Page 14 - Essen_Magazin_2021_03
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brink, Inhaber mehrerer Gastronomie- mit der Erstellung eines Gastronomie- arbeiteten unten und wohnten oben. Ist
betriebe in der Essener Innenstadt, wie konzeptes für den gesamten Innenstadt- heute der Stadtkern von der Bevölkerung
dem neu am Burgplatz eröffneten Rose- kern. Ziel ist es, Erlebnisräume für unter- einer der kleinsten Stadtteile, war das
Marie oder der Bar Celona am Kenne- schiedliche Zielgruppen zu schaffen. vor 100 Jahren noch genau anders her-
dyplatz. Zur Eröffnung der Lichtwochen So könnten zum Beispiel jüngere Sze- um. „Dabei ist innenstadtnahes Wohnen
wurden alleine 72.000 Menschen auf der ne-Konzepte in der nördlichen Innen- super attraktiv, wir machen damit in vie-
Kettwiger Straße gezählt. „Ich bin mir stadt ein Zuhause finden, Freizeit- und len Städten sehr gute Erfahrungen“, sagt
sicher, dass auch die Lichtwochen und Eventnutzungen im Bahnhofsumfeld Lea Hermanns von POHA House. Aller-
der Weihnachtsmarkt zu Publikumsma- wegen der guten Erreichbarkeit angesie- dings zeigt sich, dass hier vor allem die
gneten werden“, so Brambrink weiter. delt werden. „Wir wollen die Ansiedlung Immobilienbesitzer umdenken müssen.
Der erfahrene Gastronom glaubt an die von Gastronomie nicht mehr dem Zufall Teilweise jahrzehntelang wurden obere
Zukunft der Innenstadt, mitten in der überlassen, sondern strategisch angehen Etagen nicht genutzt, weil der Handel im
Pandemie übernahm er das ehemalige und die Eigentümer und Makler in ihren Erdgeschoss lukrative Renditen brachte.
Mezzo Mezzo und investierte einen sie- Ansiedlungsplänen stärker vernetzen, Jetzt hoffen viele Akteure in der Innen-
benstelligen Betrag. „Wenn man Qualität um gastronomische Cluster zu bilden“, stadt, dass die Eigentümer die Mietaus-
bietet, kommen auch gute Leute“, ist er sagt Citymanagerin Krämer. Spätestens fälle im Handel damit kompensieren,
sicher. im Januar will die EMG das umfassende dass sie leer liegende Geschosse wieder
Ein Gastronomiekonzept Konzept vorlegen. entwickeln. „Es gibt ganz viele Konzepte
für Essen Bis zum Krieg wurde in der und Projekte, die zeigen, dass Wohnen
Zurück zu Grünwalds Ansatz der Knei- Innenstadt gewohnt sehr wohl funktioniert“, betont Andreas
pen um die Kirchen. „Die vermisste Wär- Langfristig setzt Röhrhoff noch auf einen Hill von der EWG und nennt die Kasta-
me bekommen wir nur durch Gastrono- weiteren Umbruch. In der Innenstadt nienhöfe, das Projekt „belle vie“ an der
mie, Events und Freizeitangebote in die stehe wahnsinnig viel Wohnraum leer, Hachestraße und die Grüne Mitte als
City“, ist EMG-Chef Röhrhoff sicher. Zu „dabei hat man hier früher gewohnt. Zum Beispiele. In der Weststadt entwickelt
einer Innenstadt gehöre mehr als Ein- Beispiel die alten Industriellen-Familien nun die LEG mehrere hundert Wohnun-
kaufen. Gastronomie, Kultur- und Frei- Krupp, Grillo und Funke lebten alle zwi- gen. „Die Innenstadt muss Herz und Vi-
zeitangebote sind für ihn ebenso wich- schen Dom und Flachsmarkt.“ Alte Bil- sitenkarte Essens werden, das wird ein
tig. Deshalb beauftragte die EMG eine der zeigen eine dichte Wohnbesiedlung. langer Lauf, aber wir sind auf dem Weg“,
renommierte Gastronomie-Beratung Auch die Händlerinnen und Händler ist EMG-Chef Röhrhoff optimistisch.
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Der Kornmarkt um 1900. Nach dem Krieg blieb davon leider nicht viel übrig.
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