Page 83 - Essener_Stadtmagazin_2024_03
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ZU HAUSE IN ESSEN
Kristina Sophie Grohs
geht
mit ihren HerzJa-Puppen
Anna und Emmo in
Grundschulen und liest
dort aus
ihrem Buch vor. Die Esse-
nerin schrieb das Vorle-
sebuch, um den Puppen
eine Geschichte zu geben
und sie für Kinder und El-
tern leichter verständlich
zu machen.
sechs. Doch Kristina bringt ihnen bei, dass Und Lenny fügt triumphierend hinzu: „Und
es keine schlechten Emotionen gibt. Und alle wir haben gelernt, dass man auch Bonbons
Kinder stimmen zu, dass sie nicht so gerne essen darf.“ Ben und Kathi ge el am besten,
darüber reden, wenn etwas Doofes passiert „dass Anna und Emmo am Ende unzertrenn-
ist und sie deswegen unglücklich sind. Ge- lich sind und als ein Herz zusammenleben.“
nau dafür gibt es die HerzJa-Puppen. Damit Dass ihr Konzept, mit dem sie regelmäßig
können Kinder ausdrücken, wie sie sich füh- Grundschulen besucht, aufgeht, lässt auch
len, ohne etwas sagen zu müssen. Die Coro- Kristinas Herz höherschlagen. Ein Glück, Gutes Klima,
na-Zeit nutzte Kristina um ihre Idee auszu- denn genau wie Anna trägt auch sie seit Kin-
arbeiten und das Buch zu schreiben. „Das dertagen eine Narbe auf der Brust und weiß
Miteinander stirbt in unserer digitalen Welt daher ganz genau, wie wichtig es ist, sich mit
Das Vorlesebuch zu den beiden Puppen aus“, erklärt sie, „dem würde ich gern ein Körper und Seele auseinanderzusetzen.
bisschen entgegenwirken.“ Mit Erfolg, wäh-
auf den Bauch zu kleben, müssen später rend die anderen Kinder noch Anna- und HerzJa gute Zukunft
Eltern oder Erzieher entscheiden. Dass Emmo-Bilder ausmalen, verrät Paul: „Ich Puppen, Vorlesebuch, Infos und
der Körper aber auch Zucker zum Arbeiten hab heute gelernt, wie die Gefühle im Körper Kontakt zu Kristina Sophie Grohs
braucht und man ab und zu deswegen auch sind und was man essen und trinken muss.“ herzja.de
ein Bonbon essen darf, erklärt Kristina den
Kindern, aber auch, dass Zucker auch als
Fruchtzucker im Obst steckt. Und Emmos Mit 100% Ökostrom
Klett-Icons? Neben dem klassisch gelben
Smiley, der Freude anzeigt, gibt es auch ein
violettes Gesicht. „Das steht für Traurigkeit“,
erklärt Kristina, „wenn man traurig ist, muss
man zum Beispiel weinen.“ „Das hab ich
auch schon mal gemacht“, ruft ein Junge un-
geniert. Beim blauen Gesicht wird es schon
schwieriger, das Gefühl zu erraten. „Wann
ist man denn nicht so gut drauf, muss aber
nicht direkt weinen?“, fragt sie. „Wenn mein
Bruder mir mit der Schüppe auf den Kopf
haut!“, ist ein Vorschlag. Wahr, aber eigent-
lich wollte Kristina auf die Enttäuschung hi-
naus. Beispiele dafür kennen die Kinder aber
sofort: „Wenn man beim Sport bei einem
Wettbewerb verliert“, ruft ein Mädchen und
ein anderes „Mein Papa hat mir das Fernse-
hen verboten.“ Das Leben ist hart, auch mit
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