Page 44 - Essener Stadtmagazin_2_2025
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KULTUR
entstanden sind und nicht als Auftragsarbei-
ten. Die Ausstellung wird beide Perspektiven
zeigen“, erklärt er. Die Auswahl der 240 Werke
sowie das Ausstellungskonzept gehen auf die
Kuratorin Dr. Reinhild Stephan-Maaser unter
Mitarbeit von Dr. Frank Kerner zurück. Ihr
Spezialgebiet ist zwar die Vormoderne, aber
als gelernte Kunsthistorikerin ist sie hier in
ihrem Element. „Die Künstler haben durch
Farben und Komposition ihre eigene Sicht
mit hineingebracht. Wir zeigen auch viele
Eingespieltes Team: Theo Grütter und Aus-
stellungsarchitekt Bernhard Denkinger
Werke von Laienkünstlern. Industriemalerei
ist ja keine Sparte, die man an der Akademie
studieren kann.“ Zwar sind einige Räume
ausgewählten Künstlerpersönlichkeiten ge-
widmet, doch ist die Aufteilung in 18 Kapitel
thematisch orientiert. Da gibt es Kapitel wie
„Untertage“ oder „In der Werkshalle“, „Ze-
chen und Kokereien“ oder „Hüttenwerke und
Hochöfen“. „Es ist erstaunlich, wie spät erst
kritische Töne in den Bildern auftauchen“,
berichtet sie, „selbst in den 1950er-Jahren, als
hier alles dreckig und schwarz war, hat man
noch schöne Industriebilder gemalt. Dahin-
ter stehen oft auch bestimmte politische und
gesellschaftliche Sichtweisen der Künstler,
die ebenfalls in der Ausstellung thematisiert
werden.“ Die Gestaltung der Ausstellung, die
mit Hilfe von Deichmann ermöglicht wur-
de, hat erneut der österreichische Architekt
Bernhard Denkinger übernommen. „Diese
Ausstellung wird eine meiner letzten sein“, re-
sümiert Theo Grütter, der dieses Jahr seinem
wohlverdienten Ruhestand entgegengeht,
„deswegen freut es mich sehr, dass Bernhard
Denkinger die Ausstellung gemacht hat, der
auch genau vor 35 Jahren meine erste Aus-
stellung mit mir realisiert hat.“
Land der tausend Feuer
Industriebilder aus der
Sammlung Ludwig Schönefeld
bis 14.02.2026 im Ruhr Museum
ruhrmuseum.de/industriebilder
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