Page 12 - Essen.Informiert Ausgabe Oktober 2024
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              Essen.Informiert           Fraktionen und Gruppen                                                      Oktober 2024




       Gänse auf dem                           Nachhaltige und soziale  EBB-FW: Umbau der RÜ
       Vormarsch in Essen                      Stadtentwicklung                         ist eine Farce


        Während die Einrichtung von Hundewiesen in   DIE LINKE setzt sich für eine Stadtentwick-  Das Essener Bürger Bündnis – Freie Wähler
       der Stadt kaum realisierbar ist, erobern sich die   lung ein, die nachhaltig ist und den sozialen   (EBB-FW) sieht in den geplanten Verkehrsbe-
       Kanada- und Nilgänse ihre Grünanlagen selbst.   Zusammenhalt stärkt. Sie hat sich erfolgreich   schränkungen auf der Rüttenscheider Straße
       Ohne natürliche Feinde in der Tierwelt vergrö-  für die Einführung einer Erhaltungssatzung für   einen weiteren Beleg für die gescheiterte Ver-
       ßert sich die Population dieser nicht heimi-  die Eyhofsiedlung engagiert, ebenso für den   kehrspolitik der Grünen und der CDU.
       schen Tierarten ungebremst. Mögen Tierfreun-  Erhalt der Kunstwerkerschule und das Projekt     Die Umwandlung von Teilen der „Rü“ in un-
       de dies vielleicht als positive Entwicklung se-  der Aktion Mensch. In beiden Fällen bleiben   echte Einbahnstraßen und die Einführung von
       hen, so sind die negativen Folgen für den Bür-  alte Gebäude erhalten, gewachsene städtebau-     Abbiegezwängen ist nicht
                           ger dagegen nicht                               liche und                    nur eine massive Ein-
                           unerheblich.                                    soziale                      schränkung für Autofahrer,
                             Städtische Grünan-                            Strukturen                   sondern auch ein Schlag
                           lagen, aber auch Frei-                          werden ge-                   für den Einzelhandel und
                           zeitanlagen wie der                             schützt.                     die Gastronomie.
                           Grugapark, sowie                                                               Wilfried Adamy, stellver-
                           Wasserflächen sind     Bei der Siedlung Litterode in Essen-Kray ist           tretender Fraktionsvorsit-
       einer intensiven Verkotung ausgesetzt und ste-  ein Abriss geplant. Der städtische Allbau will   zender des EBB-FW, erklärt: „Der Umbau der
       hen zur Nutzung der Freizeitgestaltung dem   einige Ein- und vor allem Mehrfamilienhäuser   RÜ ist eine Farce und muss gestoppt werden.
       Bürger nicht mehr zur Verfügung. In verschie-  mit 60 geförderten „Sozialwohnungen“ bauen.   Lediglich sieben Prozent der Wege in Essen
       denen Bereichen sind Fahrradwege und Bür-  DIE LINKE hat dieses Projekt unterstützt. Die   werden mit dem Rad zurückgelegt. Schwarz-
       gersteige ebenfalls davon betro en. Hier haben   Bewohner der Häuser sehen jedoch ihre Ge-  grün schädigt somit die übrigen 93 Prozent.
       die Tiere in einigen Fällen o enbar durch ag-  meinschaft und die gute Nachbarschaft ge-  Wir vom EBB-FW wollen Politik für alle und
       gressives Verhalten gegen Personen auf sich   fährdet und protestieren dagegen.  nicht für Minderheiten machen.“
       aufmerksam gemacht.
       Problematischer muss allerdings die Gefahr der     Tim Rieniets, Professor für Stadt- und Raum-    Die Einschränkungen werden zu längeren An-
       Gesundheitsgefährdung betrachtet werden, da   entwicklung, hat nun darauf hingewiesen, dass   fahrtswegen führen, die Attraktivität der Stra-
       der Aufenthaltsort von Tieren und von   Sanierung ökologisch besser als Abriss ist und   ße für Besucher verringern und damit zu Um-
       Menschen in vielen Bereichen gemeinsam   funktionierende soziale Gemeinschaften erhal-  satzeinbußen führen. Parallel zur Rüttenschei-
       genutzt wird und somit die Übertragung von   ten werden sollten. Er schlägt als Kompromiss   der Straße verlaufen bereits jetzt schon gut
