Page 132 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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P3  Erfassung und Kommunikation von Kühlorten in Essen


                Ziel/e der Maßnahme
                Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Essen

                Beschreibung
                Für Essen sollten insbesondere in den Bereichen der Hitzeinseln (siehe Handlungskarte Klimaanpas-
                sung) für die Bevölkerung „Kühle Orte“ (z. B. Kirchen, klimatisierte Räume in Alteneinrichtungen),
                aber auch schattige Plätze in Grünanlagen oder am Wasser als Rückzugsorte bei Hitzewellen bereit-
                gestellt werden. Dabei sind vorab Absprachen und Pläne zur Öffnung dieser kühlen Rückzugsmög-
                lichkeiten zu erarbeiten. Über ein WebGIS oder eine App können Hitzewarnungen und kühle Orte im
                Stadtgebiet für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die kühlen Orte können digital, aber
                auch in analogen Plänen und auf Plakatwänden kommuniziert werden.
                Mit einer Auflistung von kühlen Orten im Essener Stadtgebiet sollte der hohe Wert des Grüns, der
                Parkanlagen und der kühlen Nässe in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Mit einem In-
                foblatt kann über Links bzw. QR-Codes auf Wissenswertes rund um das Thema Hitze hingewiesen
                werden, wie z.B. die Handlungskarte Klimaanpassung mit bioklimatischen Belastungszonen, Hitze-
                warnungen des Deutschen Wetterdienstes und Refill Stationen bzw. Trinkwasserbrunnen für kosten-
                loses Trinkwasser. Besonders hervorzuheben ist auch der gesundheitliche Aspekt: Schutz vor Überhit-
                zung ist ein weiterer erforderlicher Schritt zur Anpassung an den Klimawandel.
                Ein gutes Beispiel dazu liefert der „Coole Stadtplan“ Gießen, der auf einer Karte der Stadt Gießen
                Lage und Informationen zu Wasserstellen, kühlen Parkanlagen und Rückzugsgebäuden sowie Refill-
                Stationen bereitstellt.
                Eine weitere Möglichkeit besteht in der Kooperation mit der EXTREMA Global App. In der App wer-
                den die unterschiedlichen kühlen Orte, wie beispielsweise Parkanlagen, Museen, Kirchen etc. aufge-
                listet. Aber auch Standorte von Trinkwasserbrunnen oder Refill-Stationen können angezeigt werden.
                Darüber hinaus funktioniert die App als Navigationsgerät, das der Bevölkerung oder Urlaubsgästen
                kühle, schattige Routen vorschlägt. Mehrere große europäische Städte sind aktuell eine Kooperation
                eingegangen (z.B. Rotterdam, Athen, Paris, Mailand).

                Umsetzungsbeteiligte
                Umweltamt, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster

                Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
                    1. Zusammenstellung kühler Orte im Stadtgebiet
                    2. Ansprache von Stakeholdern
                    3. Absprachen mit Personen im Zuständigkeitsbereich der Örtlichkeit
                    4. Erstellung eines Stadtplans
                    5. Bereitstellung von Informationen und des Coolen Stadtplans (digital und gedruckt)
                Zeitlicher Umsetzungshorizont

                Kurz- bis mittelfristig
                Controlling der Maßnahme
                Identifizierte Orte, Erstellung des Coolen Stadtplans, Bereitstellung von Informationen
                Zugriffszahlen
                Erwartete Wechselwirkungen und Synergien

                Es ergeben sich Synergien mit folgenden Aspekten:
                      Gesundheit, Schutz der vulnerablen Bevölkerung
                      Steigerung der Aufenthaltsqualität in den Innenstadtbereichen



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