Page 18 - Essener Stadtmagazin_1_2025
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ZU HAUSE IN ESSEN
Seit zehn Jahren ist die „Altenessen-Konfe-
renz“ ein Treffpunkt für Bürgerinnen und
Bürger aus dem Stadtteil. Gegründet als Di-
alogplattform mit dem Ziel sich zu engagie-
ren und die Heimat zu verbessern, treffen
sich interessierte Bürgerinnen und Bürger
zweimal im Jahr auf Zeche Carl. Das erste
Ziel war eine Image-Verbesserung für Al-
tenessen. Während viele Maßnahmen um-
gesetzt, Ideen entwickelt und Ziele erreicht
wurden, war man mit dem Ergebnis beim Naherholung im Kaiser-Wilhelm-Park
Thema Image nicht zufrieden. Der Koordi-
nierung der Konferenz übernimmt der so-
genannte Vorbereitungskreis und die Mode-
ration das Institut für Stadtteilentwicklung,
sozialraumorientierte Beratung und Arbeit
der Universität Duisburg-Essen. Eine der
treibenden Kräfte ist Peter-Arndt Wülfing,
Vorsitzender der Interessengemeinschaft
Altenessen, die als Werbegemeinschaft vie-
le Projekte wie das Stadtteilfest, Blumenam-
peln, Wintermarkt, Biergarten und andere
Projekte umsetzt. „Wir haben den Image- Soziokultureller Treffpunkt Zeche Carl
Prozess, den die EMG – Essen Marketing
GmbH für Stadt und Innenstadt durchge-
führt hat, mit Interesse verfolgt“, so Wülfing,
„deshalb habe ich EMG-Chef Richard Röhr-
hoff um Hilfe gebeten und diese auch gleich
bekommen.“ Und Röhrhoff wiederholte,
was er bereits mit der Essener Innenstadt
erfolgreich gemacht hat, er legte Altenessen
sprichwörtlich auf die Couch. Beauftragt
wurde das „Rheingold Institut“ in Köln, ei-
nes der renommiertesten Marktforschungs-
unternehmen Deutschlands. Die rhein- Lebenswerte Mitte in Altenessen Rege Beteiligung herrschte bei der ersten Ausgabe der Altenessen-Konferenz
gold-Methode unterscheidet sich erheblich
von klassischen Meinungsforschern, weil
das Institut Interviews und Spaziergänge
mit repräsentativ ausgewählten Personen
macht und so tiefe Einblicke in das „Seelen-
leben“ der Befragten bekommt. „Daher sind
die Ergebnisse qualitativ-repräsentativ“, so
Röhrhoff. Die Psychologen von Rheingold
arbeiteten einen Markenkern heraus, der
sich aus Arbeit oder Fleiß und sozialem
Aufstieg speist. „Altenessen ist ein Stadt-
teil, in dem viele Menschen ankommen,
etwas starten und dem Stadtteil dann auch
wieder entwachsen. Das schafft unglaublich
viel Energie“, erklärt Rheingold-Studienlei-
ter Sebastian Buggert. Er spricht von „be-
freitem Aufspielen“, denn soziale Zwänge
wie in stark bürgerlichen oder eher wohlha-
benderen Stadtteilen gibt es in Altenessen
nicht. „Hier kann man so sein wie man ist,
und das wird auch als hohes Gut angese-
hen“, so Buggert. Der Wohnraum ist günstig,
die Erreichbarkeit über ÖPNV und sonstige
verkehrliche Anbindung ist sehr gut und
auch die Nahversorgung stimmt. „Es gibt
also ganz viele Grundfaktoren, die absolut Interessierte Bürgerinnen und Bürger bringen sich mit ein Oberbürgermeister Thomas Kufen und EMG-Chef Richard Röhrhoff
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