Page 61 - Essener Stadtmagazin_3_2025
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ZU HAUSE IN ESSEN
Der hat sich gespalten und ist oben wie- hen lassen. Unsere letzte Station machen
der zusammengewachsen“, erklärt sie und wir bei Susanne im Atelier. Das ist auch ein
schwelgt in Erinnerungen, wie sie früher wichtiger Ort im Stadtteil. Wenn sie nicht hier
rund um den Baum Quatsch gemacht ha- mit ihren Schützlingen arbeitet, dann ist sie
ben. Heute ist es Klaus, der hinter dem Bild bei Projekten vor Ort. Über all die Jahre hat
vom Baum Faxen macht. Die beiden haben sie es immer geschafft, Förderungen für ihre
sich 1990 auf einer Ferienfreizeit der Katho- Projektarbeit zu bekommen und dafür, was
lischen Jugend kennengelernt. Damals ging sie macht, bezahlt zu werden. Das ist nicht
es nach Berlin – ein Ort, an dem auch gerade selbstverständlich im Kulturbereich. „Die be-
etwas, das gespalten war, wieder zusammen- zirkliche Kulturarbeit hat mich von Anfang an
wuchs. Und auch der damalige Gruppenlei- mit offenen Armen empfangen und immer
ter Klaus und Teilnehmerin Susanne gingen unterstützt“, erklärt sie freudig. Mittlerweile
nicht lange danach ihren Weg gemeinsam geht ihre Arbeit weit über den Bezirk hinaus,
weiter. „In einer Woche ist unser 30-jähriger ja sogar über die Stadtgrenzen. „Auf einmal
Hochzeitstag“, strahlt Klaus, der heute tech- stand 2010 die Emscher Genossenschaft da
nischer Leiter für Gewerbekühlung ist. Das und wollte mit mir ein Projekt an der Vikto-
Paar, das sich immer noch in der Gemeinde riaschule machen. Da habe ich zum ersten
engagiert, hat drei erwachsene Söhne. Zwei Mal gemerkt, dass meine Arbeit wirklich gut
sind Informatiker, einer ist bei der Mari- ist und ich dafür Geld verlangen kann“, er-
ne. Als die Kinder ganz klein waren, hatte innert sie sich. „Und nach Corona stand das
Susannes Schwiegervater ihr immer wieder Telefon nicht mehr still.“ Auch dem Land
gesagt, sie müsse wieder anfangen zu malen. NRW ist klar, wie wichtig es ist, Künstler in
„Wie denn mit drei kleinen Kindern?“, hatte Kitas zu schicken, und es hat daher ein Pro-
sie entgegnet und nachgelegt, „Wenn du mir jekt mit genau diesem Namen ins Leben ge-
einen Malkurs mit Kinderbetreuung schenkst, rufen: „Künstlerinnen und Künstler in die
mach ich das!“ Das ließen sich die Schwie- Kita“. Auch davon ist Susanne in Teil. Darüber
gereltern nicht zweimal sagen, schenkten ihr hinaus haben sie für „Farbtopf“ einen Förder-
den Kurs und übernahmen die Kinder solan- verein gegründet, davon ist Klaus Vorsitzen-
ge. Susanne begann, Portraits ihrer Jungs zu der. Der Förderverein akquiriert Gelder und
malen. Schnell wollten auch andere Portraits steht bei der Durchführung von Projekten mit
ihrer eigenen Kinder haben, und so landete Manpower zur Seite. „An Gelder zu kommen,
Susanne in der Kita Schalthaus Beisen. Dort ist seit Corona und dem Ukraine-Krieg nicht
arbeitete in der Zwischenzeit eine Kollegin, leichter geworden“, erklärt Klaus, „wenn es
die sie aus der Jugendarbeit in der Gemeinde also jemanden gibt, der uns Gutes tun will,
von früher kannte. Die sagte ihr, sie bräuch- ist das nie verkehrt.“ Was als Nächstes für
ten zwar keine Portraits, aber „Du kannst Susanne ansteht? „Morgen ist der Ferien-
was mit unseren Kindern hier machen!“ Das spatz hier, da wird hier gearbeitet!“
war die Geburtsstunde von Susannes Projekt Mohammed Issa, Gesellschafter
„Farbtopf“. „Farbtopf ist ein mobiles Atelier,
das von allen möglichen Einrichtungen
gebucht wird, Kindergärten, Schulen, Alten- Verlass
heime, ich war auch viele Jahre damit im
Franz-Sales-Haus“, berichtet sie. „Ich finde
auch Kunstkatechese besonders spannend,
ich bin gläubige Christin und finde es groß- Dich
artig, mit Menschen über Kunst ins Gespräch
zu kommen, über Glauben, Religion, ganz
konkret oder auch allgemein gehalten.“ drauf!
Unser nächster Halt führt uns an der St. Elisa-
beth-Kirche vorbei auf den Spielplatz. Man
hat den Eindruck, Klaus und Susanne sind
große Kinder voller Lebensfreude, die sich
ihre Begeisterungsfähigkeit für alles Mög-
liche erhalten haben. Auf dem Spielplatz Objektschutz, Veranstaltungs-
sind sie gleich auf dem Karussell. Auch hier schutz, Personenbegleitschutz,
prägen große Bäume und viel Grün das
Bild. Susannes Bild, das sie hierher mitge- Shuttleservice/Chauffeurdienste,
nommen hat, zeigt ihren „kleinen“ Bruder Promotions- und Empfangs-
Thomas mit seinem Enkelkind, eine Kohle- Sind im Herzen Kinder geblieben, Susanne
zeichnung, die sie auf Leinwand hat abzie- und Klaus auf dem Spielplatz. service, Detektei
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