Page 64 - Essen_Magazin_2023_02
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KULTUR


          „Der Fußball gehört zur Identität des
          Ruhrgebiets wie der Humor und die
          Herzlichkeit der Menschen!“ Damit ist
          eigentlich alles gesagt. Wie wahr dieser
          Satz ist, zeigt nun eine große Sonder-
          ausstellung im Ruhr Museum. Denn der
          Fußball gehört hier nicht nur in Stadien,
          auf Sportplätze und Schulhöfe, in hei-
          mische Wohnzimmer und Gärten, er ist
          tief mit der Geschichte der Region ver-
          wurzelt, ist Freizeitvergnügen, Lebens-
          philosophie und -mittelpunkt für viele                                      Von oben:
          und  selbstverständlich  auch  Kulturgut.                                   Zwei Essener
          Der Eingangssatz stammt von Manu-                                           Fußballfreunde 1967,
          el Neukirchner, dem zu verdanken ist,                                       Spiel des SC Weitmar 45
          dass das Deutsche Fußballmuseum im                                          vor dem Kraftwerk
          Ruhrgebiet steht und nicht etwa in Mün-                                     Springorum 1973
          chen, und der bis heute dessen Direktor                                     und ein Rot-Weiss-
          ist. Gemeinsam mit Professor Heinrich                                       Fan 1976
          Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Mu-
          seums, stimmt er das Revier in einer Ko-
          operation beider Häuser auf die bevor-
          stehende EURO 2024 ein. „Mythos und
          Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“ heißt
          die gemeinsame Ausstellung, die gera-
          de startet und noch bis zum 4. Februar
          2024 auf der 12-Meter-Ebene des Ruhr
          Museums zu sehen ist. Begleitet wird die
          Ausstellung  von  einem  facettenreichen
          Programm aus über 70 Veranstaltungen
          für Jung und Alt, von sportlich und spie-
          lerisch bis wortgewandt und intellektu-
          ell. Die Veranstaltungen finden in Essen
          und in Dortmund statt und auch mal im
          Bus quer durchs Revier. Dass diese Aus-
          stellung eine Herzensangelegenheit der
          Herren Grütter und Neukirchner ist,
          wird  schnell klar. Für beide ist Fußball
          ihr Leben, mitunter auf unterschiedliche
          Weise. Der Essener Museumsdirektor
          stammt ursprünglich aus Gelsenkirchen,
          der  Dortmunder  Museumsdirektor  ist
          gebürtiger Essener. Beide leben in Essen.
          Neukirchner wird Ende der 1960er-Jah-
          re in eine Bredeneyer Familie geboren,
          deren Vorliebe vornehmlich der Musik
          gilt. Das große Hobby „Fußball“ muss
          er sich selbst erarbeiten. Als Waldorf-
          Schüler erspielt er sich nachmittags die
          Akzeptanz der anderen Kinder. „Mit den
          Jungs aus ganz unterschiedlichen Mi-
          lieus zu kicken, hat meine Persönlichkeit
          geprägt“, erinnert er sich. Von klein auf
          spielt  er  bei  „Fortuna  Bredeney“,  kom-
          mentiert später bei „Radio Essen“ Rot
          Weiss-Spiele. Er wird Pressesprecher bei
          RWE, leitet die Unternehmenskommu-
          nikation beim BVB und wird schließlich
          Gründungsdirektor des Deutschen Fuß-
          ballmuseums in Dortmund. Auf einen                                                                                     Helmut Rahn mit Magda Schneider, Wolfgang Lukschy, Romy Schneider und Hans Moser bei der Filmpremiere
          Verein will er sich bei diesem Werde-                                                                                  zu „Die Deutschmeister“ 1955 in der Lichtburg



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