Page 10 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
P. 10
deshalb auf die IST-Situation der Bevölkerungsverteilung. Eine Beschreibung der verschiedenen Typen
der Hitzebetroffenheit erfolgt in der nachfolgenden Tabelle 2.1.
Tab. 2.1: Typen der Hitzebetroffenheiten im Stadtgebiet von Essen
Typ der Hitzebetroffenheit Beschreibung
Wohngebiete im Bereich der Hitzeareale mit überdurch-
schnittlich hohen Bevölkerungsdichten fallen in den Be-
reich der sehr hohen bis erhöhten Hitzebetroffenheit. Sie
bilden die Kernbereiche der Siedlungen außerhalb der
sehr hohe bis erhöhte Anfälligkeit Einkaufszonen und der Gewerbegebiete. Dieser Typ zeigt
gegenüber Hitzebelastungen eine erhöhte bis sehr hohe Betroffenheit gegenüber einer
Hitzebelastung, da sich in diesen Gebieten die Wohnbe-
völkerung konzentriert.
Eine nur generelle Anfälligkeit gegenüber der Hitzebelas-
tung besteht in Gebieten mit einer nur geringen bis
durchschnittlichen Bevölkerungsdichte. In diese Stufe
fallen viele Dienstleistungs- und Einkaufszonen in der In-
generelle Anfälligkeit gegenüber nenstadt und den Stadtteilzentren. Die randlichen Sied-
Hitzebelastungen lungsbereiche sowie Einzelsiedlungen weisen auch eine
nur unterdurchschnittliche Bevölkerungsdichte auf.
Ältere Menschen zeigen eine schlechtere Anpassung an
extreme Hitze mit gesundheitlichen Folgen, die von Ab-
geschlagenheit bis hin zu Hitzschlag und Herzversagen
reichen können. Gebiete mit einem hohen Anteil älterer
Menschen können daher als anfälliger gegenüber Hitze-
stress charakterisiert werden. Aus diesem Grund wurde
der prozentuale Anteil der ab 65-jährigen ermittelt.
In der Karte der Hitzebetroffenheit werden die Klassen
der Bevölkerungsdichte von Bereichen mit einem über-
Baublöcke der Innenstadt- und Stadtkli- durchschnittlich hohen Anteil von Menschen ab 65 Jahre
matope mit mehr als 23 % der Wohnbe- überlagert. Diese Quartiere weisen einen hohen Hand-
völkerung über 65 Jahre
lungsdruck für Anpassungsmaßnahmen auf, da hier ein
hohes Hitzepotenzial bei geringen Durchlüftungsmög-
lichkeiten mit einem hohen Anteil an der anfälligen Be-
völkerungsgruppe der über 65-jährigen zusammen-
kommt. Sie fallen daher unabhängig von der Gesamtbe-
völkerungsdichte in die Stufe der extrem hohen Anfällig-
keit gegenüber einer Hitzebelastung.
Kindertagesstätten, die aktuell im Bereich der Hitzeareale
liegen, sollten durch Klimafolgenanpassungsmaßnahmen
Kindergärten/-tagesstätten zukunftsfähig gestaltet werden. Kinder können insbeson-
dere in den Außenbereichen bei Hitzewellen einer star-
ken Wärmeeinwirkung ausgesetzt werden.
Bei einer Lage von Krankenhäusern, Alten- und Pflege-
Krankenhäuser heimen im Bereich der Hitzeareale ist aktiver Hitzeschutz
erforderlich. Alte und kranke Menschen leiden besonders
Senioren- und Pflegeheime unter Hitze und können im schlimmsten Fall infolge zu
großer Hitzeeinwirkungen sterben.
Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen 10