Page 79 - Essener Stadtmagazin_2_2025
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PFERDE, FREIBAD, nem Job auch immer viel mit Menschen zu ZU HAUSE IN ESSEN
KÖNIGSBERGER KLOPSE „Für mich ist das tun. Ursprünglich war er mal als Reproduk-
Schönste hier, dass ich aus dem Haus gehe, tionsfotograf tätig. Später ist er dann mit dem
und nach ein paar Metern bin ich im Grü- größten transportablen Pizzawagen Europas
nen“, schwärmt Eberhard Kühnle über Dell- durch die Lande gefahren und hat sich als
wig. Dabei kommt er gebürtig aus Haarzopf, Schausteller selbstständig gemacht. Als sol-
und seinen Biergarten betreibt er in Altenes- cher gilt seine zweite große Leidenschaft in
sen. Nach Dellwig führte ihn in den 90er Jah- Dellwig, neben der Arbeit im Bürger- und
ren ein einfacher und triftiger Grund: die Lie- Verkehrsverein, den „Happy Days“. Jedes Jahr
be. Renate Rendschmidt, Schaustellerin in 7. im Mai finden diese auf dem Festplatz an der
Generation, zog im Alter von 12 Jahren mit Donnerstraße statt. Das jährliche Highlight
ihren Eltern von Essen-West nach Dellwig. im Dellwiger Kalender besteht aus einer Kir-
Diese kauften damals dort ein Haus, in dem mes und einem Stadtteilfest für die ganze Fa-
Renate und Eberhard heute noch wohnen. milie mit einem Festumzug der Vereine und
Für Eberhard ist Dellwig nicht nur Wohnort, Verbände vor Ort. Doch weiter geht es durch
er engagiert sich auch im Bürger- und Ver- den Stadtteil. Gleich hinter dem Strandbad
kehrsverein Essen-Dellwig/Gerschede 1910 Hesse fließt der Kanal vorbei. Bei schönem
e. V. Mittlerweile ist er dort 1. Vorsitzender. Wetter fährt Eberhard dort mit dem E-Bike
Sein großes Ziel ist es, junge Leute und Fa- bis nach Dortmund. „Hier von der Prosper-
milien in den Verein zu holen. „Der Verein ist brücke am Rhein-Herne-Kanal kannst du
völlig überaltert“, erzählt Kühnle realistisch. nach Duisburg, von da nach Rotterdam und
Er selbst ist 70 Jahre alt. „Seit über 100 Jah- über den Ärmelkanal bis Gibraltar zum Mit-
ren hat der BVV sich zum Ziel gesetzt, die Le- telmeer, das ist Dellwig – das kleine sympa-
bensqualität und die Zusammengehörigkeit thische Dorf am Kanal“, lacht er. Trotz eisiger
im Stadtteil zu fördern und die Interessen der Kälte liegen am Kanalufer schon die ersten
Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. Wir Menschen leicht bekleidet in der Sonne. Ein
haben zig neue Ideen und Herausforderun- paar Straßen in die Gegenrichtung liegt der
gen, es wäre toll, wenn wir ein paar jüngere Hof von Bauer Brömse. Über eine Allee wie
Mitglieder dazu bekämen, damit wir diese in der Toskana gelangt man auf den Bauern-
breiter aufgestellt als bisher angehen könn- hof. Auch hier wollen alle raus in die Sonne:
ten.“ Dann zeigen die beiden ihren Stadtteil. Hühner, Schafe, Schweine und eine Schar an
„Da vorne haben wir gewohnt“, zeigt Renate Kindern und Jugendlichen, die es gar nicht
auf ein Wohnhaus schräg gegenüber vom erwarten können, auf die Ponys zu kommen.
Freibad Hesse. „2.000 Leute gehen hier rein“, Tiefenentspannt präsentiert uns Boris Bröm-
erklärt Eberhard über das Freibad, in dem se Junghengst Aris. Der hat ein Auge auf die
sich bei gutem Wetter die Besucher auch aus Säcke mit den Möhren geworfen und freut
den Nachbarstädten tummeln. „Strandbad sich, als Eberhard ihm eine mopst. Ob er
Hesse ist einfach eine Stätte der Begegnung auch reitet? „Ich bin mal geritten, früher in
hier, ein kommunikativer Ort, die Leute kom- Kettwig, aber ich hab bestimmt seit 40 Jahren Mohammed Issa, Gesellschafter
men von überall her.“ Eberhard hat in sei- nicht mehr auf ‘nem Pferd gesessen.“ Dann
führt ein Junge Lotti über den Hof, ein flau-
schiges weißes Pony, und die älteren Mädels Verlass
schlagen Alarm. „Aris ist noch ein richtiger
Hengst!“ Also darf Lotti nicht mit aufs Foto.
Aris interessiert das alles wenig, der sucht lie-
ber nach einer weiteren Möhre in Eberhards Dich
Jackentasche. Nicht nur bei den Brömses ler-
gemeinschaft 77 ist einiges los. Mädchen mit drauf!
nen die Kinder den Umgang mit Tieren und
dürfen reiten. Auch gegenüber bei der Reit-
Helm und Stiefeln gehen Freude strahlend
ihrem Hobby nach. Ob im Emscherpark, am
Kanal, auf dem Rücken von Ponys oder im
Sommer im Freibad, die ehemalige Bergbau-
siedlung ist ein Stadtteil, in dem die Men- Objektschutz, Veranstaltungs-
schen tief verwurzelt sind, selbst die Zugezo- schutz, Personenbegleitschutz,
genen wie Eberhard Kühnle. Zum Abschluss
gibt es im heimischen Wohnzimmer noch ein Shuttleservice/Chauffeurdienste,
leckeres Mittagessen. Renate hat Eberhards Promotions- und Empfangs-
Noch ein wenig frisch: Renate und Lieblingsessen gekocht: Königsberger Klopse
Eberhard im Strandbad Hesse mit Kartoffeln und Roter Bete. service, Detektei
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