Page 3 - Essen.Informiert Ausgabe September 2024
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       September 2024                                                                              Essen.Informiert




       Raus aus der Fake-News-Falle

       Studierende der Stadt Essen untersuchen Nachrichten und zeigen Wege aus der Manipulation


        „Fake News“ — also falsche Nachrichten —
       durchfluten vor allem die sozialen Medien: Was
       einst als „Zeitungsente“ schnell zu entlarven
       war, kommt heute sehr viel geschickter daher.
       Was sind Fake News und wie kann man sie aus
       der Masse der Informationen herausfiltern?
       Diesen Fragen haben sich Bachelorstudierende
       der Stadt Essen gestellt. Die klassische „Wäch-
       terfunktion“ des Journalismus, also das Über-
       prüfen von Nachrichten durch verschiedene
       Quellen, fällt in vielen sozialen Medien weg.
        Warnsignale: dramatische Bil-
          der und einseitige Berichte


         Warnsignale für gefälschte Informationen
       sind unter anderem: sensationslustige Über-
       schriften oder dramatische Bilder. Diese werden   Die Macher von Fake News arbeiten im Verborgenen. Sie nutzen Bilder von anderen für Hetzschriften, falsche Persönlich-
                                                                                              Foto: Westend61 / Andrew Brookes / Getty Images
                                               keitsprofile, für politische und viele andere arglistige Zwecke.
       meist verwendet um starke Emotionen auszu-
       lösen. Werden dann noch Vorurteile oder Ver-  verbreiten. Der Wahrheitsgehalt von Texten,   matisierten Softwareprogramme, die zum Bei-
       herrlichungen von Menschen, Parteien, Religio-  Bildern und Videos wird dabei nur bedingt   spiel Reaktionen auf Beiträge erzeugen kön-
       nen oder politischen Systemen verwendet, sind   überprüft. Die Anbieter der verschiedenen   nen, sorgen für hohe Reichweiten und tricksen
       Fake News oft nicht weit.               Plattformen pochen auf freie Meinungsäuße-  so die Algorithmen der Anbietenden aus.
         Grundsätzlich sollten sich Leserinnen und Le-  rung und nehmen dabei oft die Verbreitung   Michelle Fernau, Hannah Fiege, Meryem Kadelka, Jasmina
       ser bei Nachrichten, Texten oder Fotos folgen-  von Fake News in Kauf.           Musalar, Nina Schallenberg, Maike Senkbeil.
       de Fragen stellen: Können Bilder, Absendende     Um dem entgegen zu wirken, hat die Europäi-
       und Quellen überprüft werden? Sind die Quel-  sche Union mit dem „Digital Services Act“ ge-  EUROPE DIRECT
       len glaubwürdig und werden Fachleute ge-  setzlich verankert, dass Anbietende schnell ge-
       nannt? Stimmt die URL der Seite? Ist der Kon-  gen Falschmeldungen vorgehen müssen. Gegen   EUROPE DIRECT Essen ist im Essener Haus
       text stimmig? Gibt es ein Impressum? Auch die   den Meta-Konzern (Facebook, WhatsApp und   der Technik, Hollestraße 1g (Eingang Ost),
       Motive des Absenders zu hinterfragen, kann   Instagram) leitete sie bereits ein Verfahren ein.   im Erdgeschoss zu finden. Es ist montags bis
       hilfreich sein.                         Der Anbieter steht unter Verdacht, nicht aus-  donnerstags von 9 bis 12 Uhr geö net und
         Die Rückwärtssuche von Bildern hilft oft   reichend gegen Falschinformationen vorzuge-  unter Telefon: 0201 88-88 753 oder per E-
       nachzuvollziehen, ob das eingesetzte Foto   hen.                                  Mail unter: europedirect@essen.de
       schon einmal unter anderem Kontext verwen-  Außerdem setzen viele der Plattformen auf so-  erreichbar.
       det wurde. Suchmaschinen wie Google, Open   genannte Algorithmen. Diese spielen den Nut-    Weitere Informationen zu Angeboten und
       Source Intelligence (OSINT) oder das faktenfo-  zerinnen und Nutzern vorrangig Inhalte mit   Veranstaltungen sind auf der Website unter:
       rum.org bieten entsprechende Funktionen an.  bereits hohen Reichweiten zu. Um sich dies zu   www.europa.essen.de oder im Newsletter
         Auf Instagram, Tiktok, X (ehemals Twitter),   Nutze zumachen, setzen die Verfassenden von   von EUROPE DIRECT unter:
       Facebook und Co. darf jede Person Nachrichten   Fake News unter anderem Bots ein. Diese auto-  essen.de/eu-newsletter nachzulesen.

       Jugendliche aus den Partnerstädten zu Gast in Essen


       Das Kennenlernen der unterschiedlichen Kulturen steht im Mittelpunkt des Austausches

        Die Fenster sind weit geöffnet, kaum ein                                                      schmann. „Und ganz neu ist
       Lüftchen dringt in den warmen Raum im Haus                                                     das virtuelle Kennenlernen al-
       am Turm. „Jeme“ Matikainen aus Finnland zeigt                                                  ler Teilnehmenden im Vorfeld.
       Jugendlichen die ersten Breakdance-Schritte                                                    “ Via Internet tauschten sie
       im Stehen. Doch dann folgen die Tanzschritte                                                   sich vorab aus und belegten
       am Boden - eine schweißtreibende Angelegen-                                                    die angebotenen Workshops.
       heit.                                                                                          Gemeinsam entschieden sie
         Die Gruppe gehört zu den insgesamt 34 Ju-                                                    auch, welche Stadt sie erkun-
       gendlichen aus den Essener Partnerstädten                                                      den. Köln machte das Rennen.
       Tampere (Finnland) , Sunderland (England),   Den Breakdance-Workshop leitet der Begleiter der finnischen Gruppe „Jeme“ Mati-  „Die Stimmung in unserem
       Grenoble (Frankreich), Zabrze (Polen) und   kainen (mitte).              Foto: Dirk-R. Heuer / Stadt Essen  kleinen Kosmos ist gut. Die
       Changzhou (China). Sie sind zum internationa-  sen. Unterstützung erhalten sie von den Be-  Neuerungen haben sich bewährt“, stellen die
       len Jugendtreffen der Partnerstädte angereist.   treuenden aus den Partnerstädten. Das Pro-  Essener Betreuerinnen fest. Die Angebote und
       „Unter dem Motto ‘CulturAll - I am, I can, I do’   gramm entwickelten sie während eines Fach-  der Veranstaltungsort in Werden kommen bei
       tauschen sich die Jugendlichen über ihre Kul-  kräfteaustausches der europäischen Partner-  den Jugendlichen gut an. Sie sind sichtlich zu-
       turen aus.“ Das erzählen Monika Hurschmann   städte im April. „Das ist einmalig in der Ge-  frieden und arbeiten bei den Workshops kon-
       und Anna Saarni vom Jugendamt der Stadt Es-  schichte des Austausches“, sagt Monika Hur-  zentriert mit.
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