Page 123 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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B4 Anlage von offenen Wasserflächen und Wasserspielen
Ziel/e der Maßnahme
Ziel dieser Maßnahme ist eine wassersensible Stadt Essen. Im Einzelnen lauten die Ziele:
Wasser als positives Element im Stadtraum erlebbar machen
Stärkung des natürlichen Wasserhaushaltes
Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Starkregen und Hochwasser
Steigerung der Aufenthaltsqualität
Erhöhung der Verdunstungskühlung in hitzebelasteten Bereichen
Beschreibung
Der innerstädtische Raum ist weitgehend hoch versiegelt und vom natürlichen Wasserkreislauf ab-
gekoppelt. Aufgrund der fehlenden Versickerungsmöglichkeiten fehlt einerseits Wasser zur Kühlung
und andererseits besteht die Gefahr für Überflutungen bei Starkregen.
Die Verdunstung von Wasser verbraucht Wärmeenergie aus der Luft und trägt so zur Abkühlung der
aufgeheizten Innenstadtluft bei. Über eine Steigerung des Anteils von – insbesondere bewegten –
Wasserflächen (z.B. Springbrunnen, Wasserspielplätze) in Städten kann damit ein Abkühlungseffekt
erzielt und gleichzeitig in der meist relativ trockenen Stadtatmosphäre die Luftfeuchtigkeit erhöht
werden. Dabei übersteigt in der Regel die positive Wirkung des Abkühlungseffektes durch die Ver-
dunstung die Nachteile einer eventuell häufiger auftretenden Schwüle.
Offene Wasserflächen in Form von Springbrunnen, Wasserzerstäubern oder kleinen Wasserläufen
sind sinnvolle Maßnahmen im Bereich der aktuell vorhandenen Hitzeinseln. Hoch versiegelte Berei-
che können durch offene Wasserflächen zudem optisch aufgewertet werden. Bewegtes Wasser wie
innerstädtische Springbrunnen oder Wasserzerstäuber tragen insgesamt in größerem Maß zur Ver-
dunstungskühlung als stehende Wasserflächen bei. Eine höhere Sonneneinstrahlung stellt mehr
Energie zur Wasserverdunstung zur Verfügung, damit erhöht sich der Abkühlungsbetrag. Sonnige
Standorte sollten deshalb die bevorzugten Standorte für geplante Wasserflächen und Wasserspiele
sein.
Bestehende Springbrunnen sollten erhalten und eventuell um Wasserzerstäuber ergänzt werden. Im
direkten Umfeld eines Springbrunnens kann die Lufttemperatur um mehrere Grad niedriger liegen
als in der Umgebung. Je nach Windrichtung kann die Abkühlung noch in 100 m Entfernung nachge-
wiesen werden. Insbesondere in Bereichen, wo sich viele Menschen aufhalten und eine hohe Hitze-
belastung aufgrund von Versiegelung und hoher baulicher Dichte besteht, kann so die Aufenthalts-
qualität deutlich verbessert werden.
Diese Maßnahme ist auch im schulischen Bereich auf Schulhöfen denkbar (Wasserläufe, Mulden).
Rückhaltemöglichkeiten sind aber immer in Bezug auf Verkehrssicherheit zu überprüfen (flach statt
tief). Bei der Ressource Wasser ist über eine sinnvolle Brauchwassernutzung auch im urbanen Be-
reich nachzudenken.
Umsetzungsbeteiligte
Umweltamt, Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement, Amt für Straßen und Verkehr, Grün
und Gruga, Immobilienwirtschaft, Handel, Feuerwehr
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
Bei der Umsetzung dieser Maßnahme können die folgenden Schritte verfolgt werden:
. Identifizierung von geeigneten Quartieren (insbesondere stark hitzebelastete Quartiere)
. Neuanlage oder Reaktivierung von Springbrunnen und Vernebelungsanlagen
. Initiierung von Projekten
. Gewinnung von Partnerinnen und Partnern
. Einwerben von Fördergeldern, insbesondere für Umsetzungen auf Schulgelände
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