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auch außerhalb von Palliativstationen sicher. Es ist ein festes Team aus einem Palliativarzt
               oder einer Palliativärztin, einer Palliativfachpflegekraft und einem Mitarbeiter oder einer Mit-
               arbeiterin aus einem psychosozialen Beruf mit Fachkenntnissen im Hospiz- und/oder Palliativ-
               bereich.

            Palliativpatient, -patientin
               ist ein Mensch mit einer schweren, lebensbegrenzenden Erkrankung, bei dem eine Heilung
               nicht mehr möglich ist. Siehe auch Palliativversorgung.


            Palliativstation
               ist als eine Form der stationären spezialisierten Palliativversorgung Teil eines Krankenhauses.
               Sie steht für Patientinnen und Patienten mit einer nicht heilbaren Erkrankung und begrenzter
               Lebenserwartung zur Verfügung mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität. Voraus-
               setzung für eine Aufnahme ist eine Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit. Diese ergibt sich
               z. B. auf Grund einer komplexen Symptom- oder Problembelastung, Unsicherheiten bezüglich
               des Therapieziels, einer aufwendigen medizinischen oder pflegerischen Versorgung sowie bei
               Überforderung oder Unsicherheit der häuslichen Versorgung. Die Behandlung und Begleitung
               auf einer Palliativstation erfolgen durch ein eigenständiges, spezialisiertes, qualifiziertes und
               multiprofessionelles Team. Die Palliativstation ist eine eigenständige organisatorische und
               räumliche Einheit.

            Palliativtagesklinik
               ist ein Angebot der spezialisierten Palliativversorgung im Krankenhaus für Patientinnen und
               Patienten, die der Diagnose- und Therapiemöglichkeiten eines Krankenhauses bedürfen, denen
               aber eine An- und Abreise innerhalb eines Tages zugemutet werden kann. Die Betreuung
               erfolgt durch ein multiprofessionelles Palliativteam. Die Häufigkeit des Aufenthaltes kann
               erheblich variieren zwischen einmal im Quartal und mehreren Tagen hintereinander. Diese Ein-
               richtung wird auch im Rahmen der frühen Integration benutzt.

            Palliativversorgung (Synonyme: Palliative Care, Palliativ- und Hospizversorgung, Palliativmedizin)
               ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten und deren
               Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung
               einhergehen. Ihre Methoden sind das Vorbeugen und Lindern von Leiden, frühzeitiges Er-
               kennen, sorgfältiges Einschätzen und Behandeln von Schmerzen und anderen belastenden
               Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art (Definition der World Health
               Organisation 2002). Um dieses Ziel erreichen zu können, beinhaltet die Palliativversorgung
               multidisziplinäre und sektorenübergreifende Angebote der Behandlung und Begleitung. Die
               unterschiedlichen Anbieter arbeiten in Netzwerken zusammen und tauschen sich gemeinsam
               mit den Patientinnen und Patienten über Möglichkeiten der Unterstützung aus. Palliativmedi-
               zin/Palliativversorgung bejaht das Leben und sieht das Sterben als natürlichen Prozess; weder
               beschleunigt sie den Tod noch zögert sie ihn hinaus.


            Patientenverfügung
               siehe Abschnitt „Gesetze, Verordnungen und Rahmenvereinbarungen im Kontext von Hospiz-
               und Palliativversorgung“

            Physiotherapie (Krankengymnastik und physikalische Therapie)
               gehört zur multiprofessionellen Palliativversorgung, z. T. mit spezieller Palliativausbildung.




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