Page 37 - Fußverkehrs-Check Abschlussbericht
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Fußverkehrs-Checks NRW 2021 – Stadt Essen - Abschlussbericht





                                         •  übersichtliche Knotenpunktgestaltung

                                         •  gut für die Schulwegsicherung!
                                      Fußgängerüberwege sind für den Fußverkehr i.d.R. eine sehr gute Lö-
                                      sung, Querungsbedarfe zu sichern. In NRW sind die Einsatzbereiche
                                      durch einen Ministerialerlass großzügiger geregelt als in anderen Bun-
                                      desländern  und  bieten  gegenüber  den  restriktiveren  Richtlinien  für
                                      Fußgängerüberwege (R FGÜ) mehr Spielräume.  Diese Spielräume
                                                                                      2
                                      können und sollten demnach gerade in NRW auch genutzt werden.
                                      Somit müssen z.B. keine harten Grenzwerte für zu Fuß Gehende und
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                                      Kfz  angewendet  werden.   Untersuchungen  des  UDV  zeigen,  dass
                                      auch bei 600 bis 900 Kfz/Spitzenstunde (aktuell liegt die Kfz-Belas-
                                      tung bei um die 800) Fußgängerüberwege sicher betrieben werden
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                                      können.
                                      Die R FGÜ von 2001 sollen nach der Verkehrsministerkonferenz vom
                                      April 2021 grundsätzlich überarbeitet werden – mit dem Ziel, dass mit
                                      Fußgängerüberwegen nicht nur auf Gefahrenlagen reagiert werden
                                      soll, sondern sie für den Fußverkehr auch an ungefährlichen Stellen
                                      förderlich werden können. Eine Neufassung der Richtlinien könnte die
                                      Anordnung  von  Fußgängerüberwegen  demnach  in  den  Bundeslän-
                                      dern harmonisieren und insgesamt vereinfachen helfen.
                                      An dieser Querungsstelle in der Innenstadt von Essen sollte zusätz-
                                      lich geprüft werden, ob die Durchfahrt für Pkw ganz unterbunden wer-
                                      den kann, so dass nur noch eine Zufahrt zu den Parkierungsanlagen
                                      gewährt wird. Diese Form der „Schleifenerschließung“ reduziert die
                                      Kfz-Verkehrsmengen erheblich und sichert somit auch die Nahmobili-
                                      tät.

            Überdimensionierter Kno-  Am Gemarkenplatz sollte eine Umgestaltung der Querungsstelle ge-
            tenpunkt mit freilaufen-  prüft werden, denn hier erscheint der Kreuzungsbereich überdimensi-
            dem Rechtsabbieger
                                      oniert. Gegebenenfalls kann der freie Rechtsabbieger entfallen, kurz-
                                      fristig könnte dieser auch provisorisch abgepollert werden. Perspekti-
                                      visch sollte der Umbau in einen Kreisverkehrsplatz mit LSA bei Tram-



                                      2    Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-
                                         Westfalen: Ministerialerlass zur Neufassung der „Richtlinien für die Anlage und Ausstattung
                                         von Fußgänger-überwegen“ (R-FGÜ 2001). Düsseldorf 2002, Aktenzeichen VI B 3-78-26/1
                                      3    Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-
                                         Westfalen: Empfehlungen zum Einsatz und zur Gestaltung von Fußgängerüberwegen. Er-
                                         fahrungen aus dem Modellversuch in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2002
                                      4    Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versi-
                                         cherer: Untersuchungen zur Sicherheit von Zebrastreifen. Unfallforschung kompakt. Berlin
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