Page 5 - Essener Fahrrad-Kalender 2025
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30 Jahre fahrradfreundliche
          Stadt Essen


          Vom Negativpreis zum Vorbild
          Vor 33 Jahren erhielt die Stadt Essen den Negativpreis
          „Rostige Speiche" des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-
          Clubs (ADFC) als fahrradunfreundlichste Großstadt. Was
          damals zunächst als Rückschlag galt, erwies sich danach
          aber als Ansporn für die Stadt Essen, den Radverkehr
          nachhaltig zu fördern. Bereits 1992 begann die Stadtver-
          waltung mit der Planung eines Hauptroutennetzes für
          Radfahrende. Grundlage hierfür bildete ein Radverkehrs-
          gutachten.
          Ein bedeutender Meilenstein war 1995 die Einrichtung der
          Position eines Radverkehrsbeauftragten. Der Arbeitskreis
          Radverkehr, der bereits 1994 ins Leben gerufen wurde,
          sorgt seither kontinuierlich für Fortschritte im Radver-
          kehrssektor. Unterstützt wurde dieser Einsatz durch das
          Modellprogramm „Fahrradfreundliche Städte", das 1989
          vom Land NRW gestartet wurde und 1993 in die Grün-
          dung der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher
          Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen
          (AGFS NRW) mündete.
          Die Stadt Essen stellte schon im Gründungsjahr der AGFS
          NRW einen Aufnahmeantrag. Und so besuchte im Frühjahr
          1994 eine Kommission der AGFS NRW per Rad unsere
          Stadt und machte sich ein Bild von der Radverkehrsförde-
          rung in Essen. Die schriftlichen Darlegungen und Erläute-
          rungen im Antrag sowie die vor Ort besichtigten Maßnah-
          men überzeugten die Mitglieder der Kommission. Sie
          konnten der Stadt Essen bescheinigen, auf einem guten
          Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu sein.
          Am 4. November 1994 beschloss die AGFS NRW, die Stadt
          Essen in ihre Reihen aufzunehmen. Diese Aufnahme wurde
          dann am 15. März 1995 auf dem Fahrradkongress Velo-
          Regio in Troisdorf durch eine feierliche Urkundenübergabe
          an Oberbürgermeisterin Annette Jäger und Tiefbauamts-
          leiter Hans-Wilhelm Froitzheim vollzogen. Seitdem enga-
          giert sich die Stadt Essen kontinuierlich für die Förderung
          des Radverkehrs.
          Die Mitgliedschaft in der AGFS NRW muss seit 2007 alle
          sieben Jahre bestätigt werden. Das heißt eine Kommission
          der AGFS NRW überprüft erneut, ob die Radverkehrsför-
          derung in Essen weiterhin auf einem guten Weg ist.
          Zuletzt wurde das 2021 bestätigt.



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