Page 75 - Essen_Magazin_2024_04
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ZU HAUSE IN ESSEN


                                                                               „Wir sind ein Zentrum für alle Altersgrup-
                                                                               pen“, erzählt Gesa Liedtke im Bürgerhaus
                                                                               Oststadt im Stadtteil Freisenbruch. Die Pro-
                                                                               jekt- und Kulturmanagerin freut sich auf
                                                                               die vielen Kulturveranstaltungen, die nun
                                                                               wieder im Bürgerhaus statt nden können.
                                                                               Über vier Jahre war das denkmalgeschützte
 AUFWENDIG RENOVIERT                                                           Gebäude am Schultenweg, schräg gegen-
                                                                               über vom Schwimmbad, geschlossen. „Der
 Bürgerhaus Oststadt ist wieder Ort der Begegnung                              Brandschutz entsprach nicht mehr den
                                                                               modernen Anforderungen“, erklärt Gesa
                                                                               Liedtke. Die Entwicklungen in diesem Be-
 Text: Dirk-R. Heuer | Foto: Rosa Rosenberg
                                                                               reich konnte der Berliner Architekt Fried-
                                                                               rich Mebes damals nicht vorausahnen. Er
                                                                               hatte 1969 den eingeschränkten Wettbe-
                                                                               werb gewonnen und das Haus 1976 fertig-
                                                                               gestellt. Seitdem zählt das Bürgerhaus zu
                                                                               den „big beautiful buildings“ im Ruhrge-
                                                                               biet. Grund dafür ist die Idee des Berliners,
                                                                               den Baukörper auf dem unregelmäßigen
                                                                               Grundriss an  die  Hanglage  anzupassen.
                                                                               Durch geschwungene Wege, Freitreppen
                                                                               und  Terrassen  auf  verschiedenen  Niveaus
                                                                               fügte der Architekt das Gebäude harmo-
                                                                               nisch in die umliegende Parklandschaft
                                                                               ein. Gäste des Hauses haben wegen der
                                                                               großen Fenster ächen jederzeit die Mög-
                                                                               lichkeit, ihre Blicke in die Natur schweifen
                                                                               zu lassen. Zusätzlich  nden sich innen wie
                                                                               außen Ziegelmauerwerk und Klinkerböden,
                                                                               um den Kontrast von drinnen und draußen
                                                                               so  gering  wie möglich  zu  halten.  Dement-
                                                                               sprechend erhielten alle Treppengeländer
                                                                               sowie alle Tür- und Fensterrahmen einen
                                                                               einheitlichen roten Anstrich. Das Holz der
                                                                               Bäume setzte der Architekt in veredelter
                                                                               Form durch Holzgeländer und Deckenver-
                                                                               kleidungen im Inneren ein. Nach Jahren der
                                                                               Renovierung erstrahlt das Bürgerhaus nun
                                                                               in neuem Glanz – und das im wahrsten Sin-
                                                                               ne des Wortes: „Es ist viel heller geworden,
                                                                               weil nun überall LED-Lampen leuchten“,
                                                                               freut sich die Kulturmanagerin. Denn mit
                                                                               der Erneuerung des Brandschutzes war es
                                                                               nicht getan. „Auch die Elektrik und die Büh-
                                                                               nentechnik entsprachen nicht mehr dem
                                                                               neuesten Stand.“ Auch andere Bereiche wie
                                                                               Sanitäranlagen und die denkmalgeschütz-
                                                                               te Holzdecke nahmen die Planer ins Visier.
                                                                               Zudem baute die Stadt einige Teile des
                                                                               Hauses zurück, die nicht den ursprüngli-
                                                                               chen Plänen entsprachen. „Für unsere viel-
                                                                               fältigen Veranstaltungen stehen uns nun
                                                                               viele moderne Räume in unterschiedlichen
                                                                               Größen zur Verfügung“, freut sich die Gesa
                                                                               Liedtke. Auch die Stadtbibliothek kehrt bis
                                                                               Ende des Jahres ins Haus zurück.

                                                                                Bürgerhaus Oststadt
                                                                                Schultenweg 37–41
                                                                                buergerhaus-oststadt.de



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