Page 6 - Essen.Informiert Ausgabe März 2025
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        Essen.Informiert                           Aktuelles                                                     März 2025





 Zuviel Wasser kann wieder reibungslos abfließen

  Bezirksregierung: Stadt Essen muss Ruhrdeich in Steele optimieren / Bäume und Büsche weichen


   „Wer nicht will deichen, muss weichen“, heißt
 es von jeher an den deutschen Küsten. Diese
 alte Weisheit gilt zunehmend auch für immer
 mehr Flüsse in NRW. Dazu zählt nun auch der
 Ruhrdeich in Essen-Steele. Er entspricht nicht
 mehr den „anerkannten Regelungen der Tech-
 nik“, heißt es im jüngsten Statusbericht.
   Danach sind Menschen in seiner direkten Um-
 gebung nach Starkregenfällen nicht mehr opti-
 mal geschützt.
   Und die Gefahr wächst, denn der fortschrei-
 tende Klimawandel führt zu einer weiteren Zu-
 nahme extremer Wetterereignisse. Das bedeu-
 tet, dass alle Anwohnerinnen und Anwohner
 an Gewässern damit rechnen müssen, dass das
 Wasser nicht nur über die Ufer steigt, sondern
 auch die Dämme ihre Schutzfunktion verlieren
 können.
     Stadt verbessert den                 Die Bäume und Sträucher am Ruhrdeich mussten weichen. Ein Gutachter prüft nun, welche  Bäume auf dem Hochufer
      Hochwasserschutz                    (Bild unten) standfest sind. Im April liegen die Ergebnisse voraussichtlich vor.    Fotos: Dirk-R. Heuer, Stadt Essen
                                          ungen führen, die den Deich beschädigen oder
   Deswegen hat die Bezirksregierung Düsseldorf   ihn im schlechtesten Fall überfluten.
 die Stadt angewiesen, den Hochwasserschutz     Nach der Entfernung füllen Fachleute die Lö-
 an der Ruhr zu verbessern. Das bedeutet nahe   cher fachgerecht wieder auf und säen Gras
 der Kurt-Schumacher-Brücke die Abholzung   darüber. Ziel der Maßnahmen ist, einen schnel-
 von 93 Bäumen, inklusive Entfernung der   len Wasserabfluss bei extremen Wetterlagen zu
 Baumwurzeln. Auf dem rund 1,5 Kilometer   ermöglichen. Die Kosten dafür liegen bei rund
 langen Stück verschwindet auch jedes andere   132.000 Euro.
 Gehölz zugunsten einer durchgehenden Rasen-    In einem weiteren Schritt folgt die Überprü-
 fläche entlang des Ruhrdeichs. Büsche und   fung der Standfestigkeit der Bäume auf dem
 Bäume bremsen die Wassermassen ab und    Hochufer. Ein entsprechendes Gutachten werde
 „fangen“ Gegenstände auf. Das kann zu Stau-  im April vorliegen.

 „Und dann bin ich gestolpert …“


 Klimawandel, Hitzeschutz und Trinkwasser in Essen: Das Gesundheitsamt informiert

   „Und dann bin ich gestolpert“, erinnert sich   Seniorin wieder auf den Weg machen: Am 18.   ö entlichen Gesundheitsdienst bevölkerungs-
 Ursula M. an einen Spaziergang. Etwas um-  März, einen Tag vor dem bundesweit stattfin-  bezogene Aspekte im Mittelpunkt.
 ständlich kramt die 72-Jährige in ihrer Tasche.   denden Tag des Gesundheitsamtes, heißt es in     Dementsprechend hat sich das Gesundheits-
 Es dauert einen Augenblick, dann zieht sie die   Essen: „Klimawandel und Gesundheit“. Unter   amt der Stadt Essen das Ziel gesetzt, eine zu-
 kleine Wasserflasche heraus. „Trinken ist ganz   diesem Motto präsentieren sich die Abteilun-  verlässige, transparente und vertrauenswürdige
 wichtig, haben mir die Fachleute vom Essener   gen des Gesundheitsamtes mit mehreren Stän-  Anlaufstelle für die Essener Bürgerinnen und
 Gesundheitsamt danach gesagt. Das hatte ich   den im Erdgeschoss der Rathausgalerie vor   Bürger zu sein, um sie bei Gesundheitsanliegen
 damals völlig vergessen.“ Der Grund, weshalb    dem Eingang zum Rathaus.         kompetent zu beraten. Neben klassischen Auf-
 ihr schwindelig geworden war.              Die Mitarbeitenden bieten dort von 11 bis 16   gaben wie Hygiene, Umweltmedizin und Schu-
   Den Tipp mit dem Wasser erhielt sie von Mit-  Uhr Beratung, Informationen und Mitmach-  leingangsuntersuchungen engagiert sich das
 arbeitenden am Tag des Gesundheitsamtes im   Aktionen für Groß und Klein an. Sie stehen für   Amt in Projekten zur Verbesserung der Ge-
 vergangenen Jahr. Seitdem ist die Flasche   Fragen zu Hitzeschutz und Trinkwasserversor-  sundheitsversorgung der Bevölkerung. Zudem
 überall mit dabei. In diesem Jahr wird sich die   gung in Essen, mentaler Gesundheit und Kli-  sind die strategische Planung gegen zukünftige
                                          mawandel zur Verfügung. Die Mitarbeitenden   Pandemien sowie die Modernisierung und Digi-
                                          erläutern außerdem, wie Infektionsschutz und   talisierung des Amtes bis 2026 zentrale Aufga-
                                          Klima zusammenhängen. Kinder- und Zahnge-  benfelder. Im vergangenen Jahr produzierte
                                          sundheit, Masernschutz sowie Vorsorgevoll-  das Gesundheitsamt einen Film, der weitere
                                          macht und Beratung zur rechtlichen Betreuung   Einblicke in das Tätigkeitsfeld ermöglicht. Zu
                                          runden das Angebot ab.                  sehen ist er auf der Homepage des Gesund-
                                            Das Gesundheitsamt als Einrichtung des   heitsamts: www.essen.de/gesundheit oder auf
                                          ö entlichen Gesundheitsdienstes ist eine zen-  der Social-Media-Plattform YouTube. „Ich bin
                                          trale Säule für den Schutz der Gesundheit der   ja mal gespannt, ob meine Vorsorgevollmach-
                                          Bevölkerung. Im Unterschied zu Krankenhäu-  ten noch auf dem neuesten Stand sind“, sagt
  Das Gesundheitsamt Essen berät über „Klimawandel und   sern oder Arztpraxen, die vorwiegend individu-  Ursula M. „Mir ist es wichtig, immer auf dem
 Gesundheit“.  Foto: Joseph Giacomin, Getty Images  almedizinisch ausgerichtet sind, stehen im   neusten Stand zu sein.“
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