Page 62 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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Controlling der Maßnahme
Jährliche Überprüfung der Umsetzungsschritte durch das Umweltamt und andere beteiligte Fach-
dienststellen entsprechend des auszuarbeitenden Monitoringkonzepts.
Erwartete Wechselwirkungen und Synergien
Kommunale Konzepte zur Hitzevorsorge sind für die gesamte Bevölkerung relevant und in weitere
Sensibilisierungsmaßnahmen wie die Informations- und Beratungsangebote für Privatpersonen, Un-
ternehmen oder vulnerable Personengruppen integrierbar.
Maßnahmenbewertung
Kosten-Nutzen-Verhältnis: Positiv, da das Konzept zur Hitzevorsorge in ganz Essen und für alle Per-
sonengruppen relevant ist. Mittels der Bereitstellung im Internet und bestenfalls einem Angebot in
mehreren Sprachen kann sich die Bevölkerung tagesaktuell zu Hitzeereignissen informieren und Hin-
weise zu angepasstem persönlichem Handeln erhalten. Durch die Umsetzung einzelner Empfehlungen,
insbesondere in Risikogruppen, wird eine Reduzierung von hitzebezogenen Einsätzen durch z. B. Ret-
tungsdienste erwartet. So können die Gesamtkosten der Stadt trotz der zeitlich und finanziell an-
spruchsvollen Erstellung möglicherweise auf lange Sicht reduziert werden.
Wirkung: Hoch, da das Konzept zur Hitzevorsorge leicht verständlich vorsorgende Maßnahmen für die
Bevölkerung definiert und insbesondere über die Veröffentlichung in digitalen Medien auch viele Per-
sonen, mittlerweile auch ältere Bevölkerungsgruppen erreichen kann. Die Maßnahme hat große Aus-
wirkungen auf breiter Ebene in der Bevölkerung. Durch Hinweise und weiterführende Informationen
wie zum Beispiel die Darstellung beschatteter Fahrrad-/Gehwege oder Trinkwasserbrunnen können bei
allen Personengruppen niedrigschwellige Verhaltensänderungen während (extrem) heißer Tage hervor-
gerufen werden.
Umsetzungspriorität: hoch
Maßnahmenumsetzung in der Stadt Essen:
Im Rahmen des Projekts "Gesundheitsversorgung im Essener Norden" und dem in diesem Zusammen-
hang vorgelegten Fachplan Gesundheit wurde bereits die mögliche Hitzebelastung der Bevölkerung
aufgegriffen. Einrichtungen in städtischer Trägerschaft werden in Hitzebelastungssituationen durch die
Verwaltung beraten. Bei Baugenehmigungen werden Auflagen und Empfehlungen zum Hitzeschutz
vergeben.
Mit Datum vom 17.05.2023 hat der Rat der Stadt Essen beschlossen, die Verwaltung mit der Planung
und Umsetzung von Trinkwasserbrunnen zu beauftragen. Seit 04/2022 liegt der Katastrophenschutzbe-
darfsplan der Stadt Essen vor, der Hitze als Szenario thematisiert und für das Essener Stadtgebiet eine
flächendeckende und ämterübergreifende Gültigkeit besitzt. Die Leitstelle Feuerwehr erhält Hitzewar-
nungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für NRW und die Stadt Essen und entscheidet auf dieser
Basis, ob die WarnApp NINA aktiviert wird. Die WarnApp NINA wird auf den Internetseiten der Stadt
Essen beworben. Mit der in der städtischen Klimaanalyse und im Klimafolgenanpassungskonzept vorge-
legten Karte der Hitzebetroffenheit der Stadt Essen sind die Problemgebiete der Hitzebelastung im
Stadtgebiet Essens identifiziert.
Vorbehaltlich einer Finanzierungszusage werden Planungen verfolgt, auf regionaler Ebene einen Hitze-
aktionsplan als Blaupause und übertragbar auf andere Städte zu erstellen. Zu diesem Zweck ist ein ho-
hes Maß an Standardisierung insbesondere mit Blick auf Kommunikationskaskaden vorgesehen. Die
Stadt Essen hat ihre Absicht zur Beteiligung am Vorhaben erklärt. Darüber hinaus sind Fördermöglich-
keiten zur Umsetzung von Maßnahmen auf Quartiersebene zu prüfen. Für die Aufstellung eines Hitze-
aktionsplans wie auch für das Handeln während Hitzeperioden muss ein fachbereichsübergreifendes
Projektteam aufgebaut werden, um mit Blick auf den kommunalen Bedarf die verschiedenen Bausteine
des Hitzeaktionsplans in der Entwicklung zu prüfen und später umsetzen zu können. Die Stadt Essen
plant in diesem Zusammenhang die Gründung einer „Task-Force Hitze“.
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