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KULINARIK


          2 Grundschulfreunde,
          2 Zufälle und
          1 Business
          Als wir Samy Eleuch und Adam Assidi in
          ihrer „Kumpir Kumpels“-Filiale in Rütten-
          scheid besuchen, sind die beiden gerade
          dabei, „mal eben“ eine Mosaik-Collage als
          neue Deko an die Wand zu hängen. „Soll-
          te eigentlich ganz  schnell  gehen“, sagt
          Samy lachend zur Begrüßung. „Kennste
          auch, oder? Dann trinkst du erstmal Kaf-
          fee, verquatschst dich, und zack ist die
          Zeit rum.“ Das  Bauvorhaben wird  daher
          für heute an den Nagel gehängt. In Kürze
          ö net nämlich der Laden und wir wollen
          ja auch noch über die Geschichte hinter
          den beiden dauergrinsenden und grund-
          sympathischen Gründern sprechen. Am
          Ende hängen immerhin fünf von circa
          15 Bildern. Samy und Adam nehmen es
          auf jeden Fall mit viel Humor. Das passt
          zu ihnen, die nächsten anderthalb Stun-
          den wird eigentlich immer gelacht. Hinter
          den beiden Machern liegt eine spannen-
          de Gründungsgeschichte, geprägt von
          einem steilen Aufstieg und einer Phase
          der Rückbesinnung. Aber der Reihe nach.
          „Wir kennen uns schon seit der Grund-
          schule und haben früher zusammen
          Fußball gespielt“, sagt Adam. In Holster-
          hausen sind die beiden groß geworden,
          nach  dem  Wechsel  zur  weiterführenden
          Schule haben sie sich allerdings aus den
          Augen verloren. Samy ergänzt: „Ich habe
          mein Abi auf dem Helmholtz gemacht
          und dann studiert. Adam hat eine Aus-
          bildung zum Veranstaltungs- und Event-
          Kaufmann gemacht.“ Als Erwachsene ha-
          ben sich die beiden dann durch Zufall in
          einem Club getro en, in dem Adam als DJ
          aufgelegt hat. Danach blieben beide lose
          weiter in Kontakt. Erst das zweite Zufalls-
          tre en wurde dann geschichtsträchtig.
          Ausgerechnet in Wiesbaden liefen sich
          die beiden Schulfreunde bei einem Event
          erneut über den Weg. Danach wurden
          beide Geschäftspartner! Samy hatte zu-
          vor bereits den Entschluss gefasst, nicht
          weiter im Vertrieb zu arbeiten. „Ich war es
          einfach leid, ständig durch Deutschland
          zu fahren. Der Verdienst war gut, aber
          das  reichte  mir schon  lange  nicht  mehr.
          Ich wollte etwas machen, das mir viel be-                                                                                                                                                                    Immer am Lachen,
          deutet. Ich liebe kochen, bin ein absolu-                                                                                                                                                                   Samy und Adam von
          ter Food-Nerd und wollte mich unbedingt                                                                                                                                                                   den „Kumpir Kumpels“.
          selbstständig  machen.“  Daher  war Samy                                                                                                                                                                     Im März wurden sie
          schon  länger  auf  der  Suche  nach  einem                                                                                                                                                                   von Lieferando als
          Ladenlokal. „Ich wollte unbedingt auf                                                                                                                                                                       bestes orientalisches
          der Gemarkenstraße in Holsterhausen,                                                                                                                                                                      Restaurant in Deutsch-
          weil ich dort verwurzelt bin, erö nen                                                                                                                                                                       land ausgezeichnet.
          und habe da gefühlt jeden Laden abge-


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