Page 48 - Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen
P. 48
5 Maßnahmenkatalog
Für eine nachhaltige Stadtentwicklung sollten umgehend Maßnahmen getroffen werden. Dabei ist eine
integrierte Herangehensweise an das Thema Anpassung unter Beteiligung verschiedener Akteurinnen
und Akteure innerhalb der kommunalen Planung, aber auch aus Kommunalpolitik, von Architektur-
und Planungsbüros, Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern, der Immobilienwirtschaft und der
interessierten Öffentlichkeit notwendig. Während es in den heißen Klimazonen der Erde schon immer
einen klimaangepassten Städtebau (z.B. enge Gassen mit Verschattung der Hauswände, helle Oberflä-
chen) gegeben hat, ist in unseren Regionen ein Umdenken erforderlich, um eine Anpassung an die Fol-
gen des Klimawandels zu erreichen. Eine Umgestaltung auf Stadt-, Quartiers- und Gebäudeebene ist
notwendig, um eine Verminderung der zukünftigen Belastungen durch die Folgen des Klimawandels zu
erreichen. Zusätzlich sollte die Bürgerschaft informiert und beraten werden, um infolge des Klimawan-
dels notwendige Verhaltensänderungen zu etablieren.
Anpassungsmaßnahmen auf regionaler Ebene
Die Emscherkommunen (Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen,
Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne, Herten, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Recklinghausen, Witten
und Holzwickede), die Emschergenossenschaft und das Umweltministerium des Landes NRW legten
2014 ein gemeinsames Handeln im Rahmen einer Absichtserklärung fest. Man bekannte sich zum kom-
munenübergreifenden Engagement für eine zukunftsfähige und nachhaltige Stadtentwicklung in der
Emscherregion. Wesentlicher Bestandteil ist der Maßnahmenplan 2020+, der von der Zukunftsinitiative
„Wasser in der Stadt von morgen“ in 2014 entwickelt und weiter fortgeschrieben wird.
Ziel war und ist eine klimagerechte, gesunde und nachhaltige „Blau-Grüne“ Stadtentwicklung. Mit dem
Masterplan Emscher-Zukunft und der Zukunftsvereinbarung Regenwasser wurde gemeinsam der Weg
in eine nachhaltige Stadtentwicklung eingeschlagen, der mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk fort-
gesetzt und ausgebaut werden soll.
Zukunftsinitiative
Klima.Werk
Abb. 5.1: Die „Architektur“ der Zukunftsinitiative Klima.Werk
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk möchte die blau-grüne Infrastruktur klimagerecht weiter ausbauen.
Dazu sollen Stadt- und Freiraumentwicklung sowie Wasserwirtschaft zusammen gedacht werden. Ein
weiterer Schwerpunkt gilt der regionalen Klimaanpassungsstrategie, mit der man sich den städtebauli-
chen und wasserwirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft stellen will. Das Land hat eine
weitere Förderung gestartet. Diese wird im Rahmen eines Klimafonds und einer damit verbundenen
Servicestelle ausgeschüttet.
Die "Service-Organisation (SO)" ist Teil der Emschergenossenschaft und verwaltet die Förderanträge
von den sechszehn Emscherkommunen und den Kommunen des Ruhrverbandes im Gebiet des Regio-
nalverband Ruhr (RVR). Sie koordiniert und organisiert die Zusammenarbeit zwischen den Projektpart-
nern. Ebenso soll sie die zur Verfügung stehenden Mittel verwalten, die Kommunen bei ihren
Integriertes Klimafolgenanpassungskonzept für die Stadt Essen 48