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USE IN ES
SEN
U HA
Z ZU HAUSE IN ESSEN
HALDEN FÜRS HERZ
Joachim Hunker und Bernadette
Hosters leben in einem urigen Ze-
chenhaus in Karnap. Sie könnten
sich keinen besseren Stadtteil in
Essen vorstellen, denn die Kum-
pel-Solidarität von damals lebt in
der Nachbarschaft fort.
„Wir sind noch nie so schnell irgend-
wo heimisch geworden wie hier“, Ber-
nadette Hosters gerät noch immer ins
Schwärmen, wenn sie an den Beginn
in Essen denkt. Vor vier Jahren zog es
die 34-jährige P egewissenschaftlerin
und ihren ein Jahr älteren Freund nach
zahlreichen Stationen im In- und Aus-
land in das rote Backsteinhaus in der
Mathias-Stinnes-Siedlung. In der fast
schon pittoresken Kolonie, die einst
für die Angestellten der gleichnamigen
Karnaper Zeche gebaut wurde, reiht
sich über mehrere Straßen ein uriges,
schmales Zechenhaus an das nächste.
Auch heute – 50 Jahre nach Schließung
des Steinkohlebergwerks – leben noch
immer einige ehemalige Kumpel in der
Siedlung. Dieses Gemeinschaftsge-
fühl, das damals unter Tage herrschte,
spürt Maschinenbau-Wissenschaftler
Joachim „Jockel“ Hunker noch heute:
„Man kann immer anschellen, wenn
man ein Problem hat und wenn wir ver-
reisen, schaut immer jemand nach der
Post und den Blumen. Der Zusammen-
halt ist einfach unglaublich groß.“ Und
seine Freundin fügt hinzu: „Hier ist es
wie bei uns früher auf'm Dorf.“ Gemeint
ist ihre ursprüngliche Heimat, das Sau-
erland, wo sie bereits 2006 ein Paar ge-
worden sind. Doch wie verschlug es die
beiden Naturliebhaber in Essens nörd-
lichsten und am niedrigsten gelegenen
Stadtteil? „Ich habe Verwandte in Al-
tenessen, daher kannte ich die Gegend
schon. Und als wir das Haus gesehen
haben, waren wir beide sofort verliebt“,
erzählt Hunker. Und was man liebt, das
p egt man. Daher engagiert er sich seit
ein paar Monaten in der Bürgergemein-
schaft „Carnap Tip Top“. Gemeinsam
mit anderen Bewohnerinnen und Be-
wohnern werden Kreisverkehre, Stra-
ßen und Plätze von Müll befreit und be-
grünt. „Am schönsten ist es im Sommer.
Dann blühen die Kirschbäume und der
Wein rankt sich an den Häusern hoch.
Damit das so bleibt, packen wir alle mit
an“, sagt der Hobby-Gitarrist mit glän-
Ab und an gr eift Joachim Hunk er im W ohnzimmer des Z echenhäuschens in die Seit en und gib t seiner F r eundin Bernadett e ein Priv a tk onz ert
Ab und an greift Joachim Hunker im Wohnzimmer des Zechenhäuschens in die Seiten und gibt seiner Freundin Bernadette ein Privatkonzert
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