Page 78 - Essener Stadtmagazin_1_2025
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KULINARIK
Mit solch künstlerischen Kreationen
erkochte Alexander Hoppe im Wuppertaler
Restaurant „Shiraz“ einen Michelin-Stern.
Nicht weniger aufwendig soll das Essen im
Chefs Atelier werden.
Als wir uns mittags im Restaurant treffen, Bessere ist. Nach dem gemeinsamen Event Seite“, sagt Micha lachend. Was die beiden und Düfte, die passend zum Menü und der Während dieser Zeit wird sich zeigen, ob
hat mir Micha vorab schon erzählt was er blieben sie deshalb auch immer in Kontakt im „Chefs Atelier“ machen, soll deutlich Jahreszeit ausgewählt werden. Erste Grüße es bei den Gästen so gut ankommt, dass
vorhat. Die Nachfrage nach seinem Gesund- und Ende letzten Jahres hatte Alex Rede- mehr sein als ein klassischer Restaurantbe- aus der Küche bringen Alex und Micha dann der Zusatz „Pop-up“ aus dem Restaurant-
heitszustand kam nämlich unter anderem bedarf. Also trafen sich die beiden, um sich such, und, so ehrlich muss man sein, abso- persönlich zu den Gästen und erläutern namen verschwindet. Denn auch erst dann
von mir. Zur Erklärung: Der Mann arbei- auszutauschen. „Ich hatte den Endschluss lut kein Schnäppchen. „Alles was wir dort kurz Konzept und Ablauf des Abends. Erst würde der Weg für Alex und Micha frei,
tet, wie in der Gastro üblich, gefühlt 24/7. gefasst, in Wuppertal aufzuhören“, sagt Alex. machen ist High-End“, sagt Alex. „Wir wol- danach geht es langsam zum Tisch, gerne sich einen begehrten Michelin-Stern zu
Innerhalb von sechs Jahren hat er das Res- „Da ich weiß, dass sich solche Nachrichten len, dass die Gäste verstehen, spüren und mit Umweg, wie Alex sagt: „Die Küche ist erkochen. Dieser wird nämlich nur an nie-
taurant im Löwental mit seinem Team und in der Gastroszene schnell verbreiten, wollte erleben, warum das Menü hier einen ge- ja komplett offen und wir würden uns wirk- dergelassene Restaurants vergeben. Doch
seinen Partnern von der Fleischerei Bremen ich es denen, die mir wichtig sind, persön- wissen Preis hat. Das fängt mit der Auswahl lich freuen, wenn die Gäste dort auch mit stört das einen so ambitionierten Koch wie
zu einer echten Gastrogröße gemacht und lich sagen.“ Und wie das dann bei zwei Ty- der Produkte an, geht über den Service und uns ins Gespräch kommen. Es braucht also Alexander Hoppe nicht, der nach eigener
Ende 2023 dann noch mit einer exklusiven pen so ist, die für ihre Leidenschaft brennen, endet bei uns Köchen, die alles direkt vor niemand Hemmungen zu haben, uns über Aussage sein gesamtes berufliches Leben
Eventlocation nachgelegt. Jetzt ein weiteres wurde aus dem Gespräch plötzlich ein mun- den Augen der Gäste zubereiten. So können die Schulter zu schauen und Fragen zu stel- diesem Ziel gewidmet hat? „Nein, absolut
Restaurant mit Alexander Hoppe zu eröff- terer Austausch von Ideen. Dazu sagt Micha: unsere Gäste nachvollziehen, wieviel Arbeit len. Das gehört absolut zum Konzept. So wie nicht. Der Stern war immer mein Ziel, das
nen, wäre also, gelinde gesagt, ganz schön „Ich hatte nie vor, einen weiteren Koch ein- hinter den Gerichten und dem Erlebnis ste- bei jeder guten Privatparty, die auch immer ist richtig und der Antrieb diesen zu erko-
sportlich. Aber vorab: darum geht es gar zustellen, aber wir haben uns dann so locker cken.“ Micha ergänzt: „Uns geht es wirklich in der Küche endet.“ Weiter geht es dann mit chen, hat mich dazu gebracht auf sehr vie-
nicht. Daher der Reihe nach. Alex und Mi- über unsere Zukunftspläne unterhalten, um ein exklusives Gesamterlebnis. Für ein einem festen Fünf-Gang-Menü samt Wein- les zu verzichten. Aber ich habe mein Ziel
cha kennen sich seit März 2024, als Alex als dass da einfach zu viele Gemeinsamkeiten paar Stunden sollen die Gäste in eine voll- begleitung. Wobei diese natürlich auch indi- schon einmal erreicht. Das hier ist jetzt ein
Gastkoch im „Chefs & Butchers“ bei einem bei rumkamen. Und dann haben wir diese kommen andere Welt eintauchen, und das viduell gestaltet werden kann, genauso wie neues Kapitel. Ich will mit Micha ein neues
Event kochte. Bei den beiden hat es damals Ideen bei Wasser und Kaffee vertieft.“ Was bei Wohnzimmeratmosphäre mit Essen auf die alkoholfreien Getränke. Ein Menü für Gastroerlebnis erschaffen und mich da-
direkt gefunkt. Nicht in der Liebe, aber defi- daraus geworden ist, heißt „Chefs Atelier“ – Sterne-Niveau.“ Diese Exklusivität drückt Vegetarier gibt es auch, allerdings nur auf bei kulinarisch komplett austoben. Wenn
nitiv bei der Chemie. Das merkt man, wenn vorerst ein Pop-up-Restaurant in der „Chefs sich schon alleine durch die intime Atmo- Vorbestellung. Zum Abschluss der kulinari- das klappt, machen wir weiter, und dann
man sich länger mit den beiden unterhält. & Butchers“ Eventlocation. „Wir veranstal- sphäre und die Begrenzung auf maximal schen Reise dürfen es sich die Gäste dann werden wir natürlich auch alles dafür ge-
Sie brennen lichterloh fürs Kochen und Be- ten dort schon viele Events, aber die Loca- 18 Gäste aus. Die kommen in zwei Wellen, wieder in der Lounge gemütlich machen. ben, dass wir mit dem Chefs Atelier einen
wirten von Gästen und haben sich all ihren tion ist damit natürlich noch lange nicht also „Startzeiten“, ins „Chefs Atelier“ und Dort klingt der Abend bei Nachspeise, Kaf- Stern kriegen.“ Und nach diesem Zitat
Erfolg hart erarbeitet – das vereint. Vor allem ausgelastet. Von daher hat sich mit Alex eine werden direkt am Eingang persönlich emp- fee und Absacker aus. passiert tatsächlich etwas Seltenes: Micha
ergänzen sich die beiden. Ist der eine laut, riesige Chance ergeben, Synergien zu nut- fangen. Zum Start geht es in die Lounge, wo Vorerst soll das Konzept ein halbes Jahr lang schweigt. Wie schon eingangs geschrieben,
wird der andere leiser und umgekehrt. Bei zen und die Gäste wieder mit etwas Neuem es erstmal einen Aperitif gibt. Für eine unbe- in der Eventlocation umgesetzt werden, hier haben sich zwei gefunden – zwei wie
den beiden geht es nicht darum, wer der zu begeistern. Da war das Karma auf unserer wusste Wohlfühlatmosphäre sorgen Musik wöchentlich von Donnerstag bis Samstag. Pech und Schwefel.
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