Page 70 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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S2  Beratung zum klimaangepassten Bauen


                Ziel/e der Maßnahme
                Beratung von Privatpersonen, Unternehmen und Investoren im Vorfeld des Bauantrages, um klima-
                angepasstes Bauen zu fördern.
                Beschreibung
                Durch Extremwettereignisse wie Starkregen, Hagel und Stürme sowie Überflutungen treten immer
                wieder Schäden an Gebäuden auf. Während Hitzephasen, bei denen auch nachts die Temperaturen
                nur wenig absinken, werden in Innenräumen teilweise hohe Temperaturen erreicht. Das Angebot ei-
                ner Bauberatung für Privatpersonen, Unternehmen und Investoren kann helfen, Gebäude gegenüber
                solchen Extremwettereignissen resistenter zu machen. Eine Beratung während der Bauantragsphase
                eröffnet die Möglichkeit noch in der Planungsphase Anpassungen hin zu einem klimaangepassten
                Bau vorzunehmen. Die Inanspruchnahme der Beratung ist auch für Bestandsgebäude zu ermögli-
                chen, um auch dort die Klimaresilienz zu erhöhen. Synergien zu Klimaschutzmaßnahmen sollten bei
                der Beratung mitbedacht werden.

                Am Anfang der Beratung sollte zunächst die individuelle auf das Gebäude bezogene Einschätzung
                der Betroffenheit gegenüber Extremwetterereignissen stehen, in dem die Planung bzw. das beste-
                hende Gebäude auf Schwachstellen geprüft wird und die räumliche Lage mit den vorhanden Risiko-
                karten (Handlungskarte Klimaanpassung, Handlungsfelder „Hitze“ und „Wasser“) abgeglichen wird.

                Die Bauberatung kann Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Bauverantwortlichen helfen ihr Ge-
                bäude an Extremwettereignisse anzupassen und Schäden vorzubeugen, indem individuelle Informa-
                tionen zur Gestaltung des Gebäudes und des Außengeländes gegeben werden. Dazu zählen Hinweise
                zur Sicherung des Gebäudes gegen Starkregen, Hochwasser, Hagel und Sturm sowie die Anpassung
                an Hitze.

                Neben einer persönlichen Beratung sollten zudem PR-Medien zum Thema „Klimaangepasstes Bauen“
                erstellt werden. Orientierung dazu liefern die Broschüre „Klimaangepasste Gebäude und Liegen-
                schaften“ des BBSR, der Praxisratgeber „Klimagerechtes Bauen: Sicherheit und Wohnqualität“ des
                Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), sowie das Projekt „Integrative Bürgerberatung zum klima-
                angepassten Bauen (InkliBau)“ der Stadt Dresden.
                Umsetzungsbeteiligte

                Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Umweltamt, Presse- und Kommunikationsamt
                Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente

                - Erarbeitung von PR-Medien zum Thema „Klimaangepasstes Bauen“
                - Integration des Themas in die vorhandene Bauberatung
                - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
                - Durchführung von Bauberatungsgesprächen

                Zeitlicher Umsetzungshorizont
                kurzfristig

                Controlling der Maßnahme
                Anzahl an durchgeführten Bauberatungen

                Erwartete Wechselwirkungen und Synergien
                Durch ein breit aufgestelltes Beratungsangebot in Form von Flyern, Broschüren und persönlichen
                Beratungsgesprächen kann die Anzahl an klimaangepassten Neubauten gesteigert werden. Eine Be-
                ratung im Bereich der Bestandsgebäude kann zu einer Zunahme der Resilienz dieser Gebäude führen,
                wenn Interessierte von den Vorteilen einer baulichen Veränderung im Sinne der Klimaanpassung
                überzeugt werden können. Die Umsetzung der Maßnahmen führt zu positiven Klimaeffekten im



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