Page 6 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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Bausteine der Risiko- und Betroffenheitsanalyse für die Stadt Essen:
               Risiko:                        Art und Intensität der klimatischen Risiken in Abhängigkeit vom
                                              jeweiligen Standort im Stadtgebiet von Essen
               Anfälligkeit (Sensitivität):   negative oder positive Beeinflussung oder Reaktion eines Systems
                                              oder des Menschen auf klimatische Einflüsse mit möglichen wirt-
                                              schaftlichen, infrastrukturellen und gesundheitlichen Folgeschä-
                                              den durch die Auswirkungen des Klimawandels

               Betroffenheit (Vulnerabilität):   das (räumliche) Zusammentreffen von klimatischen Risiken und
                                              einer Anfälligkeit für diese Klimaauswirkungen

               Die folgenden Kapitel stellen die Ergebnisse der Risiko-/ Betroffenheitsanalyse für die Stadt Essen vor.





               2.1   Untersuchungen zur Hitzebetroffenheit

               Aufgrund von Baudichte und einer hohen Versiegelung von Oberflächen gibt es im Essener Stadtgebiet
               Bereiche, die sich im Sommer besonders stark aufheizen. Dies ergibt sich dadurch, dass der bebaute
               Raum Wärme weitaus stärker speichert als dies für Flächen im unbebauten Umland gilt. Weitere Grün-
               de für diese so genannten städtischen Wärmeinseln sind eine verringerte Abkühlung aufgrund geringer
               Wasserverdunstungsraten in hoch versiegelten Gebieten und eine mangelnde Durchlüftung, wodurch
               ein Abtransport der warmen Luft aus der Stadt bzw. die Zuführung kühlerer Luft aus dem Umland er-
               schwert wird. Große Temperaturunterschiede von bis zu 7,6 Kelvin in warmen Sommernächten zwi-
               schen Innenstadtbereichen und dem unbebauten Umland sind die Folge. Dies führt in Wohngebieten
               vor allem dann zu einer belastenden Situation, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr deutlich ge-
               nug absinken.

               Um flächendeckende Informationen über die Temperaturverhältnisse in der Stadt Essen zu bekommen,
               wurde zu Beginn der Untersuchungen eine Infrarotaufnahme des Landsat 8 – Satelliten ausgewertet
               (Stand: 21.05.2020). Nur wenige Bilder des Satelliten liefern eine wolkenfreie Aufnahme im Infra-
               rotspektrum, die für die vorliegende Auswertung notwendig ist. Die Legende der Karte der Oberflä-
               chentemperaturen (Abb. 2.1) weist die ansteigenden Oberflächentemperaturen von kalten zu warmen
               Oberflächen in den Farbstufen Blau, Gelb und Rot aus. Die höchsten Oberflächentemperaturen treten
               in den Industrie- und Gewerbegebieten auf. Aber auch die Essener Innenstadt kann tagsüber sehr hohe
               Oberflächentemperaturen erreichen. Je nach Jahreszeit und Wetterlagen kann die Spannweite der
               Oberflächentemperaturen variieren. An heißen Sommertagen betragen die Unterschiede zwischen den
               blauen, kühlen Flächen und den heißen, roten Oberflächen über 20 Kelvin.



























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