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ZU HAUSE IN ESSEN

                   	 
     
                Patricia Gundhla. Sie lebt seit 13 Jahren  Simbabwe mitbringen lassen. Weißkohl      STOPPENBERG  |  Einwohnerzahl: 16.626  |  Größe: 5,37 km2  |  Lage: Grenzt an Altenessen, Katernberg, Schonnebeck, Frillendorf
                                                                                                                                 und das Nordviertel  |  Highlights: Zeche Zollverein (Schacht 12 und 1/2/8), Stiftskirche und Kloster Maria in der Not
                   
                        hier. „Die Frau Gundhla hat immer den  und Bohnen gedeihen auch in Deutsch-
                                            schönsten Garten“, erklären sogleich  land, der Mais ist zwar schnell gewach-
          Stoppenberg ist bunt und quirlig. Bewegt  zwei Nachbarn im Vorbeigehen. Und  sen, hat aber im fremden Klima keine
          man sich einmal jenseits der Hauptver-  den hat sie. Richtig professionell wirken  Früchte getragen.
          kehrsstraßen, wird es erstaunlich grün  ihre Beet-Reihen, in denen sie zum Teil
          und ruhig. Mittendrin liegt wie eine klei-  afrikanisches Gemüse anbaut. Das Saat-
          ne Insel das Nothofsbusch-Quartier, eine  gut hat sie sich extra aus ihrer Heimat
          Allbau-Siedlung aus großen Mehrfami-
          lienhäusern. Pro Haus wohnen bis zu
          16 Familien zusammen, dabei liegt der
          Kinderanteil doppelt so hoch wie im Rest
          der Stadt. „Hier leben 30 bis 40 Nationen
          auf einem Fleck“, erklärt Michael Mi-
          nuth. Er ist als Sozialmanager für Essens
          größtes Wohnungsunternehmen hier                                     Firdaus hat nun Ferien. Ihr Name bedeutet
          im Quartier tätig. Zusammen mit seiner                               „Höchste Stufe im Paradies“.
          Kollegin Annette Giesen kümmert er sich
          um nahezu alle Belange der Bewohner                                  Da kommen auch schon Fatiha Acho-
          hier und sorgt so spürbar für ein nach-                              nitar und ihre beiden Töchter Firdaus
          barschaftliches Miteinander. Wenn man                                und Hidaya nach Hause. Sie leben in
          mit den Sozialarbeitern durchs Viertel                               dem Haus, in dem Michael Minuth und
          geht, wird schnell klar, dass sie jeder                              Annette Giesen den Allbau-Treffpunkt
          kennt. Alle grüßen, alle freuen sich, alle                           betreiben. Das ist die erste Anlaufstelle
          kommen schnell ins Gespräch. Und die                                 für Hilfe aller Art. Grundsätzlich küm-
          beiden kennen auch alle. Sofort ins Auge                             mern sich die beiden natürlich um Ver-
          fallen die kleinen Nutzgärten vor den                                mietungsfragen und soziale Beratung,
          Mietshäusern. Die wurden als Mikropro-                               zusammen mit verschiedenen Koope-
          jekte im Rahmen der „Grünen Haupt-                                   rationspartnern helfen sie aber in al-
          stadt“ angelegt und werden bis heute von   Patricia Gundhla präsentiert stolz ihren   len Lebenslagen. So hat zum Beispiel
          den Anwohnern gepflegt. Einer gehört  frisch geernteten Mangold      die Diakonie einen guten Draht zur







































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                                                                                                                                                                                                         wundert, was Patricia Gundhla aus
                                                                                                                                                                                                           ihrem Nutzgarten gemacht hat
          Fatiha Achonitar mit ihren Töchtern Firdaus und Hidaya Fouta im Allbau-Treffpunkt


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