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Benötigt ein erkrankter Mensch eine spezialisierte Palliativversorgung, die alle diagnostischen
               und therapeutischen Möglichkeiten eines Krankenhauses einbezieht, aber ohne stationäre Auf-
               nahme auf eine Palliativstation auskommt, kann er in einer Palliativtagesklinik behandelt
               werden. Dies setzt jedoch voraus, dass ihm der Hin- und Rücktransport innerhalb eines Tages
               zugemutet werden kann. Eine solche Einrichtung gibt es an den Evangelischen Kliniken Essen-
               Mitte. Im Unterschied zu geriatrischen oder psychiatrischen Tageskliniken kommen die Patientin-
               nen und Patienten in der Regel nicht täglich, sondern zu vereinbarten Terminen. Viele von ihnen
               erhalten gleichzeitig noch andere Behandlungen in anderen Fachabteilungen oder Praxen z. B.
               Chemo- oder Immuntherapien. Am Westdeutschen Tumorzentrum Universitätsklinikum Essen
               gibt es im Rahmen der Poliklinik eine Palliativsprechstunde/Ambulanz. Hier werden Patientin-
               nen und Patienten während und auch nach Beendigung der Tumortherapie umfassend palliativ-
               medizinisch betreut.

               Ambulante Hospizdienste bieten qualifizierte Begleitung im Krankenhaus an. Sie begleiten den
               Patienten oder die Patientin nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter und unterstützen auf
               Wunsch auch die Angehörigen in der Trauerphase. Jedes Krankenhaus hat eine Kooperationsverein-
               barung mit einem Hospizdienst, einige Hospizdienste sind in den Krankenhäusern angesiedelt.


               Palliativversorgung sieht den Menschen als Ganzes. Eine schwere Erkrankung hat immer Aus-
               wirkungen auf die seelische Situation des Menschen. Dies kann Angst, Traurigkeit, Verzweiflung
               und absolute Erschöpfung auslösen. Hier helfen entsprechend ausgebildete Psychologinnen und
               Psychologen. Jedes Tumorzentrum muss entsprechende Fachleute vorhalten.
               Aber auch der Alltag verändert sich, Aufgaben in Familie und Beruf können nicht mehr wahrge-
               nommen werden, Hilfen und Unterstützung müssen beantragt werden. Deshalb gehören entspre-
               chend qualifizierte Sozialarbeiterinnen und -arbeiter unverzichtbar zur Palliativversorgung. Jedes
               Krankenhaus verfügt über einen eigenen Sozialdienst.
               Wenn das Leben bedroht ist, kommen Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach dem, was trägt
               und Kraft und Hoffnung vermittelt, oder nach dem „Danach“ auf. Wie diese aussehen, hängt vom
               individuellen kulturellen, ethnischen und religiösen Hintergrund ab. Hier stehen geschulte Ge-
               sprächspartnerinnen und -partner im Team zur Verfügung. Traditionell sind dies zumeist christlich-
               konfessionsgebundene Seelsorgende. Sie vermitteln auf Wunsch gerne Seelsorgende und spirituelle
               Begleiterinnen und Begleiter aus anderen Religionsgemeinschaften. Oft geschieht das auch über
               die ambulanten Hospizdienste.




               Im privaten Zuhause

               Viele Menschen nennen als Wunschort für ihre letzte Lebenszeit das private Zuhause.


               Ihren Wünschen zu entsprechen ist eines der Ziele der Hospiz- und Palliativversorgung. Für eine
               möglichst gute Lebensqualität und zur Behandlung von leidvollen Symptomen ist eine qualifi-
               zierte ärztliche und pflegerische Versorgung erforderlich. Wichtiger Baustein der ganzheitlichen
               Betreuung ist zudem das Angebot der ambulanten Hospizdienste mit Begleitung durch entspre-
               chend befähigte Ehrenamtliche.

               Erster Ansprechpartner ist oft die Hausärztin oder der Hausarzt. Sie bzw. er unterstützt die Patien-
               tinnen und Patienten und ihre Angehörigen durch Einbeziehen unterschiedlicher Partner (z. B. all-
               gemeine und Palliativpflegedienste, ambulante Hospizdienste). Viele Hausärztinnen und -ärzte




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