Page 19 - Essener Stadtmagazin_1_2025
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ZU HAUSE IN ESSEN


 Seit zehn Jahren ist die „Altenessen-Konfe-
 renz“ ein Treffpunkt für Bürgerinnen und
 Bürger aus dem Stadtteil. Gegründet als Di-
 alogplattform mit dem Ziel sich zu engagie-
 ren und die Heimat zu verbessern, treffen
 sich interessierte Bürgerinnen und Bürger
 zweimal im Jahr auf Zeche Carl. Das  erste
 Ziel war eine Image-Verbesserung für Al-
 tenessen. Während viele Maßnahmen um-
 gesetzt, Ideen entwickelt und Ziele erreicht
 wurden,  war man  mit dem  Ergebnis  beim   Naherholung im Kaiser-Wilhelm-Park
 Thema Image nicht zufrieden. Der Koordi-
 nierung der Konferenz übernimmt der so-
 genannte Vorbereitungskreis und die Mode-
 ration das Institut für Stadtteilentwicklung,
 sozialraumorientierte Beratung und Arbeit
 der Universität Duisburg-Essen. Eine der
 treibenden Kräfte ist Peter-Arndt Wülfing,
 Vorsitzender der Interessengemeinschaft
 Altenessen, die als Werbegemeinschaft vie-
 le Projekte wie das Stadtteilfest, Blumenam-
 peln, Wintermarkt, Biergarten und andere
 Projekte umsetzt. „Wir haben den Image-  Soziokultureller Treffpunkt Zeche Carl
 Prozess, den die EMG – Essen Marketing
 GmbH für Stadt und Innenstadt durchge-
 führt hat, mit Interesse verfolgt“, so Wülfing,
 „deshalb habe ich EMG-Chef Richard Röhr-
 hoff um Hilfe gebeten und diese auch gleich
 bekommen.“ Und Röhrhoff wiederholte,
 was er bereits mit der Essener Innenstadt
 erfolgreich gemacht hat, er legte Altenessen
 sprichwörtlich auf die Couch. Beauftragt
 wurde das „Rheingold Institut“ in Köln, ei-
 nes der renommiertesten Marktforschungs-
 unternehmen Deutschlands. Die rhein-  Lebenswerte Mitte in Altenessen  Rege Beteiligung herrschte bei der ersten Ausgabe der Altenessen-Konferenz
 gold-Methode unterscheidet sich erheblich
 von klassischen Meinungsforschern, weil
 das  Institut  Interviews und  Spaziergänge
 mit repräsentativ ausgewählten Personen
 macht und so tiefe Einblicke in das „Seelen-
 leben“ der Befragten bekommt. „Daher sind
 die Ergebnisse qualitativ-repräsentativ“, so
 Röhrhoff. Die Psychologen von Rheingold
 arbeiteten einen  Markenkern heraus,  der
 sich aus Arbeit oder Fleiß und sozialem
 Aufstieg speist. „Altenessen ist ein Stadt-
 teil, in dem viele Menschen ankommen,
 etwas starten und dem Stadtteil dann auch
 wieder entwachsen. Das schafft unglaublich
 viel Energie“, erklärt Rheingold-Studienlei-
 ter Sebastian Buggert. Er spricht von „be-
 freitem Aufspielen“, denn soziale Zwänge
 wie in stark bürgerlichen oder eher wohlha-
 benderen Stadtteilen gibt es in Altenessen
 nicht. „Hier kann man so sein wie man ist,
 und das wird auch als hohes Gut angese-
 hen“, so Buggert. Der Wohnraum ist günstig,
 die Erreichbarkeit über ÖPNV und sonstige
 verkehrliche Anbindung ist sehr gut und
 auch die Nahversorgung stimmt. „Es gibt
 also ganz viele Grundfaktoren, die absolut   Interessierte Bürgerinnen und Bürger bringen sich mit ein  Oberbürgermeister Thomas Kufen und EMG-Chef Richard Röhrhoff


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