Page 53 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
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K2  Datenerfassung zu Potenzialen der Klimafolgenanpassung in
                      Siedlungs- und Verkehrsflächen

                Ziel/e der Maßnahme
                Sicherstellung fachspezifischer Bestandsdaten als Grundlage der Planung räumlicher Klimafolgenan-
                passungsmaßnahmen in Siedlungs- und Verkehrsflächen
                Beschreibung

                Für die Konkretisierung von räumlichen Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
                sind detaillierte und kleinräumige Informationen zur Bestandssituation erforderlich. Auch wenn den
                Kommunen mit standardisierten Verfahren, wie der vom Regionalverband Ruhr regelmäßig fortge-
                schriebenen Flächennutzungskartierung (FNK), fundierte Datengrundlagen für beispielsweise
                Klimamodellierungen zur Verfügung stehen, fehlt es zur Ableitung konkreter Maßnahmen auf Quar-
                tiersebene an Detailaufnahmen. Höchste Effizienz von Maßnahmen der Klimafolgenanpassung lässt
                sich durch Ankopplung an städtebauliche Maßnahmen in Siedlungs- und Verkehrsflächen erreichen.
                Zentrale Stellschraube ist hierbei die Verfügbarkeit von unversiegelten oder in ihren natürlichen
                Funktionen wiederherstellbaren Böden, von potenziellen Gehölzstandorten sowie das Wissen über
                baulich vorgenutzte Flächen.

                Die Erfassung von Grundlagendaten und laufende Fortschreibung des Datenbestands sollten gesamt-
                städtisch u.a. erfolgen für:

                      Ver- und Entsiegelungspotenziale
                      Versickerungspotenziale
                      innerstädtische Brachflächen
                      innerstädtische Grünflächen- und Baumstandortpotenziale
                      Gewässerentwicklungspotenziale

                Umsetzungsbeteiligte

                Umweltamt, Grün und Gruga, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster, Amt für Stadter-
                neuerung und Bodenmanagement, Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Amt für Straßen und
                Verkehr
                externe Ausführung

                Wesentliche Umsetzungsschritte und -instrumente

                Zur Umsetzung der Maßnahme bedarf es der folgenden operativen Schritte:
                    1. Erfassung des Datenbedarfs, Klärung der Zuständigkeit und möglichen Finanzierung
                    2. Leistungsbeschreibung zur Vergabe und Regelung der Integration in Fachkonzepte
                    3. Aktualisierung der Fachdatenbestände in einem festzulegenden Turnus

                Zeitlicher Umsetzungshorizont
                ab 2023

                Controlling der Maßnahme

                Das Controlling ist maßnahmenabhängig individuell.
                Erwartete Wechselwirkungen und Synergien

                Die Erfassung und kontinuierliche Aktualisierung der Potenzialdaten ermöglicht eine vorausschau-
                ende Bereitstellung von Maßnahmenpotenzialen zur Klimafolgenanpassung. Dies ist insbesondere
                auch mit Blick auf die häufig kurzfristig erforderliche Akquisition von Fördermitteln zielführend.
                Gewässerrenaturierungen (gemäß EU-WRRL die Zielerreichung eines sogenannten „guten Zustan-
                des“) sind eine Pflichtaufgabe aus der wasserrechtlichen Gesetzgebung (siehe hierzu auch WHG).



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