Page 59 - Essen_Magazin_2024_04

KULTUR

Haare sind ein letztes, sichtbares Über- unter dem Hashtag #growitshowit zu pos- für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. An
bleibsel unseres tierischen Ursprungs. Wir ten. Diese werden dann auf einem großen ausgewählten Sonntagen ist die ganze Fa-
verwenden sie als modisches Accessoire, Bildschirm im Foyer ausgespielt und wer- milie gefragt, dann wird vor den bunten
zeigen mit ihnen – oder eben nicht – poli- den so selbst Teil der Ausstellung. „Grow Hintergründen der Ausstellung unter dem
tische, kulturelle und religiöse Zugehörig- it, Show it!“ wird zuweilen sogar die „hei- Motto „Alles Kopfsache“ mit Familien über
keit. Haare werden zur Strafe oder zum ligen Hallen“ des Museums verlassen. „Es Kunst gesprochen. Und selbst wer nicht ins
Trotz abgeschnitten. Auf Kopf und Körper gibt keinen größeren Kommunikator als Museum kommen kann oder möchte, der
gehen Menschen unterschiedlich damit den Friseur oder die Friseurin“, lacht Mu- kann die Ausstellung am 11. Dezember bei
um, pflegen, stylen oder entfernen sie mit seumsdirektor Peter Gorschlüter, „also einer digitalen Führung von zu Hause aus
Sorgfalt. Mit der großen Fotoausstellung gehen wir auch in Friseursalons und Bar- erleben. Wer allerdings die Möglichkeit hat,
„Grow it, Show it!“ widmet sich das Muse- ber Shops.“ Eine weitere Außenstelle von sollte sich das haarige Vergnügen live vor
um Folkwang noch bis zum 12. Januar 2025 „Grow it, Show it!“ ist das „Filmstudio Ort ansehen, denn dem Erleben aller 280
dem Thema und das auf 1.400 Quadratme- Glückauf“ in unmittelbarer Nähe. Denn Einzelobjekte kann die beste digitale Füh-
tern und mit einem vielseitigem Begleit- hier wird das sogenannte „Hairy Reel“ ge- rung nicht gerecht werden.
programm. zeigt; ausgewählte Filme lassen verschie-
Selten hat sich eine Ausstellung im Muse- dene Samstagnachmittage zum haarigen Grow it, Show it!
um Folkwang so breit und vielfältig aufge- Vergnügen für die ganze Familie werden. Haare im Blick von Diane Arbus bis TikTok
stellt. Schon der Untertitel der Schau „Haa- Auch in der Musik spielen Haare eine wich- Museum Folkwang, bis 12.01.2025
re im Blick von Diane Arbus bis Tik Tok“ tige Rolle, ohne rund 170 Pferdehaare auf Führungen: So 15 Uhr, Do 18 Uhr
lässt ahnen, dass diese Ausstellung weit einem Bogen würden Streichinstrumente Kuratorenführung: 15.11., 06.12., 18 Uhr
mehr Menschen anziehen wird als nur die erst gar nicht erklingen. Und so hat auch digitale Führung: 11.12., 17 Uhr
aus den Reihen der klassischen Museums- Johannes Klumpp, Chefdirigent des Folk- Filmreihe im Filmstudio Glückauf:
gänger. Universell das Thema, mit Expo- wang Kammerorchesters, sich Gedanken 30.11. Medusa Deluxe
naten von herausragenden Fotografen bis Haarig, aber ohne Titel, die Arbeit von zum Thema gemacht und trägt zwei Kon- 14.12. Barbie
hin zum Starschnitt von Tokyo Hotel und Dorothea von der Osten aus den 1950ern zerte, eins für Kinder und eins für Erwach- 11.01. Rapunzel – neu verföhnt
Videos von US-Talkshows, Internet Celebri- sene, zum Begleitprogramm von „Grow it, Konzerte Folkwang Kammerorchester:
ties und der Sesamstraße. Darüber schwe- das gesamte Konzept der Ausstellung. Be- Show it!“ bei. Unter dem Titel „Kriegt Euch 23.11. Grow it, Show it!
ben Zitate, deren Quellen von Coco Chanel sucherinnen und Besucher sind explizit in die Haare“ laufen im Museum an diver- 24.11. Mähne, Matte und Musik
über Ilkay Gündogan bis zum Barbie-Film eingeladen, eigene Fotos zu machen und sen Samstagen zweistündige Workshops museum-folkwang.de
reichen. In der Mitte, die „Haarena“, eine
Art haariges Amphitheater, in dem man
nicht nur sitzen und in Ruhe die vielen Ein-
drücke auf sich wirken lassen kann, hier
beginnen auch die Führungen, gibt es im-
mer wieder Gespräche mit Künstlerinnen
und Künstlern. Doch nicht nur Künstler
im klassischen Sinne halten zu „Grow it,
Show it!“ Einzug ins Museum Folkwang.
Zur Reihe „Cut and go!“ im „Salon Folk- Lust auf
wang“ lädt das Museum an ausgewählten
Sonntagen zu Live-Haarschneideaktionen
und Gesprächen mit wechselnden Friseu-
ren. Rechtzeitig zur Ausstellung wurde zum Urlaub?
Beispiel Samet Ahorn aus Essen deutscher
Preisträger in der Kategorie „Modern Bar-
bering“. Er wird am 8. Dezember zu Gast bei
„Cut and go!“ sein. Kuratorin Miriam Bettin
betont, dass sie und ihr Co-Kurator Thomas
Seelig die Intention hatten, „eine freudvolle
und zelebrierende Ausstellung zu schaffen“.
Auch der Imperativ im Titel „Grow it, Show Die Welt ist Urlaub auch
it!“ sei eine Einladung, „sich mit dem The- schön, schau für die Ohren!
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setzen“. Und das beginnt auch schon beim mit spannenden Insights,
Eintritt in die Ausstellung, hier befasst sich Urlaubstrends und Reisetipps!
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