Page 51 - Essener Stadtmagazin_4_2025
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KULTUR
gramms – dazu gehört auch, dass die Stipendiaten mal persönlich rialien, die er findet. Für seine Ausstellung plant er, Projektionen
vom Flughafen abgeholt werden.“ Rudi und Aden sind jetzt seit Au- von experimentellen Fotografien und Collagen zu einer Serie von
gust hier. Erste Impressionen? Aden hatte zu Beginn neben einer Skulpturen zu verarbeiten. Nach dem Thema seiner Ausstellung
Bronchitis eine „really nice Currywurst“ und hat mittlerweile einen gefragt, lacht er: „Es kommen viele zusammen. Ich greife auf eine
Duolingo-Score von 28 in Deutsch. Beide sind sich einig, dass die Reihe von klischeehaften oder weniger beachteten Kunstformen
Leute hier wirklich nett und offen sind. „Sie haben einen wirklich zurück, insbesondere aus den 1960er-Jahren, und kombiniere sie,
guten Humor“, findet Rudi. Ausgewählt werden die Stipendiaten damit ihre Bedeutung auch heute deutlich wird.“ Rudi unterrichtet
von einer internationalen Kommission, die acht bis zehn Vorschlä- Kunst an einer Hochschule in Melbourne. Sie ist Fotografin und be-
ge macht. „Dass es diesmal zwei Australier geworden sind, ist pu- fasst sich in ihrer Arbeit mit der Geschichte und den verschiedenen
rer Zufall“, sagt Moritz Scheper. „Wir wurden gebeten, ein Portfolio Techniken der Fotografie, digital, analog, zum Teil auch kameralos.
einzureichen“, erinnert sich Rudi daran, wie alles anfing. „In dem Sie verwendet eigene Bilder aus ihrem Archiv und wird sie zu neuen
Moment hatten wir eine Idee, dass etwas im Gange ist“, fügt Aden Skulpturen verarbeiten. Ihre Stipendien enden im Dezember. Bei-
lachend hinzu. Essen gefällt ihnen so weit gut. „Ein bisschen wie de wissen jetzt schon, dass sie noch bis Anfang des Jahres in Essen
Melbourne, nur mit sehr anderen Häusern“, sagt Rudi. Nur die Idee, bleiben wollen.
mit dem Fahrrad zum Seaside-Beach zu fahren, haben sie bereut.
Dass Essen so hügelig ist, hatten sie nicht erwartet. „Wir lassen die
Künstler*innen hier nicht allein“, erklärt Anna Brohm, Kuratorin Ausstellungen
des Residence-Projekts, „sie bekommen nicht nur beide eine eige- Rudi Williams
ne Ausstellung, sie erhalten auch Besuche von Kuratoren, Galeris- In the air we breathe
ten und Autoren.“ „Das Stipendium soll die künstlerische Praxis Museum Folkwang
fördern und den Austausch auf lokaler und internationaler Ebene 21. November 2025 bis 04. Januar 2026
ermöglichen“, führt Gorschlüter weiter aus. Nun geht es für Rudi museumfolkwang.de
und Aden in den Endspurt für ihre Ausstellungen. Rudi wird im Mu- Aden Miller
seum Folkwang ausstellen und Aden im Neuen Essener Kunstver- Intelligence
ein in der Bernestraße. „Rudi passt total gut ins Museum Folkwang, Neuer Essener Kunstverein e.V.
sie ist so organisiert, ich bin das nicht“, flachst Aden. Der studier- 06. Dezember 2025 bis 08. Februar 2026
te Bildhauer baut seine Installationen und Skulpturen aus Mate- neuer-essener-kunstverein.de
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