Page 59 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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K5 Festlegen stadtklimatisch relevanter Siedlungsgrenzen
Ziel/e der Maßnahme
Schutz stadtklimatisch wertvoller Räume sowie Vorsorge gegen die zunehmende Zersiedlung des
Stadtgebietes
Beschreibung
Zur Sicherung einer ausreichenden Versorgung des Siedlungskörpers mit Frisch- und Kaltluft sind
große, zusammenhängende Grünflächen und Freiräume notwendig. Während sommerlicher, wind-
schwacher Hochdruckwetterlagen produzieren Grünflächen und Freiräume Kaltluft, welche über das
Relief oder Luftleitbahnen die Hitzebelastung im dicht bebauten Raum deutlich mildern kann. Dar-
über hinaus können durch Grünflächen und Freiräume auch unbelastete Luftmassen in den Sied-
lungsraum eindringen und die lufthygienische Situation verbessern.
Im Umland einer Stadt sollten daher ausreichend Freiflächen für den Luftaustausch mit der Innen-
stadt zur Verfügung stehen. Insbesondere wenn nur wenige Freiflächen als Pufferraum zwischen
dicht nebeneinander liegenden Stadtteilen vorhanden sind oder durch weitere Baumaßnahmen mit
einer Einschränkung der Frischluftzufuhr zu rechnen ist, sollten im Ortsrandbereich klimatische Bau-
grenzen angestrebt werden. Damit kann der Erhalt klimatisch wertvoller Freiräume gesichert und ei-
ner zunehmenden Zersiedelung des Stadtgebietes entgegengewirkt werden.
Innerstädtische Grünzüge sollten – wo immer möglich – vernetzt werden. Zur Sicherung der Stadt-
belüftung über innerstädtische Grünzüge und Luftleitbahnen können auch diese Räume durch Fest-
setzung von Siedlungsgrenzen freigehalten werden.
Eine sorgfältige Gestaltung der verbleibenden innerstädtischen Freiflächen und Stadtrandflächen
kann den negativen Effekten der Verdichtung entgegenwirken.
Umsetzungsbeteiligte
Umweltamt, Amt für Stadtplanung und Bauordnung
Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente
Identifizierung besonders stadtklimarelevanter Grün- und Freiflächen, die zu einer bioklimatischen
und/oder lufthygienischen Verbesserung vorbelasteter Bereiche beitragen. Diese Flächen sollten
durch das Festlegen von Siedlungsgrenzen geschützt werden. Dies erfolgt in der Regel in kommuna-
len Klimaanalysen und als Fachbeitrag zu Planvorhaben.
Zeitlicher Umsetzungshorizont
in Umsetzung
Controlling der Maßnahme
Abgleich von Planvorhaben mit stadtklimatischen Zielvorgaben (Planungshinweisen)
der Klimaanalyse Stadt Essen und
des Integrierten Klimafolgenanpassungskonzepts für Essen
Erwartete Wechselwirkungen und Synergien
Es ergeben sich Synergien mit folgenden Aspekten:
Kompakte Stadtstrukturen im Sinne der geringen Landschaftszersiedelung
Sicherung von Freiflächen für den Regenwasserrückhalt
Freiraumentwicklung und Biotopverbundplanung
Zielkonflikte können entstehen mit:
Standortsuche für Schulen und Feuerwehrwachen
Ausweisung von Wohnbauflächen bei Bevölkerungszunahme
Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen 59