Page 29 - 2021-11-28_Stadt-Essen_Hospiznetzwerk_Broschüre_web
P. 29
auch außerhalb von Palliativstationen sicher. Es ist ein festes Team aus einem Palliativarzt
oder einer Palliativärztin, einer Palliativfachpflegekraft und einem Mitarbeiter oder einer Mit-
arbeiterin aus einem psychosozialen Beruf mit Fachkenntnissen im Hospiz- und/oder Palliativ-
bereich.
Palliativpatient, -patientin
ist ein Mensch mit einer schweren, lebensbegrenzenden Erkrankung, bei dem eine Heilung
nicht mehr möglich ist. Siehe auch Palliativversorgung.
Palliativstation
ist als eine Form der stationären spezialisierten Palliativversorgung Teil eines Krankenhauses.
Sie steht für Patientinnen und Patienten mit einer nicht heilbaren Erkrankung und begrenzter
Lebenserwartung zur Verfügung mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität. Voraus-
setzung für eine Aufnahme ist eine Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit. Diese ergibt sich
z. B. auf Grund einer komplexen Symptom- oder Problembelastung, Unsicherheiten bezüglich
des Therapieziels, einer aufwendigen medizinischen oder pflegerischen Versorgung sowie bei
Überforderung oder Unsicherheit der häuslichen Versorgung. Die Behandlung und Begleitung
auf einer Palliativstation erfolgen durch ein eigenständiges, spezialisiertes, qualifiziertes und
multiprofessionelles Team. Die Palliativstation ist eine eigenständige organisatorische und
räumliche Einheit.
Palliativtagesklinik
ist ein Angebot der spezialisierten Palliativversorgung im Krankenhaus für Patientinnen und
Patienten, die der Diagnose- und Therapiemöglichkeiten eines Krankenhauses bedürfen, denen
aber eine An- und Abreise innerhalb eines Tages zugemutet werden kann. Die Betreuung
erfolgt durch ein multiprofessionelles Palliativteam. Die Häufigkeit des Aufenthaltes kann
erheblich variieren zwischen einmal im Quartal und mehreren Tagen hintereinander. Diese Ein-
richtung wird auch im Rahmen der frühen Integration benutzt.
Palliativversorgung (Synonyme: Palliative Care, Palliativ- und Hospizversorgung, Palliativmedizin)
ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten und deren
Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung
einhergehen. Ihre Methoden sind das Vorbeugen und Lindern von Leiden, frühzeitiges Er-
kennen, sorgfältiges Einschätzen und Behandeln von Schmerzen und anderen belastenden
Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art (Definition der World Health
Organisation 2002). Um dieses Ziel erreichen zu können, beinhaltet die Palliativversorgung
multidisziplinäre und sektorenübergreifende Angebote der Behandlung und Begleitung. Die
unterschiedlichen Anbieter arbeiten in Netzwerken zusammen und tauschen sich gemeinsam
mit den Patientinnen und Patienten über Möglichkeiten der Unterstützung aus. Palliativmedi-
zin/Palliativversorgung bejaht das Leben und sieht das Sterben als natürlichen Prozess; weder
beschleunigt sie den Tod noch zögert sie ihn hinaus.
Patientenverfügung
siehe Abschnitt „Gesetze, Verordnungen und Rahmenvereinbarungen im Kontext von Hospiz-
und Palliativversorgung“
Physiotherapie (Krankengymnastik und physikalische Therapie)
gehört zur multiprofessionellen Palliativversorgung, z. T. mit spezieller Palliativausbildung.
29