Page 40 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
P. 40
Tab. 3.1: Inhalte des Ablaufschemas für Planungen und Maßnahmen der Stadtentwicklung
Der größte Spielraum für Anpassungsmöglichkeiten liegt bei Neubauprojek-
ten. Der größte Handlungsbedarf liegt jedoch im Bestand. Wichtige Maß-
nahmen neben dem klassischen Bauleitplanverfahren sind:
Planungen und Maßnahmen der Stadtentwicklung
klimagerechte Planung von Straßenräumen (Artenauswahl, Anzahl
und Anordnung von Bäumen und sonstigem Grün etc.),
klimaangepasste Planung von öffentlichen Grünflächen- und Frei-
räumen,
Schutz des Baumbestands,
klimawandelangepasste sowie naturnahe Entwässerungsplanung,
Anpassungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden (Fassadenbegrü-
nung und helle Fassadenfarben, Innenhofentsiegelung, Dachbegrü-
nung, Abkopplungsmaßnahmen für Regenwasser),
Freihalten von Frischluftbahnen.
Dies bedeutet für den Instrumentenkasten, stärker auch folgende Aspekte zu
beachten:
Information, Sensibilisierung und Verhaltensempfehlungen für die
Bevölkerung zur Eigenvorsorge,
Berücksichtigung von Anpassungsmaßnahmen im Rahmen von
Stadtteilsanierungen, Stadterneuerungsstrategien etc.,
Formulierung von Vorgaben für Klimafolgenanpassungsmaßnahmen
bei städtebaulichen Wettbewerben,
vertragliche Vereinbarungen zur Klimafolgenanpassung mit Bauher-
ren und Investoren (z.B. städtebauliche Verträge).
Im Zuge der internen Ämterbeteiligung ist die Sachbearbeitung in der Lage,
Handlungskarte Klimaanpas- sung und Kataloge der Maßnahmensteckbriefe Vorhabens stadtklimatisch einzuordnen. Aus der Handlungskarte Klimaan-
mit Hilfe der Klimaanalyse sowie des Klimaanpassungskonzepts die Gege-
benheiten vor Ort einzuschätzen sowie die Auswirkungen des geplanten
passung und aus dem Maßnahmenkatalog können Maßnahmen herausgear-
beitet werden.
Für Flächen, die in keiner Zone der stadtklimatischen Lasträume liegen, ist es
ebenso aus fachlicher Sicht zu empfehlen, Anpassungsmaßnahmen zu be-
rücksichtigten. Klimafolgenanpassungsmaßnahmen führen immer auch zu
einer Steigerung der Aufenthalts- und Wohnqualität und haben damit posi-
tive Auswirkungen auf die Lebensqualität in der Stadt Essen.
Beispiele für planungsrechtliche Umsetzungsinstrumente und
Maßnahmen
Vorhandene Instrumente sollten ausgenutzt werden, um Klimafolgenanpas-
sungsmaßnahmen in Planungsprozesse zu integrieren. Im Rahmen der über-
geordneten und verbindlichen Bauleitplanung besteht die Möglichkeit be-
stimmte Darstellungen oder Festsetzungen zu integrieren. Im Folgenden sind
Maßnahmen Klimawandelangepasste Planungen und einige Beispiele aufgelistet, wie konkrete Maßnahmen in der Bauleitplanung
übernommen werden können.
1
Um Gebiete mit stadtklimarelevanter Belüftungsfunktion zu erhal-
ten beziehungsweise neu zu schaffen, bietet der Festsetzungskatalog
des BauGB verschiedene Möglichkeiten auf Ebene der Bauleitplanung.
So lassen sich verschiedene Arten von unversiegelten, rauigkeitsarmen
Flächen festsetzen, die von einer Bebauung freizuhalten sind. Hierzu
zählen Grünflächen, Kleingartenanlagen, landwirtschaftliche Flächen.
Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen 40