Page 55 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
P. 55

K3  Potenzialstudie zur Klimafolgenanpassung im baulichen Bestand


                Ziel/e der Maßnahme
                Erarbeitung eines Gutachtens mit dem Ziel, konkrete und lokalspezifische Anreize zur Planung und
                Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen im baulichen Bestand zu schaffen
                Beschreibung

                Da der Neubau im Vergleich zum baulichen Bestand nur einen geringen Anteil der Gesamtbausub-
                stanz ausmacht, ist der Handlungsbedarf und damit die Schaffung von Anreizen zu mehr Klimafol-
                genanpassung vor allem im Bestand essenziell. Ziel ist es, neben den Förder- und Beratungsangebo-
                ten konkrete bauliche und planerische Anreize zu schaffen, die unter betriebswirtschaftlichen und
                sozio-ökonomischen Vorgaben für Personen mit Hauseigentum sowie Investorinnen und Investoren
                umsetzbar sind. Hierzu sollte ein entsprechendes, auf Essen bezogenes Fachgutachten durch ein ex-
                ternes Büro erarbeitet werden, welches konkrete planerisch-bauliche Maßnahmenvorschläge unter
                Berücksichtigung rechtlicher und sozio-ökonomischer Vorgaben für Essen ausweist. Die Ergebnisse
                bereits bestehender energetischer und klimarelevanter Konzepte in einzelnen Quartieren können
                aufgenommen und hochskaliert werden. Die so gewonnenen Daten können als Grundlage mit in das
                Gutachten einfließen.
                Das Gutachten sollte eine Bestandsaufnahme der Baustrukturen, Baualtersklassen und der Sanie-
                rungsbedarfe enthalten, um eine umsetzungsrelevante Priorisierung vornehmen zu können. Der Zu-
                sammenhang zu den Ergebnissen des Klimaanpassungskonzeptes, insbesondere den Risikobereichen
                der Handlungskarte, sollte ebenfalls hergestellt werden. Im Fokus des Gutachtens sollten zum einen
                die planerisch-rechtlichen Hürden und Potenziale, zum anderen ökonomische Anreize überprüft
                werden. Dazu zählen sowohl Förderanreize als auch monetär-energetische Vorteile, die sich synerge-
                tisch infolge der Anpassungsmaßnahmen ergeben können. Zu berücksichtigen ist neben den Sanie-
                rungserfordernissen auch die Frage der Klimagerechtigkeit bzw. der Finanzierbarkeit von Anpas-
                sungsmaßnahmen durch Personen mit Eigentum und Mietende. Die Bedürfnisse der in besonderem
                Maß von Hitzeextremen betroffenen Gruppen, dazu zählen u. a. Seniorinnen und Senioren, müssen
                im Blick gehalten werden, insbesondere, wenn sie sich in einer sozioökonomisch benachteiligten
                Lage befinden.
                Das Gutachten sollte für einzelne Quartiere in Essen konkrete Aussagen zu den Veränderungspoten-
                zialen in Hinblick auf die Erhöhung der Klimaresilienz machen. Dazu sollte eine Prioritätenliste der
                Potenziale auf Ebene der Gesamtstadt sowie der Umsetzungsmöglichkeiten in einzelnen Quartieren
                erarbeitet werden.
                Umsetzungsbeteiligte

                Umweltamt, Grüne Hauptstadt Agentur, Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement, Amt für
                Stadtplanung und Bauordnung, Grün und Gruga, Amt für Soziales und Wohnen
                Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente

                Zur Umsetzung dieser Maßnahme sind folgende Schritte erforderlich:
                    1. Festlegung konkreter Ziele und Fragestellungen
                    2. Ausschreibung und Beauftragung der Leistung
                Zeitlicher Umsetzungshorizont

                2024/2025
                Controlling der Maßnahme

                Die Umsetzung der Maßnahme und die Ergebnisse werden gemeinsam mit den planenden Fachberei-
                chen bewertet. Aufgrund der umfangreichen Umsetzungshindernisse geht keine Erfolgsgarantie mit
                der Maßnahme einher.



               Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen                            55
   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60