       Krankheitserregern nicht auszuschließen ist.   vor, Neubauten nur auf den freien Flächen der   ausgebaute Fahrradstraßen, die ausreichend
         Die bisherigen Gegenmaßnahmen der Stadt   leerstehenden Häuser zu errichten und die   sind den Radverkehr zu bewältigen.
       haben keine große Wirkung gezeigt. Nach   restliche Siedlung zu sanieren. Darüber sollte     Besonders betro en sind ältere Menschen,
       Au assung der AfD können die von        noch einmal nachgedacht werden! Wahr-    Familien mit Kindern und Menschen mit Be-
       Tierschützern geprägten Aktionen nicht zu   scheinlich könnten auch für eine Sanierung der   hinderungen, die auf das Auto angewiesen
       einer nennenswerten Reduzierung des     alten Häuser Fördermittel in Anspruch genom-  sind. Die geplante Maßnahme wird ihren Alltag
       Gänsebestandes im Stadtgebiet führen. Wir   men werden. In jedem Fall sollten die Bewoh-  erheblich erschweren und die Lebensqualität in
       halten eine konsequente Bejagung für das   nerinnen und Bewohner ein Rückkehrrecht er-  Essen beeinträchtigen.
       einzig e ektive Mittel.                 halten.                                    Es stellt sich die Frage, ob hier nicht politische
                                                                                        Interessen im Spiel sind. Die CDU scheint be-
       Innerhalb des Stadtgebietes gibt es eine     DIE LINKE wird eine Diskussionsveranstaltung   reit, die „Rü“ zu opfern, um im Gegenzug Zu-
       Vielzahl von o ziellen Jagdgebieten, mit deren   zum Thema: „Nachhaltige Stadtentwicklung –   geständnisse im Bereich des Flughafens Essen/
       Pächtern eine intensivere Bejagung in   sozialer Zusammenhalt – Litterode“ machen.   Mülheim zu erhalten. Eine solche Tauschpolitik
       Abstimmung mit der unteren Jagdbehörde   Sie ist am Mittwoch, 6. November, 19 Uhr im   geht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger.
       veranlasst werden könnte. Für die sogenannten   Forum Kunst und Architektur am Kopstadtplatz   Auch der Klimaschutz darf kein Vorwand für
       befriedeten Gebieten, in denen grundsätzlich   12. Unsere Gäste:                 derartige Entscheidungen sein, die die Lebens-
       keine Bejagung stattfinden darf, wie zum   ����Professor Tim Rieniets, Universität Hannover  realität vieler Essener ignorieren. Das EBB-FW
       Beispiel Parks oder Friedhöfe, lässt das   ����Peter Bdrenk, Vorstandsmitglied des Bundes  fordert die Stadtverwaltung auf, die geplanten
       Landesjagdgesetz aber durchaus jagdliche        Deutscher Architekten Essen      Maßnahmen zu stoppen und endlich eine bür-
       Sonderregelungen,                       ����Hevres Becker,                       gerfreundliche
       unter Beteiligung                            –Bewohnerin der                     Verkehrspolitik
       der unteren                                  Litterode                           umzusetzen, die
       Jagdbehörde, zu.                        ����Martin Harter,                       die Interessen aller
         Die aktuelle Lage                          –Planungsdezer-                     Verkehrsteilneh-
       zeigt in jedem Fall,                         nent der Stadt                      merinnen und Ver-
       dass eine wirksame                           Essen                               kehrsteilnehmer
       Lösung zur                              ����Dirk Miklikowski,                    gleichberechtigt
       Reduzierung der                              –Geschäftsführer                    berücksichtigt und
       Gänsepopulation                              der Allbau                          die Stadt für alle
       herbeigeführt   Fraktionsvorsitzender der AfD: Dr.     Sie sind herzlich   Vorsitzende der Fraktion DIE LIN-  — lebenswerter   Vorsitzender der EBB-Fraktion:
       werden muss.    Hermann Postert         eingeladen.      KE: Heike Kretschmer    macht.          Kai Hemsteeg

        AfD-Fraktion im Rat der Stadt Essen      DIE LINKE-Fraktion im Rat der Stadt Essen  EBB-FW-Fraktion im Rat der Stadt Essen
        Telefon:  0201 84 07 81 43               Telefon:  0201 17 54 33 14              Telefon:  0201 2 44 99 9-0
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