Page 10 - Essen.Informiert Ausgabe April 2023
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           Essen.Informiert                  Generation 60plus                                                      April 2023





    Der Essener Seniorenrat entscheidet politisch mit



    Die Vorsitzende des Essener Seniorenrats, Su-  auf einem guten Weg“,
    sanne Asche, ist viel unterwegs - ein Termin  sagt die Vorsitzende.
    jagt den anderen. Die pensionierte Schulleite-  Die Einrichtung der
    rin setzt sich mit ganzer Kraft für die Generati-  zwölf Zentren 60plus sei
    on der über 60-Jährigen ein. „Mit der Um-  ein richtiger Schritt
    wandlung von Seniorenbeirat zum Seniorenrat  gewesen. Über sie ent-
    2022 haben wir eine enorme Aufwertung er-  stehen weitere Senio-
    halten. Auch wenn wir ‘nur’ ein Empfehlungs-  rennetzwerke, die unter
    gremium sind, wirken unsere Vorschläge in Po-  anderem der Vereins-
    litik und Verwaltung“, erklärt die Vorsitzende.  amung älterer Men-
    „Der Seniorenrat wird an den Beratungen aller  schen entgegentreten.
    Vorlagen in Ausschüssen und Rat beteiligt, die  „Wir alle haben den
    die Generation der über 60-Jährigen betre en  Wunsch, solange wie
    und kann dazu Empfehlungsbeschlüsse fassen.“  möglich selbstständig
    Die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Rat  im eigenen Lebensum-
    bezeichnet die „Chefin“ des Seniorenrats als  feld wohnen zu blei-
    gut: „Anfragen beantwortet die Stadt schnell  ben.“ Um altersbedingte
    und die Mitarbeitenden informieren uns wäh-  Einschränkungen auf-
    rend der Sitzungen des Seniorenrates.“  zufangen, „ist Barriere-
    Die Belange der Älteren werden          freiheit ein wichtiger  Die Vorsitzende des Seniorenrates, Susanne Asche, kennt das politische Geschäft und setzt
                                            Baustein, sowohl in den
       im Haushalt berücksichtigt           Wohnungen als auch im  sich für die Interessen der älteren Generation ein.  Foto: Elke Brochhagen/Stadt Essen
                                            öffentlichen Umfeld.“ In Wohnungstauschbör-  Bielefeld oder die Region Hannover zeigen,
    Inzwischen sei die ältere Bevölkerung auch ein  sen sieht die Vorsitzende einen Weg, um den  dass der Bedarf vorhanden ist.“ Im Arbeitskreis
    Faktor bei den städtischen Haushaltsplanun-  Älteren den Umzug in kleinere Wohnungen zu  Ruhrbahn diskutiere der Seniorenrat entspre-
    gen. „Bei Fragen und Investitionen rund um  ermöglichen. In die frei werdenden Räume  chende Vorschläge ebenso wie die Barrierefrei-
    Pflege, ambulante Hilfen und Fragen der offe-  könnten dann Familien einziehen. Natürlich  heit an den Haltepunkten. Das Verständnis bei
    nen Seniorenarbeit hat das Amt für Soziales  weiß Susanne Asche, dass das nicht so einfach  Stadt und Ruhrbahn sei groß, die Mitteln aber
    und Wohnen einen guten Blick auf unsere  ist, wie es klingt. Aber es zu unterlassen, ist für  nicht immer vorhanden. Die fehlen aber oft-
    Belange.“                               sie keine Option. Bei neuen Wohnbauprojekten  mals vor allem allein lebenden älteren Frauen,
    Als ehemaliges Ratsmitglied (1999 bis 2014)  sollten barrierefreie Wohnungen und das Mit-  die zunehmend in die Altersarmut rutschen.
    weiß die Vorsitzende, dass vieles nicht sofort  einander der Generationen in den einzelnen  „Ich erlebe immer wieder, dass Frauen nach
    erledigt werden kann, weil die Finanzmittel  Quartieren künftig eine größere Rolle spielen.  Spaziergängen im Rahmen der Aktion ‘Willst
    erst bereit gestellt und auch andere gesetzliche  „Dazu muss im Wohnumfeld aber auch die Mo-  Du mit mir gehen’ sich schnell verabschieden,
    Vorgaben überwunden werden müssen.      bilität sichergestellt sein. Wir brauchen ein re-  weil das Geld für den abschließenden Kaffee
    „Grundsätzlich ist die Seniorenarbeit in Essen  gionales 30-Euro-Ticket für die Ruheständler.  fehlt.“


    Zeche Zollverein: „Phänomenia            Wunderkammer: „… sogar der               Alternative Stadtführung:
    Erfahrungsfeld“                          Fachmann staunt!“                        Essen 1887“ genießen



















    Die Welt einmal ganz anders sehen: Dazu lädt „Phänome-  Vitrinenarchitektur Helm / helmet / Yelmo von Los Carpin-  Die alternative Stadtführung versetzt die Gäste in die Zeit
    nia“ mit vielen Experimenten ein.  Foto: Jochen Tack  teros.  Foto: Museum Folkwang/Sebastian Drüen  von 1887 zurück.  Foto: EMG/Stadt Essen

    Im „Phänomania Erfahrungsfeld“ auf Zollver-  Das Museum Folkwang zeigt noch bis zum 22.  Bei der virtuellen Stadtführung geht es zu-
    ein erleben Interessierte jeden Alters Schwe-  April immer dienstags bis sonntags zwischen  rück an den Tag der Beerdigung des Großin-
    relosigkeit und andere Phänomene an über  10 bis 18 Uhr Werke aus der Sammlung Ol-  dustriellen Alfred Krupp. Kutschen, Tiere, Ge-
    120 Versuchsstationen, um die Sinne und die  bricht. Rund 200 Wunderkammerobjekte über  bäude und Menschen in altertümlichen Ge-
    Umwelt mal anders zu entdecken. Geöffnet  Epochen- und Gattungsgrenzen sind am Mu-  wändern und Charaktere, die so realitätsge-
    ist jeden Samstag und Sonntag im April. Infos  seumsplatz 1 (Navi: Bismarckstraße 60) zu be-  treu agieren, als würden sie leibhaftig in der
    unter: www.erfahrungsfeld.de/. Eine Online  wundern. Weitere Informationen über die  Essener Innenstadt stehen. Immer mittwochs
    Buchung ist erforderlich. Eintritt Erwachsene  Ausstellung gibt es unter:         bis sonntags. Tickets oder Gutscheine sind ab
    15 Euro. Kinder (4-17 Jahre) 12 Euro.    www.museum-folkwang.de.                  25 Euro unter www.essen1887.de erhältlich.
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