Page 125 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
P. 125
B5 Anlage von Trinkwasserbrunnen
Ziel/e der Maßnahme
Gesundheitlicher Schutz der Bevölkerung während langanhaltender sommerlicher Hitzewellen durch
die Bereitstellung eines kostenlosen Trinkwasserangebotes
Beschreibung
Insbesondere während langanhaltender sommerlicher Hitzewellen leisten frei zugängliche Trinkwas-
serbrunnen einen wichtigen gesundheitlichen Beitrag. Zudem verbessern sie die Aufenthaltsqualität,
bereichern das Stadtbild und bringen den Menschen den Wert der Ressource Wasser wieder ins Be-
wusstsein.
Der Bedarf an Trinkwasserbrunnen ist gesamtstädtisch zu ermitteln. Konkret geeignete Standorte für
die Errichtung und Inbetriebnahme von netzgebundenen Trinkwasserbrunnen sind zu identifizieren.
Die Standorte sind so zu wählen, dass möglichst eine gute Verknüpfung mit dem Radwegenetz und
dem ÖPNV gegeben ist. Weitere Auswahlkriterien sind: hohe Frequenz im Fußverkehr, zentral gele-
gener Standort, Mindestmaß an sozialer Kontrolle zum Schutz vor Vandalismus. Neben den techni-
schen Kriterien sollte bei der Auswahl des geeigneten Modells eine gute Nutzung des Wasserstrahls
im Sinne der Barrierefreiheit ebenso gewährleistet sein wie die Möglichkeit der Befüllung von per-
sönlichen Trinkwasserflaschen als Beitrag zur Abfallreduzierung. Je nach Standort sind vorab die In-
vestitions- und Unterhaltungskosten zu klären. Der technische und hygienisch gesicherte Betrieb der
Trinkwasserbrunnen ist zu gewährleisten
Unterstützend kann in Kooperation mit Geschäften, Gastronomiebetrieben oder auch Praxen die im
März 2017 in Hamburg gestartete Initiative „Refill“ beworben werden. Teilnehmende signalisieren
mit einem gut nach außen sichtbarem Aufkleber, dass mitgebrachte Gefäße kostenfrei mit Leitungs-
wasser aufgefüllt werden können.
Um die Bereitstellung von kostenfreiem Trinkwasser oder auch der Refill-Initiative bekannter zu ma-
chen und gleichzeitig das Bewusstsein und die Akzeptanz dafür stärker in der Bevölkerung zu veran-
kern, ist eine Unterstützung durch gezielte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erforderlich, wie
Informationen zum Thema freie Trinkwasserzugänge im Stadtgebiet
Informationen zur Wasserqualität des dargebotenen Wassers
Entwicklung einer digitalen Karte/App, Einbindung in den Essener Stadtplan mit Standorten
der verfügbaren Trinkwasserbrunnen und Refill-Stationen
Nutzung digitaler Medien zur Lokalisierung der Standorte
Umsetzungsbeteiligte
Umweltamt, Gesundheitsamt, Bezirksvertretungen, Stadtwerke Essen AG,
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
1. Beschlussfassung des Rates der Stadt Essen zur Umsetzung von Trinkwasserbrunnen ist er-
folgt.
2. Errichtung und Betrieb einer Pilotanlage auf dem Kennedyplatz.
3. Errichtung weiterer Trinkwasserbrunnen entsprechend gesonderter Ausführungsbeschlüsse.
4. Prüfung von Förderprogrammen zur Reduzierung des kommunalen Eigenanteils hinsichtlich
der Investitions- und Betriebskosten.
Zusätzlich sollte eine Aufklärungs- und Werbekampagne für installierte Trinkwasserbrunnen und die
Initiative „Refill“ realisiert werden.
Zeitlicher Umsetzungshorizont
kurzfristig
Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen 125