Page 72 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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S3 Klimasensible Nachverdichtung in hitzebelasteten Bereichen
Ziel/e der Maßnahme
klimasensible Stadtentwicklung zur Reduktion der Hitzebelastung und Erhöhung der Resilienz ge-
genüber Starkregenereignissen
Beschreibung
Städtebauliche Nachverdichtung vor dem Hintergrund der bundesweiten Zielvorgabe einer verstärk-
ten Innenentwicklung bedeutet die Schonung von Flächenressourcen im Außenbereich. Allerdings
führt sie zu einer baulichen Verdichtung von teilweise bereits dicht bebauten Gebieten. In hitzebe-
lasteten Stadtquartieren ist eine genaue Betrachtung der klimatischen Auswirkungen notwendig, da
die zunehmende Verdichtung des Stadtkörpers zu einer steigenden thermischen Belastung führt. Ne-
ben klassischen Möglichkeiten der Innenverdichtung (Baulückenschließung, Blockinnenverdichtung),
die auf einer unbebauten Fläche stattfinden, können Flächen und Gebäude im Sinne der Nachver-
dichtung auch umgenutzt werden. Gebäudebezogene Nachverdichtungen können z.B. Aufstockun-
gen, Anbauten oder Umnutzung darstellen.
Generell können sich städtebauliche Nachverdichtungen auf das Temperatur- und Belüftungsver-
hältnis im Quartier auswirken. Relevant sind dabei der Versiegelungsgrad sowie die Grünflächenge-
staltung, weniger die Gebäudehöhen. Einzelprojekte haben für sich genommen grundsätzlich weni-
ger Auswirkungen auf das Mikroklima, im Verbund sind aber negative Effekte auf das Klima im
Quartier möglich. Aus diesem Grund sollten bei stadtklimatisch relevanten Projekten die Erstellung
mikroklimatischer Gutachten geprüft werden, um die Veränderungen der bioklimatischen Verhält-
nisse vorab als Abwägungsmaterial zu prüfen.
Umsetzungsbeteiligte
Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Amt für Straßen und Verkehr, Gesundheitsamt, Grün und
Gruga, Umweltamt
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
Maßnahmen der Nachverdichtung sind definiert als zusätzliche bauliche Nutzungen im bestehenden
Siedlungszusammenhang. Diese umfassen Neubauten wie auch Maßnahmen im Bestand. Notwendig
sind strategische Konzepte zur Nachverdichtung, die gesamtstädtische und quartiersbezogene As-
pekte der Klimarelevanz und Freiraumausstattung einbeziehen. Nachverdichtungspotenziale werden
quartiersbezogen entwickelt. Im Bestand ist die Einbeziehung von Personen mit Grundstücks- und
Hauseigentum für die Umsetzung der Maßnahme essentiell.
Zeitlicher Umsetzungshorizont
kurzfristig
Controlling der Maßnahme
Integration eines Controlling- und Monitoringkonzeptes in das strategische Konzept zur Nachver-
dichtung
Erwartete Wechselwirkungen und Synergien
Durch eine klimasensible Nachverdichtung können stadtklimatisch wertvolle Räume erhalten blei-
ben. Hierdurch kann zunehmenden Extremwetterereignissen entgegengewirkt werden.
Es ergeben sich Synergien mit folgenden Aspekten:
Städtebauliche Qualität
Möglichkeit der Niederschlagswasserversickerung
Naherholung
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