Page 114 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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G11 Begrünung sowie Verschattung von Parkplatzflächen


                Ziel/e der Maßnahme
                Reduzierung der Hitzeentwicklung auf Parkplätzen.

                Beschreibung

                Da die Hitzebelastung auf hochversiegelten, nicht beschatteten Parkplatzflächen besonders hoch
                und das Überflutungsrisiko bei Starkregeereignissen entsprechend groß ist, ist die Entwicklung einer
                klimawirksamen Stellplatzrichtlinie notwendig. Sinnvoll ist die Festsetzung eines vorgeschriebenen
                Grünanteils (Baum pro Stellplätze) bzw. eines nicht zu unterschreitenden Anteils unversiegelter Flä-
                chen oder gegebenenfalls einer Überdachung (Photovoltaik) des Parkplatzes. Nach Standardgrün-
                festsetzung der Stadt Essen ist pro angefangenen fünf Stellplätzen ein mittelkroniger Laubbaum zu
                pflanzen. Diese Maßnahmen greifen ausschließlich bei der Neuaufstellung von Bebauungsplänen.

                Mit dem „Klimagerechten Parkplatz“ sollte nicht nur ein grüneres Ortsbild entstehen, sondern durch
                die Wohlfahrtswirkung der Bäume in Hitzeperioden und bei Starkregen, die Lebensqualität der An-
                wohner sowie die Aufenthaltsqualität erhöht werden. Durch die Bäume wird die Verdunstungsrate
                erhöht, die Gesamtfläche durch Verschattung gekühlt sowie Feinstaub gebunden. Durch die Schaf-
                fung eines Anstauraumes wird bei Starkregen aktiver Überflutungsschutz betrieben.
                Konkret besteht der klimagerechte Parkplatz aus den folgenden Bausteinen:

                      Intensive Begrünung: Pflanzung mindestens eines mittelkronigen Laubbaumes pro fünf
                       Stellplätze
                      Baumgrube mindestens 12 m  groß und möglichst als Baumrigole ausgebaut (je nach Streu-
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                       salzbelasung)
                      Versickerungsfähige, möglichst helle Oberfläche
                      Ausgewählte Parkplätze als Anstaufläche/Retentionsraum bei Starkregenereignissen (Bauli-
                       che Absenkung um 10-20 cm)
                      Wasserversorgung der Bäume durch Zuleitung von Regenwasser

                Umsetzungsbeteiligte
                Umweltamt, Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Amt für Straßen und Verkehr, Grün und Gruga,
                Privatwirtschaft
                Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente

                Begleitend sollte eine öffentlichkeitswirksame Kampagne vorbereitet und durchgeführt werden, die
                den klimatischen und ökologischen Nutzen sowie die Erhöhung der Aufenthaltsqualität und des äs-
                thetischen Wertes in den Vordergrund stellt. Eine intensive und vorgeschaltete Kooperation mit der
                lokalen Wirtschaft, insbesondere dem Einzelhandel und Gewerbe ist ebenfalls förderlich.

                Zeitlicher Umsetzungshorizont
                kurz- bis mittelfristig

                Controlling der Maßnahme
                Die fachliche Vorbereitung sowie der Konsultationsprozess sind seitens der Stadt Essen zu begleiten
                und regelmäßig auf die Fortschritte hin zu überprüfen. Die Einhaltung der Stellplatzrichtlinie ist
                ebenfalls zu monitoren.
                Erwartete Wechselwirkungen und Synergien
                Die Maßnahme trägt zu einer Hitzereduktion bei. Zudem werden hoch versiegelte Parkplatzflächen
                optisch ansprechender gestaltet. Dies kann zu wirtschaftlichen Vorteilen unter anderem des örtli-
                chen Einzelhandles führen, da der Parkraum als positives Element wahrgenommen wird und das Ein-
                kaufserlebnis entsprechend beeinflussen kann.



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