Page 24 - Essen Magazin_2022_04
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ZU HAUSE IN ESSEN


          Homeschooling,    Zettelwirtschaft,  nicht alles rundläuft, ist vollkommen  den? Denn auch wenn vieles durch die
          Hausbesuche, verzweifelte Eltern –  normal  und  unterschiedlichsten  Um-  Administratoren gesperrt wird und kei-
          die Corona-Pandemie hat mehr als  ständen geschuldet. Da wäre zum Bei-  ne Apps heruntergeladen werden kön-
          schmerzlich aufgedeckt, wie schlecht  spiel das Schul-WLAN. „Naja, das läuft  nen, gibt es Lücken. „Bei den jüngeren
          es  um  die  Digitalisierung  der  Schulen  leider nicht immer so gut“, erzählt uns  Kindern schauen wir da natürlich ge-
          in Deutschland steht. Fast alle Eltern  Emanuel.  Seine  Klassenlehrerin  Ste-  nauer hin, bei den älteren immer we-
          können haarsträubende Geschichten  phanie Mecking ergänzt: „Wenn ein  niger“, sagt Klassenlehrerin Stephanie
          über den „Unterricht“ im Lockdown er-  Großteil der Schüler*innen ins Internet  Mecking. Doch ein genauer Blick lohnt
          zählen. Nur wenige Schulen und Leh-  will, stoßen wir hier schon an Grenzen.“  sich. Die Kinder sind alle mit digitalen
          rer*innen waren anfangs so digitala n,  Besonders gut klappt dafür das ge-  Medien aufgewachsen, sind meist  t-
          dass sie den Regelunterricht ersetzen  meinsame Arbeiten. Erledigte Auf-  ter in deren Nutzung als manche Leh-
          oder au angen konnten. Damit sich  gaben können direkt auf den großen  rer*innen und haben die Schlup öcher
          das ändert, hat die Politik reagiert und  Flatscreen geschickt und so allen prä-  natürlich schnell gefunden: z. B. brow-
          davon pro tiert auch die Stadt Essen.  sentiert werden. „Viel cooler, als an die  serbasierte Onlinespiele.
          Fast 70.000 iPads wurden an Schulen  Tafel zu schreiben“, meint Jonna. Ist  Es ist vollkommen klar, dass die digitale
          und Schüler*innen verteilt. Eine Mam-  das Teilen der Inhalte nicht gewünscht,  Transformation an den Schulen nicht
          mutaufgabe, die natürlich nicht immer  können Lehrer*innen auf die Tablets  von heute auf morgen und vor allem
          reibungslos  verlief.  Bis  zu  16,7  Millio-  der Kinder zugreifen. Carla erklärt uns,  nicht reibungslos verlaufen kann. Der
          nen  Euro  wurden  alleine  aus  EU-Mit-  wie das geht: „Über die Einstellungen  Anfang ist aber gemacht und das ist gut
          teln zugeschossen, um Schüler*innen  loggen wir uns in „Classroom“ ein. Un-  so. Doch ein 100-prozentiger Ersatz für
           ächendeckend mit iPads auszurüsten.  sere Lehrer können dann direkt schau-  die klassische Schulausstattung wer-
          Die Schüler*innen sind durchweg be-  en, was wir machen und sogar unse-  den die iPads nicht werden, Hefte und
          geistert, wie Mia aus der 6a des Gras-  ren Bildschirm sperren, wenn jemand  Bücher müssen weiter mitgeschleppt
          hof Gymnasiums: „Endlich ein eigenes  nicht aufpasst oder Unsinn macht.“  werden, was die Kinder bei unserem
          Tablet, damit macht das Lernen viel  Carla lacht und schiebt hinterher: „Das  Besuch bemängeln. „Die Kinder müs-
          mehr Spaß!“ Die Schule war schon vor  ist aber auch erst einmal vorgekom-  sen auch mal einen Stift in die Hand
          der neuen Ausstattung sehr digitala n.  men.“                        nehmen und richtig schreiben“, entgeg-
          Hybrider Unterricht wurde hier sehr  Wieviel Vertrauen hat man in die Schü-  net Stephanie Mecking. Eltern werden
          schnell angeboten und Schüler*innen  ler*innen, dass zum Beispiel nicht ne-  das – handschriftlich – unterschreiben.
          und Eltern somit nicht im Lockdown  benbei im Internet gesurft wird oder  Die Kinder sehen das beim Tragen der
          allein gelassen. Dass trotzdem noch  anderen Nachrichten geschrieben wer-  schweren Tonne natürlich anders.










































          Lehrerin Stephanie Mecking verschickt Bilder eines Ausflugs direkt per Airdrop an die Kinder. Auch andere Inhalte und Aufgaben   Der Unterricht mit den Tablets macht Mia sichtlich Spaß. Die Hausaufgaben bekommt
          können so schnell und komfortabel geteilt werden. Das kommt bei den Schüler*innen super an.                                       die 6a allerdings schon länger fast ausschließlich über Teams geschickt.



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