Page 82 - Essener_Stadtmagazin_2024_03
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ZU HAUSE IN ESSEN




                                                                                Kristina Sophie Grohs
                                                                                geht
                                                                                mit ihren HerzJa-Puppen
                                                                                Anna und Emmo in
                                                                                Grundschulen und liest
                                                                                dort aus
                                                                                ihrem Buch vor. Die Esse-
                                                                                nerin schrieb das Vorle-
                                                                                sebuch, um den Puppen
                                                                                eine Geschichte zu geben
                                                                                und sie für Kinder und El-
                                                                                tern leichter verständlich
                                                                                zu machen.













                                            sechs. Doch Kristina bringt ihnen bei, dass   Und Lenny fügt triumphierend hinzu: „Und
                                            es keine schlechten Emotionen gibt. Und alle   wir haben gelernt, dass man auch Bonbons
                                            Kinder stimmen zu, dass sie nicht so gerne   essen darf.“ Ben und Kathi ge el am besten,
                                            darüber reden, wenn etwas Doofes passiert   „dass Anna und Emmo am Ende unzertrenn-
                                            ist und sie deswegen unglücklich sind. Ge-  lich sind und als ein Herz zusammenleben.“
                                            nau dafür gibt es die HerzJa-Puppen. Damit   Dass ihr Konzept, mit dem sie regelmäßig
                                            können Kinder ausdrücken, wie sie sich füh-  Grundschulen besucht, aufgeht, lässt auch
                                            len, ohne etwas sagen zu müssen. Die Coro-  Kristinas Herz höherschlagen. Ein Glück,   Gutes Klima,
                                            na-Zeit nutzte Kristina um ihre Idee auszu-  denn genau wie Anna trägt auch sie seit Kin-
                                            arbeiten und das Buch zu schreiben. „Das   dertagen eine Narbe auf der Brust und weiß
                                            Miteinander stirbt in unserer digitalen Welt   daher ganz genau, wie wichtig es ist, sich mit
          Das Vorlesebuch zu den beiden Puppen  aus“, erklärt sie, „dem würde ich  gern ein   Körper und Seele auseinanderzusetzen.
                                            bisschen entgegenwirken.“ Mit Erfolg, wäh-
          auf den Bauch zu kleben, müssen später   rend die anderen  Kinder  noch  Anna-  und   HerzJa                            gute Zukunft
          Eltern oder  Erzieher  entscheiden.  Dass   Emmo-Bilder ausmalen, verrät Paul: „Ich   Puppen, Vorlesebuch, Infos und
          der Körper aber auch Zucker zum Arbeiten   hab heute gelernt, wie die Gefühle im Körper   Kontakt zu Kristina Sophie Grohs
          braucht und man ab und zu deswegen auch   sind und was man essen und trinken muss.“   herzja.de
          ein Bonbon essen darf, erklärt Kristina den
          Kindern, aber auch, dass Zucker auch als
          Fruchtzucker im Obst steckt. Und Emmos                                                                                  Mit 100% Ökostrom
          Klett-Icons? Neben dem klassisch gelben
          Smiley, der Freude anzeigt, gibt es auch ein
          violettes Gesicht. „Das steht für Traurigkeit“,
          erklärt Kristina, „wenn man traurig ist, muss
          man zum Beispiel weinen.“ „Das hab ich
          auch schon mal gemacht“, ruft ein Junge un-
          geniert. Beim blauen Gesicht wird es schon
          schwieriger, das Gefühl zu erraten. „Wann
          ist man denn nicht so gut drauf, muss aber
          nicht direkt weinen?“, fragt sie. „Wenn mein
          Bruder mir mit der Schüppe auf den Kopf
          haut!“, ist ein Vorschlag. Wahr, aber eigent-
          lich wollte Kristina auf die Enttäuschung hi-
          naus. Beispiele dafür kennen die Kinder aber
          sofort: „Wenn man beim Sport bei einem
          Wettbewerb verliert“, ruft ein Mädchen und
          ein anderes „Mein Papa hat mir das Fernse-
          hen verboten.“ Das Leben ist hart, auch mit


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