So wird’s gemacht: Grüntee vor- ser nutzen. Reste (z.B. Apfel- oder Gurken-
den Sommer. Die grüne Garten-Spritz-Variante bereiten: Grünen Tee aufbrühen, circa 10 Mi- scheiben) später essen oder einen Smoothie
ist alkoholfrei, regional, nachhaltig und lässt nuten ziehen lassen, dann abkühlen. Gurke und mixen. Statt Plastikstrohhalmen: Edelstahl-
sich nach Belieben verfeinern und variieren. Apfel fein hobeln oder in dünne Scheiben oder Glasstrohhalme verwenden.
Zutaten für 4 Gläser: 1 Bio-Gurke (aus regio- schneiden. In eine Karaffe geben und mit Zi-
nalem Anbau), 1 Bio-Apfel (z.B. Elstar oder tronensaft, Grüntee und ggf. Honig oder Ap-
Boskoop), 1 Handvoll frische Minze oder Zitro- felsaft vermischen. Einige Zweige Minze oder
nenmelisse (ggf. aus dem eigenen Garten oder Zitronenmelisse hineingeben. Mit Mineralwas-
Balkon), Saft von 1 Bio-Zitrone, 500 ml kalter, ser aufgießen. Eiswürfel in Gläser geben, Drink
ungesüßter Bio-Grüntee (z. B. vorher aufge- darüber gießen und mit frischer Minze deko-
brüht und abgekühlt), 300 ml kaltes Mineral- rieren.
wasser mit Kohlensäure, grüner Tee. Optional: Tipps: Regionale & saisonale Bio-Zutaten (z.B.
1 TL Honig oder Apfelsaft zur Süße, Eiswürfel vom Wochenmarkt) einkaufen. Leitungswasser Nur wenige Zutaten benötigt der Drink für den lauen Sep-
(am besten mit eingefrorenen Kräutern oder mit Sprudelgerät statt gekauftem Mineralwas- temberabend. Foto: ©jchizhe, stock.adobe.com