Page 63 - Essener Stadtmagazin_4_2025
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ZU HAUSE IN ESSEN




          präsentation und damit des Protokolls. Sein
          Team und er sind für alle offiziellen, hohen
          Besuche der Stadt verantwortlich, sorgen
          nicht nur für reibungslose Abläufe, sondern
          wachen auch über Insignien, wie Amtskette   schon genutzt. „Früher wurde das Buch in einem Koffer gelagert“, berichtet Dehne, „aber
          und Stahlbuch. „Die Amtskette trägt der je-  darin bekam es nicht genug Luft und so begann es zu schimmeln.“ So ist das Stahlbuch zum
          weilige Oberbürgermeister bei jeder Stahl-  ersten Mal zu Juliane Kühne gelangt. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter Puk betreibt sie
          bucheintragung“, erläutert Kerstin Uredat,   in Rellinghausen die Buchbinderei Löber, die letzte in Essen. Die alte Werkbank von Frida
          ebenfalls vom Amt für Repräsentation. Zu   Schoy steht bis heute in Kühnes Werkstatt. Auf dieser ist das Stahlbuch entstanden. 2014
          einem Stahlbucheintrag gehören aber nicht   nimmt Juliane Kühne es wieder auseinander, allein geht das nicht, die Stahldeckel müssen
          nur Anlass, Buch und Kette. Vor jedem Ein-  zuvor von Goldschmied Zeno Ablaß entfernt werden. „Er muss die Mechanik öffnen“, er-
          trag wird die linke Seite eigens von einem   klärt Kühne, „dazu muss er die Nieten rausholen und kann dann die Stahlplatten vom Rand
          Kalligraphen gestaltet. Was  ein  Aufwand,   lösen.“ Danach beginnt ihre Arbeit, sie säubert die Seiten, anschließend werden sie von
          denn alles wird bis heute handgezeichnet   Hand fadengeheftet, bevor die Stahldeckel wieder angebracht werden können. Nun steht
          und so ein Stahlbuch ist nicht so leicht zu   die erneute Arbeit am Stahlbuch an. Es ist noch nicht sicher, wie die Neuauflage angegan-
          transportieren. Das weiß Rainer Dehne nur   gen wird. „Aktuell ist der Plan, dass Frau Kühne den Innenteil herausnimmt und zu einem
          zu gut. „Ich weiß nicht, wie oft ich diesen   neuen Buch bindet“, erklärt Uredat. Dieses Buch soll dann ins Stadtarchiv im „Haus der Es-
          Koffer schon über das Zollverein-Gelände   sener Geschichte“. Juliane Kühne soll einen
          geschleppt habe, das ist immer ein gutes   Buchblock mit leeren Seiten zusammen
          Stück  vom  Besucherparkplatz  aus“,  flucht   mit den alten Stahldeckeln neu binden, so
          er lachend. 20 Kilo Geschichte steckt man   dass quasi ein neues Buch im historischen
          nicht  mal  eben  in  die  Tasche.  „80  Prozent   Einband entsteht. „Die größte Hürde ist
          der  Stahlbucheintragungen finden im  Rat-  aktuell das Papier“, sagt Kühne, „das hand-
          haus statt, aber manchmal gehen wir auch   geschöpfte Büttenpapier von 1953 gibt es
          zu  bestimmten  Anlässen  raus,  zumindest   so nicht mehr.“ Daher wird nun gemeinsam
          an Orte, wo wir im Prinzip Hausrecht ha-  mit  den  Kollegen  vom  Protokoll  nach  der
          ben“, erklärt Uredat. Daher wurden das   besten Lösung gesucht. Acht Seiten Zeit ha-  Wachen über das Stahlbuch: Rainer
          Ruhr Museum oder die Messe Essen auch   ben sie ja noch.                Dehne und Kerstin Uredat vom Protokoll







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